Kapitel 4

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„Elenia wir haben halb acht warum bist du denn noch nicht wach?" meine Mutter stand bereits an meinem Bett und rüttelte mich wach. „Oh fuck" ich war wohl gestern eingeschlafen ohne mir einen Wecker gestellt zu haben. Liv hatte Dienstags zur zweiten das heißt ich musste selbständig in die Schule und mich zusätzlich noch komplett fertig machen. Ich eilte ins Bad für duschen war jetzt keine Zeit mehr, zum Glück war ich gestern mit geflochtenen Haaren eingeschlafen. Meine Haare sahen sogar ziemlich gut aus, sie fielen mir in glänzenden Wellen über die Schultern. Ich putzte schnell meine Zähne, trug etwas Wimpentusche auf für mehr hatte ich keine Zeit. Na toll meine ganzen Jeans waren in der Wäsche es sollten immerhin heute über dreißig Grad werden, also würde ein Rock es eigentlich auch ganz gut bringen. Ich kramte einen verwaschenen Jeansrock raus und eine weiße schulterfreie Bluse. Nach einem kurzen Blick in den Spiegel war ich ziemlich überrascht ich sah ziemlich gut aus, zwar sehr müde aber es gab schlimmeres. „mom fährst du mich bitte?", rief ich während ich die Treppen hinunter rannte „Heute ist das letzte mal ich schwöre dir Elenia du musst endlich mal deinen Führerschein machen in deinem Alter war ich." „Jaja mom mache ich versprochen du bist die Beste",unterbrach ich meine mom während sie bereits den Schlüssel ihres Autos
nahm und zeitgleich ihre Augen verdrehte. Um 08:07 Uhr kamen wir am Parkplatz der Schule an. Ich gab meiner Mutter einen Kuss auf die Wange bedankte mich und rannte nahezu in die Schule rein. Nicht nur das ich direkt am zweiten Tag der Schule zu spät kommen musste, was natürlich für einen super Eindruck sorgen musste, ich kam ausgerechnet zusätzlich zum Literaturkurs zu spät. Diesmal war ich schlauer ich klopfte erst und dann trat ich in den Raum ein.  „Sorry hab total verschlafen." Mr Robinson lächelte mich zu meiner Überraschung an „Das kann jedem mal passieren nehmen sie doch Platz Elenia." Marens Blick war unübersehbar sie schaute mich von unten bis oben an, verzog das Gesicht und sagte irgendwas zu ihrer Sitznachbarin was ich leider nicht verstehen konnte. Oh Gott ich hasste sie. Warum war sie so zu mir ich hatte ihr nichts gemacht und schließlich kannte sie mich nicht einmal wirklich. Ich stellte meine Tasche ab, ließ mich auf meinen Stuhl fallen und packte meinen Block aus. „Krieg ich kein Hallo?" Grayson grinste amüsiert. Tja das was er konnte, konnte ich längst. So wie er mich gestern ignoriert hatte ignorierte nun ich auch ihn. Die Stunde verlief ziemlich gut, ich hatte mich ein paar Male gemeldet und das Getuschel was aus der Mädchenecke kam ignorieren können. Grayson versuchte nicht mehr mit mir zu reden, ein paar Mal wagte ich es ihn anzuschauen, jedoch würdigte er mich keines Blickes. Ich merkte wie meine Laune schlechter wurde warum interessierte es mich so? Soll der Typ mir eben keine Aufmerksamkeit schenken na und? Mittendrin als Mr. Robinson gerade dabei war uns die Hausaufgaben für Freitag zu geben klingelte es und alle stürmten hinaus.  Armer Mr Robinson aus Prinzip blieb ich geduldig sitzen und packte erst ein als er fertig war und den Raum verließ. Ich nahm meinen Rucksack in die Hand, als mir der Weg von Maren und ihrem Anhängsel versperrt wurde „Findest du den Rock nicht etwas zu kurz Liebes?" Ich wusste um Gottes Willen nicht was sie von mir wollte, zumal ihr kurzes rotes Kleid auch nicht gerade das Längste war. „Ich wüsste nicht das dich meine Klamottenwahl auch nur im geringsten etwas angeht also kümmer dich um deine eigenen Sachen."Ich war ziemlich stolz auf mich so selbstbewusst war ich lange nicht mehr. Maren schien es jedoch gar nicht zu gefallen ihr schadenfrohes Lächeln verschwand und sie kam einen Schritt näher „Ich würde an deiner Stelle den Mund halten Schlampe." „Pass auf wen du hier Schlampe nennst", schrie aufeinmal jemand von hinten. Innerhalb einer Sekunde war Grayson neben mir erschienen. Maren zuckte zusammen, sieh sah mich ein letztes mal an „Gehen wir Mädels", die drei gingen aus der Tür, jedoch fühlte ich das das ganze hier noch nicht beendet sein sollte. „Ich kann selber auf mich aufpassen", ich sah Grayson direkt in die Augen „Ich weiß, aber du hast es nicht verdient so genannt zu werden." Was wusste er schon über mich wir kannten uns ja kaum. „Wie du meinst", sagte ich kühl drehte mich um und wollte gerade gehen, als er mich am Arm packte und daran hinderte „Krieg ich kein danke?" „Tja ich hab gestern kein Tschüß bekommen demnach bekommst du auch kein danke einfache Regeln"tja was er konnte konnte ich schon längst. Seine Mundwinkel hoben sich und die Grübchen kamen zum Vorschein „Soso", er grinste noch mehr und fuhr sich durch die Haare. Ich nutzte diesen Moment, löste mich von seinem Griff und huschte aus dem Klassenraum. Ich verstand rein gar nichts mehr. Im einen Moment war er abweisend und im nächsten Moment führte er sich so auf als ob er mich beschützen müsste. Scheiß Typen. Im Endeffekt waren sie alle gleichermaßen gestört und alle aus dem selben Holz geschnitzt und dann müssen wir Frauen uns immer anhören wie kompliziert wir doch angeblich seien.

„Warum guckst du denn so böse vor dich hin Schätzchen?"Liv war unbemerkt neben mir erschienen und lächelte mich an. „Glaub mir es ist mehr als nur unwichtig." Gott ja war es warum regte ich mich denn über sowas auch auf? Wegen eines scheiß Typen!!!! „Hallo nicht mal eine Woche und schon hast du Geheimnis vor deiner besten Freundin?", sie strich sich ihre blonden Locken aus dem Gesicht und sah mich währenddessen schmollend an „Komm schon Elenia." „Okay es geht um Grayson." „Grayson?", Liv sah mich fragend an. „Ja ich habe selber keine Ahnung ich glaube ich dramatisiere alles ein bisschen zu viel." Das war tatsächlich eine meiner Stärken. Ich tendierte dazu viel zu viel nachzudenken und Dinge in Situationen hineinzuinterpretieren, was mir letztendlich nur den Kopf zerbrach. „Was ist passiert?", Livs Augen weiteten sich während ich ihr von unserem kurzen Gespräch erzählte und wie er mich vor Maren in Schutz genommen hatte. „Ich hab mich eh schon gewundert, weshalb er dich unbedingt nachhause fahren wollte."Liv sah ehrlich verdutzt aus. „Wie gesagt ich habe übertrieben." „Aber das mit Maren wundert mich nicht im Geringsten."Sie sah ziemlich wütend aus und bevor ich fragen konnte wie sie das genau meinte wechselte sie schon das Thema „Was hältst du davon wenn wir den restlichen Tag schwänzen und an den See fahren ich meine bei dieser Hitze hält es doch eh keiner aus", sie öffnete ihren Stundenplan auf dem Handy „Ich meine hallo ich hab besseres zu tun als bei 27 Grad Verben mit Mr Dubois zu konjugieren." Ich lächelte Sie an. „Schick mir den Standort und ich komme nach in meiner ersten Woche kommt es glaube ich nicht sonderlich gut, wenn ich schwänze. außerdem habe ich heute eh nur vier Stunden" „Wie du meinst Spielverderberin ich schick dir dann den Standort du brauchst nur zehn Minuten zu Fuß.", rief sie mir zu während sie bereits am gehen war. Ich sah ihr hinterher und grinste. So eine Freundin brauchte jeder, die einen dazu zwingt wenigstens ein paar Abenteuer zu erleben. Wäre sie nicht da wäre ich vermutlich direkt nach der Schule nachhause gegangen und hätte meine Hausaufgaben gemacht.

How you changed meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt