Kapitel 16

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Josettes saß auf dem Boden der Box und strich sanft über das Fell des Hengstes, der seinen Kopf auf ihren Beinen liegen hatte.


In den letzten zwei Wochen war sie immer wieder hier gewesen, denn es verschaffte ihr eine Moment der Ruhe. Sie wurde rund um die Uhr von Peaky Blindern beschützt, sowie von John und Arthur, die an ihr klebten wie zwei Kletten. Thomas hingegen zog sich von ihr zurück und wenn er mit ihr sprach, dann ging es meist darum, dass all diese Maßnahmen zur Sicherheit waren.


Genervt legte sie ihren Kopf gegen die Wand und strich weiter durch das weiche Fell.



„ So hatten wir uns unser Leben nicht vorgestellt, nicht wahr", flüsterte sie und schloss die Augen.


„ Man stellt sich sein Leben immer anders vor, als es in Wirklichkeit passiert", hörte sie jemanden sagen und schreckte zusammen. Monaghan Boy hob ruckartig seinen Kopf und stand auf. Der plötzliche Verlust der Wärme wurde durch Kälte ersetzt und sie bekam Gänsehaut an den Beinen.


Josette legte sich eine Hand gegen die Rippen und atmete tief durch.


„ Verdammt Thomas, erschreck mich doch nicht so", fuhr sie ihn an und sah zu dem Shelby.


Er stand angelehnt im Eingang der Box. Seine Zigarette zwischen seine Lippen geklemmt und schaute auf seine Taschenuhr.


„ Was willst du?", fragte sie und versuchte aufzustehen, was immer noch kein Leichtes für sie war.


Thomas stieß sich von der Wand ab und ging zu Josette, die vor ihm im Heu saß. Er hielt ihr seine Hand hin, welche sie ergriff und sich vorsichtig hochziehen ließ. Seine Finger waren warm und rau, aber trotzdem unglaublich weich.


Als sie vor ihm stand, fuhr er vorsichtig unter ihrem rechten Auge entlang.


Es war immer noch Blutunterlaufen und sorgte dafür, dass sie schlechter sah.


„ Thomas", flüsterte sie und genoss seine warme Hand an ihrer kalten Wange.


Für einen kurzen Augenblick schloss sie ihre Augen und sog seinen Geruch ein, der sie umgab.


Es war das erste Mal seit 2 Wochen, dass sie sich wieder so nah waren und Josette genoss es.



Aber genauso schnell wie die Nähe kam, war sie auch wieder weg. Thomas machte einen Schritt zurück und zündete sich wieder eine Zigarette an.


„ John möchte uns im Garrison sehen. Irgendetwas Familiäres. Er will dich dabei haben", sagte er, nachdem er sich räusperte. Josette nickte und versuchte dieses Kribbeln im Bauch zu unterdrücken.


Sie griff nach ihrer Jacke und zog sie an. Thomas sah ihr dabei zu, während er Monaghan Boy über den Kopf strich.


Als sie an ihm vorbei lief, um die Box zu verlassen, klaute sie ihm die Zigarette aus dem Mund und steckte sie in ihren eigenen.


„ Eh. Du sollst doch nicht rauchen", sagte er, während sie genüsslich an seiner Zigarette zog.


Sie stieß den Rauch aus und sah ihn mit einem Grinsen an.


„ Dann hol sie dir doch zurück."


„ Jo", sagte er mahnend und machte einen Schritt auf sie zu.


„ Komm schon, wir wollen die anderen doch nicht warten lassen".


Sie grinste und lief rückwärts aus dem Stall, immer Thomas im Blick, der den Kopf schüttelte.



Josette drängte sich hinter Thomas durch die Tür in den Pub und setzte sich zu Arthur auf die Bank.


Polly, die mit den beiden rein kam, setzte sich links von Jo auf einen Stuhl. Ihr Blick wanderte von Thomas, welcher sich hinter John an die Wand stellte zu Arthur, der Tommy ein Glas Rum anbot.

The girl who never stopped smilingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt