Ohne groß weiter darüber nachzudenken, öffne ich die Tür und blicke erstaunt die Person vor mir an. „Hm. Ich bin ein bisschen überrascht dich hier zu sehen. Woher weißt du überhaupt wo ich wohne? Naja egal, warum bist du ausgerechnet hier bei mir?", bringe ich schnell und etwas gereizt über meine Lippen, während ich mich an dem Türrahmen anlehne.
„Zu dir will ich ganz sicher nicht, also los lass mich endlich rein. Ich habe besseres zu tun, als mit dir hier mitten im Treppenhaus zu diskutieren. Und glaub mir, ich habe auch nicht gerade Freudensprünge gemacht, als ich wusste wo ich hin muss", erwidert der weiß haarige auf meine Worte. Etwas erstaunt ziehe ich eine Augenbraue nach oben und trete einen Schritt beiseite. Ohne noch etwas zu sagen, geht der Junge an mir vorbei. Ich jedoch packe ihn am Arm und beuge mich ein wenig herunter: „Du gehst nur deinen Bruder besuchen, hast du das verstanden?" Genervt blickt er mich an und verschwindet in meiner Wohnung. Nachdem ich die Tür geschlossen habe, folge ich ihm direkt. Wir laufen gerade am Esstisch vorbei, als ich eine erschrocken Stimme wahrnehme: „Killua? Was machst du hier?" Gon wird gegen Ende etwas panisch und sitzt jetzt aufrecht auf seinem Stuhl. Ohne darüber nachzudenken, laufe ich zu ihm und lege meine Arme um ihn herum. "Es ist alles in Ordnung. Killua ist hier wegen Illumi, also entspann dich einfach", flüstere ich ihm entgegen. Immer noch angespannt nickt er mir leicht lächelnd zu. Er sieht in diesem Moment einfach nur niedlich aus, sodass ich ihm kurz durch die Haare wuscheln muss. Man kann ein kleines Kichern von ihm vernehmen. Nun strahlt Gon mich wieder an. „Warte hier einfach, ich bringe Killua eben hoch", sage ich und laufe schon langsam los. Killua folgt mir mit etwas Abstand und ich kann regelrecht seine skeptischen Blicke auf meinem Rücken spüren. Er folgt mir die Treppe hinauf bis zu dem Zimmer, in dem Illumi liegt. „Er war heute Morgen mal kurz wach, da hat er dir dann wahrscheinlich auch eine Nachricht zukommen lassen oder? Seitdem war er noch nicht wieder wach", erzähle ich an Killua gewandt und öffne leise die Tür zu dem Zimmer. Ohne ein weiteres Wort zu sagen verschwindet der Weißhaarige in dem Raum und bleibt neben dem Bett stehen. Ich selbst lehne mich an den Türrahmen und beobachte jede Regung von dem Jungen. Eine ganze Zeit lang passiert nichts und er starrt einfach nur auf seinen schlafenden Bruder, doch dann sagt er kaum hörbar etwas zu mir, allerdings dreht er sich kein bisschen zu mir um: „Also weißt du was Gon empfindet oder warum geht ihr so eng miteinander um? Ich hätte nie gedacht, dass er wirklich hier zu dir flüchtet. Ich dachte wirklich, dass er diese dummen Gefühle aufgibt und wieder zurück nach Hause kommt. Das war wohl falsch oder etwa nicht?" Bei seinen letzten Worten dreht er sich zu mir um und schaut mir direkt in die Augen. Ich sehe, dass seine Augen verdächtig glitzern und keine Sekunde später rollt schon die erste Träne über seine Wange. „Ich hätte ihn einfach unterstützen sollen oder? Glaubst du er verzeiht mir wenn ich mit ihm reden und mich entschuldigen will?" Er steht jetzt völlig aufgelöst vor mir und ist nur noch die Hälfte seiner Selbst. So habe ich den jungen Zoldyck noch nie gesehen und dieser Anblick erstaunt mich. In diesem Moment ist er das komplette Gegenteil von seinem Bruder Illumi und das ist eine komplett neue Seite an dieser Familie. Ihm scheint Gon wichtiger zu sein, als jeder andere. Aus diesem Grund kann ich nur eine Sache zu ihm sagen: „Geh einfach zu ihm und sage ihm das mit so viel Ehrlichkeit wie eben mir. Glaub mir er wird dir verzeihen." Ich versuche ihn etwas aufmunternd anzulachen und es scheint auch etwas zu funktionieren, denn er wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und verschwindet mit wackligen Beinen nach unten. Ich schaue ihm hinterher und hoffe, dass alles gut ausgeht bei den Beiden. „Bist du dir sicher, dass du Killua mit Gon so reden lassen willst? An deiner Stelle hätte ich ihm den Rat nicht gegeben, sonst klaut er dir deinen kleinen Freund noch", höre ich eine leise Stimme hinter mir sagen. Überrascht wende ich meinen Blick zurück zum Bett: „Du bist ja doch wach. Dein Bruder war eben hier um nach dir zu sehen und du stellst dich schlafend, tsts." Er zuckt nur mit den Schultern und schaut mich mit seinem kalten Blick an. Ich lache auf und trete zu ihm ans Bett. Eine Weile herrscht eine Stille, bis ich sie dann breche: „Brauchst du eigentlich irgendetwas. Wasser oder vielleicht etwas zu essen? Ach egal ich geh dir einfach direkt von allem etwas holen. Warte einfach kurz." Mit schnellen Schritten laufe ich auf den Gang und schließe die Tür hinter mir. Ich lehne mich für einen Augenblick mit dem Rücken an die Tür bevor ich mich davon abstoße und vorsichtig den Weg zur Küche einschlage. Als ich in der Küche ankomme, sehe ich wie Gon Killua breit grinsend alles Mögliche erzählt. Sie haben es also geschafft. Ich laufe an den Beiden vorbei und dabei sehe ich, wie der kleine Weißhaarige mir einen dankenden Blick zuwirft. Es scheint so, als würde er mit der Situation versuchen klar zukommen und das erleichtert mich.
Am Abend sitzen wir alle am Tisch und reden ausgelassen und auch Illumi kann bei uns sein, denn es geht ihm schon um einiges besser. Seine Wunden sind schon etwas verheilt und seine Schmerzen sind dank der Medikamente stark gehemmt. An diesem Abend hat sich alles zum Guten gewendet und wir können in Frieden unser Leben weiter führen.
~ ENDE ~
Heyy! So und damit sind wir schon am Ende dieser Story angekommen. Ich hoffe, dass es euch allen gefallen hat.
Ich wollte mich auch noch bedanken für die positiven Rückmeldungen! Das hat mich zunehmend motiviert immer weiterzuschreiben. Also ein ganz großes DANKE an alle, die die Story bis hier hin gelesen haben.
Eure Junta_Azumaya
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Wintermagic
AcakDa ich davon nicht so viele Geschichten finde, dachte ich mir, schreibe ich eine FF über diese Beiden. Es sind schon ein paar Jahre seit der Hunterprüfung vergangen und Hisoka lebt alleine in einer Wohnung. Er hat sich einen Job neben dem Hunterleb...