Als wäre es Schicksal gewesen, trafen sich Felix und Seungmin neuerdings immer wieder in der Universitätsbibliothek, denn tatsächlich gingen beide zur selben Einrichtung, um an dieser studieren zu können. Wobei Seungmin sein Studium wirklich liebte und es keinesfalls bereute, das zu tun, war der Australier kurz davor seines abzubrechen. Jedenfalls für einen kurzen Moment. Aber er wusste, dass er seine Eltern enttäuschen würde, wenn er ihnen beichtete, dass er sein Studium wirklich abbrach.
Also würde er die zwei Jahre, also die vier Semester, auch noch durchstehen müssen, ehe er seinen Abschluss hatte.
Bestimmt war es das fünfte Mal, als Felix den Koreaner an einen der Tische sah, wie er in den dicken Wälzern sich versuchte Wissen anzueignen und das Wichtigste aus ihnen herausschrieb. Nie hatte sich bisher einer von ihnen ermutigen können, den jeweils anderen anzusprechen. Seungmin sah aber an diesem Tag alles andere als gut aus. Tatsächlich war er auch abgehetzt, eben weil er nicht wirklich schlafen konnte. Am gestrigen Abend wurde er nämlich dreimal, wenn sogar mehr, von seinem Exfreund angerufen. Das erste Mal war er rangegangen, weil er wissen wollte, was dieser wollte.
Aber dann kam die alte Leier: Hyunjin wollte von Seungmin eine zweite Chance.
Diese würde ihm der Brünette aber niemals geben. Viel lieber wollte er sterben wollen, denn zu einer Beziehung gehörte Vertrauen und nach diesem Bruch, würde ihre Beziehung nie einen gesunden Umgang haben. Ständig würde Seungmin daran denken, wann er als nächstes betrogen werden würde und allein an diesem Gedanken, würde er kaputt gehen. Die Tatsache, dass sie mehrere, hunderte Kilometer voneinander entfernt waren, machte die ganze Sache noch einmal schlimmer.
Und dann hinterfragte sich der Junge, ob es wirklich nur einmal passiert war oder aber mehrfach, Hyunjin ihn aber dies nur als einen Ausrutscher deklarierte und die Wahrheit in Wirklichkeit verbarg. Daher war es besser ihn aus seinen Leben zu streichen, auch wenn der Schmerz tief saß und er fürs Erste Probleme haben würde, jemanden wieder vertrauen zu können.
"Du scheinst nicht sonderlich bei der Sache zu sein. Sonst lernst du voller Eifer.", meinte der Australier, hatte sich gegenüber den Jüngeren gesetzt und musterte ihn genaustens. Die dunklen Augenringe konnte Felix natürlich nicht übersehen, die darauf deuten ließen, dass Seungmin nur schwer in den Schlaf gefunden hatte und seine Reaktion ließ auch zu wünschen übrig. Es hatte einige Sekunden gedauert, ehe dieser nämlich realisiert hatte, dass er angesprochen wurde und ihm jemand Aufmerksamkeit schenkte.
Bisher kannte er diese nur von Jeongin, den er seit mehreren Wochen versuchte auszuweichen, eben weil er niemanden mehr so ganz vertraute.
"Geht schon. Ich lern eben viel, damit ich gute Noten bekomme."
Dabei hatte das Semester gerade einmal angefangen und es gab dementsprechend noch nicht allzu viel Stoff, dass man sich bis mitten in die Nacht seine Nase in die Fachbücher stecken musste. Auch die Bibliothek erweckte den Anschein, dass es viel zu früh dafür war und daher glaubte ihm Felix auch kein einziges Wort. Ganz egal, ob Seungmin gute Noten haben wollte. Felix roch jede Lüge.
"Sicher, dass es nur das Lernen ist, was dich wachhält? Gestern schienst du noch fit zu sein." Und dann fiel ihm die Situation vor einigen, wenigen Wochen ein, in der Felix einen kleinen Spaziergang im Winter getätigt hatte und dem Gespräch unabsichtlich vom Jüngeren belauscht hatte. Bestimmt musste es damit etwas zutun haben. Jedenfalls war das seine einzige Erklärung und dementsprechend wollte er keine frischen Wunden wieder öffnen. Dazu war er nicht in der Position, noch sollte er jemanden dazu zwingen.
Das kannte er von sich selbst nur zu gut.
"Ich mach gerade nur eine ziemlich schwierige Zeit durch, schätze ich... Also nichts Weltbewegendes. Das machen wir alle, richtig?" Somit hielt Seungmin die Konversation für beendet, schnappte sich sein Buch und seine Aufzeichnungen, entschied sich das Lernen bei sich Zuhause fortzusetzen, denn da konnte ihn keiner stören.
Außer eben seine ständigen Gedanken an Hyunjin.
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𝗥𝗼𝘀𝗲𝘀 ✧ SEUNGLIX
Fanfiction"𝑰 𝒄𝒂𝒏 𝒓𝒆𝒎𝒆𝒎𝒃𝒆𝒓 𝒚𝒐𝒖𝒓 𝒕𝒆𝒂𝒓𝒔 𝒘𝒉𝒆𝒏 𝑰 𝒍𝒐𝒐𝒌 𝒇𝒐𝒓 𝒚𝒐𝒖 𝒂𝒏𝒅 𝒈𝒓𝒂𝒃𝒆𝒅 𝒚𝒐𝒖 𝒊𝒏 𝒕𝒉𝒆 𝒕𝒆𝒂𝒓𝒆𝒅 𝒖𝒑 𝒎𝒆𝒎𝒐𝒓𝒊𝒆𝒔 𝑰 𝒈𝒖𝒆𝒔𝒔 𝑰 𝒘𝒂𝒔 𝒊𝒏𝒔𝒂𝒏𝒆 𝒂𝒕 𝒕𝒉𝒂𝒕 𝒕𝒊𝒎𝒆 𝑾𝒊𝒕𝒉𝒐𝒖𝒕 𝒚𝒐𝒖, 𝑰'�...