Kapitel 14

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"Ich hatte sie gewarnt", hörte sie die Stimme in ihrem Kopf widerhallen, während sie die Türen zum Pub öffnete. „Nicht einmal die Shelbys können sie beschützen". Sie sah in zwei eisblaue Augen, die sie fixierten. Er stand an der Bar und hielt sich sein Glas an die Lippen. Als er sich zu ihr drehte, starrte er sie an und ließ sein Glas sinken. Nicht nur er starrte sie an, auch viele der Anwesenden Gäste im Garrison, hatten ihre Blicke und Aufmerksamkeit auf die junge Mutter gerichtet. Was musste sie doch für ein Bild abgeben? Sie wusste es nicht, konnte es sich aber gut vorstellen. Die sonst so marklose Mutter, war von oben bis unten Blutverschmiert, wobei aus ihrer Nase immer noch frisches Blut lief. Ihr wunderschönes hellblaues Kleid war mit dunklen roten Flecken gedrängt und zerrissen.
„Jo", sagte Thomas, der sein Glas zur Seite gestellt hatte, doch sie konnte ihn nicht hören. Sie sah, wie sich seine Lippen bewegten. Sie sah, wie er mit ihr sprach, aber sie konnte ihn nicht hören. Sie hörte rauschen und es erinnerte sie an das Meer. Vielleicht war das der Grund, warum sie keine Panik bekam. Im Gegenteil es beruhigte sie eher. Sie hatte das Gefühl zuhause zu sein, wie ihre Füße über den Sand liefen und der Wind durch ihre Haare wehte.

Bei dem Versuch einen Schritt auf Thomas zu zumachen, gaben ihre Beine nach und sie viel in seine Arm. Ihre Augen trafen auf seine. Sein Griff wurde stärker um sie, während er auf dem Boden sahs und sie hielt. „ Besorgt einen verdammten Krankenwagen", brüllte er. „Pass auf Jonathan auf", flüsterte sie und fing an Blut zu husten, welches ihr aus dem Mundwinkel lief. „ Nein du bleibst hier. Bleib wach", sagt er und strich ihr über die Wange. Sie spürte wie ihr Kopf immer mehr dröhnte und alles langsam schwarz um sie wurde. „ Du musst wach bleiben", hörte sie Thomas sagen, aber seine Stimme war viel zu weit weg und konnte sie nicht mehr aus der Dunkelheit holen.

4 Stunden zuvor

Dunkelheit. Der Sack über ihrem Kopf raubte ihr jegliche Sicht, aber sie spürte wie kalt und feucht es um sie rum war. Ihr Körper wurde auf einen Stuhl gedrückt und ihre Arme wurden zusammengebunden. „ Angst, dass ich euch die Augen auskratze?", fragte sie und lachte auf.
„ Sie sind definitiv nicht in der Position um Späße zu machen oder zu lachen", hörte sie jemanden sagen und sah im nächsten Moment Inspector Campbell vor ihr stehen, als ihr der Sack vom Kopf genommen wurde. „ Inspector Campbell. Was kann ich für sie tun?", fragte sie und schaute den alten Mann an. „ Ich denke, sie können eher etwas für mich tun, Jo.... Ich darf sie doch Jo nennen oder?" Er lehnte sich an das Regal, welches neben ihm stand und schaute auf sie herab.
„Nein dürfen sie nicht. Es heißt für sie Miss McCarthy".
„ Miss McCarthy, können sie sich an unser Gespräch erinnern, welches wir vor einigen Wochen hatten?", fragte der Inspector sie und zündete sich seine Zigarre an. „ Natürlich erinnere ich mich an unser Gespräch, ich bin ja nicht Dement. Falls sie aber Schwierigkeiten haben sich zu erinnern, dann kann ich ihnen ruhig nochmal erzählen, um was es in dem Gespräch ging, schließlich kann das in ihrem Alter ja vorkommen, dass man etwas vergisst.", sagte sie ohne mit der Wimper zu zucken und konnte die zwei Polizisten hinter sich kurz auflachen hören.
Er löset sich ruckartig von dem Regal und kam auf sie zu. Harsch griff er nach ihrem Kinn und hielt es fest. „ Zügeln sie ihre Zunge oder wollen sie ihr Kind verlieren.", knurrte er und Josette sah ihn kalt an. Jonathan war bei Polly und John und befand sich somit in Sicherheit. Die Beiden würden ihn bis auf den letzen Atemzug beschützen.
„ Inspector Campbell würden sie mir endlich mitteilen worum es geht, damit wir das Ganze hinter uns bringen können. Ich muss nämlich zur Arbeit", sagte Josette ruhig.
„ Sie wissen ganz genau, was ich von ihnen will. Wo sind die Waffen?", fragte er und übte mehr Druck auf ihr Kinn auf. „ Wie oft soll ich ihnen noch sagen. Ich weiß es nicht."
Thomas wollte ihr nicht verraten, wo die Waffen waren und sie wollte es auch überhaupt nicht wissen.
„ Sie hatten seit unserem letzten Gespräch 4 Wochen Zeit um es herauszufinden", knurrte er.
„ Denken sie wirklich er vertraut mir, nur weil ich die Mutter seines Kindes bin", sie lachte auf. „ Dann wissen sie nicht wer Tommy Shelby ist."
„ WO SIND DIE WAFFEN?", brüllte er und sie verzog ihr Gesicht. „ Haben sie schonmal daran gedacht ein Pfefferminz Bonbon zu nehmen?", fragte sie ihn angewidert und rümpfte die Nase.
Inspector Campbell ließ ihr Kinn los und verpasste ihr eine Ohrfeige.
Josette sah den Inspector überrascht an und sagte: „ Oh wow. Sie schlagen ja wie ein Mädchen."
Sie wollte die Reaktion hervorrufen, die sie nun auch bekam. Er holte aus und schlug ihr fest ins Gesicht. Ihr rechte Gesichtshälfte schmerzte, als ihr Kopf nach links flog und ihr Kopf fing augenblicklich an zu dröhnen. Sie stöhnte kurz auf, bevor sie anfing zu lächeln. In ihrem Mund fing an sich Blut zu sammeln, woraufhin sie ihm vor die Füße spuckte. Über ihre Lippen lief ein kleiner Rinnsal an Blut und bahnte sich den Weg an ihrem Kinn herunter.
Der Inspector stand vor ihr und schaute auf sie herab.
„ Ich sage es ein letztes Mal, Inspector. Ich habe keinen Plan, wo Thomas diese scheiß Waffen versteckt hat. Er sagt es nicht. Niemand weiß wo diese verdammten Waffen sind.", knurrte sie und spuckte ihm wieder vor die Füße.
Seine Hand schoss nach vorne und packte ihren Hals.
„ Es spielt keine Rolle, ob sie es wissen oder nicht. Wenn ich mit ihnen fertig bin, wird Thomas schon freiwillig reden", raunte er an ihrem Ohr, währen er seinen Griff um ihren Hals verfestigte.
„ Dann haben sie keine Ahnung, wer Tommy Shelby ist.", knurrte sie und fing an zu husten, da sie fast keine Luft mehr bekam. Ruckartig ließ er von ihr ab und sie schnappte nach Luft.
„ Thomas Shelby wird schon nachgeben", sagte er und steckte sich seine Pfeife in den Mund.
Der Inspector sah an ihr vorbei und nickte seinen Kollegen zu. Er wandte sich der Tür zu, als die anderen Coppers anfingen ihre Fesseln zu lösen.
„ Sie spielen über ihrer Liga Inspector", rief sie, als er aus der Tür lief. „ Legen sie sich nicht mit den Peaky fucking Blinders an", brüllte sie, als er die Tür hinter sie zu schlug und sie schlussendlich alleine mit den zwei Coppers war.
„ Ihr schlagt doch kein unschuldiges Mädchen oder?", fragte sie und sah die beiden an, welche grinsend vor ihr standen. „ Ich kratz euch die Augen aus. Ich war in Frankreich ihr Schweine...".
„ Halt die Klappe du Hure", knurrte der eine und bevor sie reagieren konnte, spürte sie wie ihre Nase brach und sie mitsamt dem Stuhl nach hinten über kippte. Augenblicklich floss ihr warmes Blut aus der Nase und bevor sie überhaupt realisiert was gerade geschehen war, wurde sie an ihren Haaren nach oben gerissen.

The girl who never stopped smilingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt