𝐟𝐨𝐮𝐫

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Die Tage waren für Seungmin mehr als nur schwer gewesen und eigentlich hätte er viel eher bevorzugt allein zu sein, als dass er in Anwesenheit von irgendwelchen anderen war. Noch nicht einmal seinen besten Freund Jeongin wollte er um sich herum haben, weil er es nicht aushielt. Jedenfalls dachte er es, dass er wahnsinnig werden würde. Währenddessen, dass er sich von ihm distanzierte, wurde Felix in seinem Leben präsenter. Als würde er nicht von seiner Seite weichen wollen.

Oft konnte man meinen, dass Felix eine Art Engel für den jungen Koreaner war, der noch so gut auf ihn Acht gab, damit diesem auch ja nichts passierte.

Es war beinahe schon gruselig gewesen, wenn sich ihre Wege kreuzten, wenn es dem Brünetten nicht sonderlich gut ging. Denn gerade dann tauchte der Australier auf, gab sein Bestmögliches, dass es diesem auch wieder besser erging. Natürlich tat es Seungmin gut zu wissen, dass jemand da war, der sich um ihn kümmerte und doch hatte er den Hintergedanken, dass dies aus puren Mitleid geschah. Aber er wollte nicht undankbar sein.

Oft waren sie in Cafés gegangen oder Felix hatte ihn auf seinen Nachhauseweg begleitet und seinen Gedanken an Hyunjin abgenommen. Jedenfalls solang, bis er wieder verschwand und er allein in seiner Wohnung zurückblieb.

Denn dann fing sein eigentliches Problem an; Oft stellte er sich den Jungen, welchen noch immer sein Herz gehörte, vor, wie er neben ihm stand, mit ihm redete und herumalberte. So, als würde es tatsächlich gerade passieren. Dabei war Hyunjin um die dreimal bei ihm gewesen, also nicht allzu oft in einer Beziehung, die ein Jahr angedauert hatte. Und seit ihrer Trennung wurde seine Wohnung zum Albtraum. All die Bilder zerstörten ihn, wünschte sich zugleich, dass sie einfach aus seinem Kopf verschwanden, als hätte er diese nie erlebt.

Für eine sehr lange Zeit dachte Seungmin, dass er verrückt werden würde. Wenn er das nicht schon war.

Einmal war es sogar so schlimm gewesen, da hatte er ein halbvolles Glas Wasser gegen die Wand geschmissen, weil er dachte, dass Hyunjin direkt neben ihm stand und ihn umarmen wollte. Dabei war er allein gewesen, aber sein Kopf spielte ihm einen Streich, zeigte ihm Bilder, die längst keine Realität mehr waren. Selbst nach einem halben Jahr nach der Trennung passierte dies, weil Hyunjin nach wie vor so präsent in seinem Leben war. Gar wöchentlich wurde er auch von diesem angeschrieben oder angerufen, gefragt, ob es ihm gut ging und dass es ein riesiger Fehler war, den er begangen hatte. Doch dabei war es Seungmins Fehler gewesen, den er sich immer einredete.

Er war dumm gewesen Hyunjin derartig zu vertrauen. Seungmin war blind, geblendet von einem Jungen, den er liebte und von dem er dachte ebenso geliebt zu werden. Dabei wurde er viel eher von ihm vergiftet und bis heute hatte er sich nicht von dieser Vergiftung erholen können, da die Nachwirkungen viel gefährlicher waren.

Aber mit jedem Tag wurde Seungmins Hirngespenst weniger. Hyunjins Geist war mit der Zeit kein täglicher Begleiter mehr, sondern war in den Hintergrund gerückt. Viel eher gab es nur noch Auslöser, damit Hyunjin wieder auftauchte und den Jungen den ganzen Tag verfolgte, teilweise ihm sogar den Schlaf raubte.

Felix war ein guter Begleiter in dieser schweren Zeit gewesen, eine gute Ablenkung, um sich selbst vergessen zu können. Dabei war es falsch zu denken, dass jemand nur als eine Ablenkung diente, denn mit der Zeit hatten sich Seungmin und Felix wirklich gut anfreunden können, sodass der Australier mehr als nur eine Ablenkung war. Ein guter Freund, der mit ihm durch die schwere Zeit ging.

Und wodurch Hyunjin zeitweise in Vergessenheit geriet, denn dieser gehörte schon seit langem nicht mehr zu seinem Leben.

𝗥𝗼𝘀𝗲𝘀 ✧ SEUNGLIXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt