Kapitel 18 - 1

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Jonathan stand mit seinen Füßen auf Josettes Oberschenkel und hüpfte herum.  „Warum gefällt dir das?“, fragte seine Mutter mit einem Lächeln im Gesicht und hielt ihren Sohn fest, der wieder anfing rum zu hüpfen. Der Kleine stand vor seiner Mutter und brabbelte und quietschte vor sich her. Josette lehnte sich zurück und setzte Jonathan auf ihren Schoß, was dazu führte, dass er jetzt klatschte. Sie musste kurz auflachen. Dieses Kind war ein Sonnenschein. Eigentlich hatte sie gehofft, dass er endlich mal müde wurde, nachdem er fast eine Stunde mit Finn gespielt hatte, aber danach sah es nicht aus. Sie war froh, dass Finn sich durch Jonathan etwas beruhigt hatte und den anderen beim Aufräumen helfen konnte. Es hatte etwas gedauert, bis das Wettbüro wieder aufgeräumt war. Josette und Polly waren nicht gerade unschuldig daran, denn beim aufräumen hatten die Beiden direkt eine anständige Ordnung in den Laden gebracht – nur unter keiner großen Begeisterung der anwesenden Männer. Ein Mann war jedoch nicht da gewesen und das war Thomas. Nachdem er sich mit Polly im Pub getroffen hatte, war er spurlos verschwunden.
Jonathan quietschte laut los und riss seine Mutter aus ihren Gedanken. „ Das Gefällt dir hab ich recht“, lachte sie, als sie ihn hochhob und er anfing mit seinen Beinen zu strampeln. Seine schwarzen Haare standen wild durcheinander.

„Du solltest öfters lachen", hörte sie plötzlich seine Stimmer hinter sich.
„ Seit wann stehst du da schon?“, fragte sie und fuhr durch Jonathans Haare. „ Noch nicht so lange“, meinte er und zog sich seinen Mantel aus, den er über die Stuhllehne legt. Er lief um das Sofa herum und setzte sich dann neben Josette, die versuchte Jonathans Finger aus ihren Haaren zu bekommen.
Sie hatte irgendwann ihr Haare aufgemacht und nicht bedacht, wie gerne der Kleine daran zog.
„ Jonathan. Das macht Aua", sagte sie und verzog leicht das Gesicht.
Sie legte ihre Hand um seine und versuchte seine Finger aus ihren Haaren zu lösen. „ Warte", hörte sie Thomas sagen und spürte seine Hand über ihrer und in dem Moment, wo Thomas Jonathans Hand umschloss, ließ der Kleine los.
Er grinste Thomas an und hielt seine Finger fest.
„ Darf ich?“, fragte er und Josette nickte. Er griff nach dem Kind und stellte ihn auf seine Beine. Jonathan quitschte wieder los und ließ sich dann gegen die Brust seines Vaters fallen. Seine Hände griffen nach dem Kragen von Thomas Jackett und legte seinen Kopf auf seine Brust.  Josette, die dem Ganzen zuschaute, war überrascht darüber, wie ihr Sohn sich verhielt.

Ihr Blick wanderte zu Thomas, der die Augen geschlossen hatte und über den Rücken seines Sohnes fuhr. „ Er sieht eins zu eins aus wie du", flüsterte sie und fuhr über die Haare des Kindes.
„Shelby Gene", sagte er und sah Josette an.
„ Ha. Witzig.“ Sie ließ ihren Kopf auf das Sofa fallen und schloss kurz die Augen, bevor sie sich wieder ruckartig aufsetzte.
„ Wir müssen ihm aber nicht die Haare rasieren oder?“, fragte sie Thomas und sah ihn ernst an. Sie wollte ihrem Sohn keinen Shelby Haarschnitt verpassen.
„Jetzt noch nicht. So in 4 oder 5 Jahren", sagte Thomas und fuhr über die Haare seines Sohnes.
„Ich will ihm nicht die Haare rasieren". Sie zog eine Schnute und sah Thomas nicht begeistert an.
„ Du schneidest ihm einfach die Haare, wie ich sie trage.“ Er zog seine Schirmmütze vom Kopf.
„ Du hast ja schon Übung drin. Falls du dich noch daran erinnern kannst".
„ Ich kann mich daran erinnern… Ich erinnere mich aber auch an das andere", flüsterte sie und strich über Thomas abrasierte Seiten.

1916 Irgendwo in Frankreich

„ Ich hab keine Ahnung, ob das so stimmt", sagte sie, eher zu sich selber als zu Thomas, der vor ihr auf dem Stuhl saß. „ Lass mich mal sehen", meinte er und hob seinen Kopf, doch Josette hielt in fest.
„ Hör auf dich zu bewegen. Es reicht, das dein Bein schon aufgeschlitzt ist, dein Kopf muss nicht auch noch dran glauben“, sagte sie und fuhr wieder mit Klinge über seinen Hinterkopf. Thomas war über den Berg mit seinem Bein, trieb sie dafür jetzt in den Wahnsinn, weil ihm langweilig war.
„ Also gut. Friseurin sollt ich nicht werden, aber für die Umstände sieht es nicht schlecht aus", meinte Josette zufrieden, als sie um ihn herum lief und prüfend über ihr Werk sah. Sie hatte ihm die Haare oben gekürzt und rundherum die Seiten abrasiert. „ Jetzt kann man dich wenigstens wieder rauslassen ohne das Leute denken du wärst ein Penner", lachte sie und wuschelte ihm durch die Haare.
„ Vielleicht hätte es ja die Deutschen abgeschreckt“ meinte Thomas und sorgte augenblicklich dafür, dass Josettes Laune sank.
„ Nicht witzig". Sie sah ihn sauer an und drehte sich dann der Schüssel zu, die direkt neben ihr stand.

The girl who never stopped smilingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt