Der Albtraum

1.5K 38 0
                                    

Ich stand auf einer riesigen Plattform. Plötzlich kam ein Holzstamm auf mich zu, der an einem Ende an der Decke hing. Ich rannte davon, doch der Holzstamm verfolgte mich und als ich die Richtung änderte, hörte ich plötzlich laute Knutschgeräusche. Ich sah mich nach den Geräuschen um und erblickte Düsentrieb, die mir den Rücken zudrehte und vor ihr ein blonder Junge, mit dem sie rumknutschte. Moment... das ist doch nicht... Ich ging näher an die beiden heran und sah, dass dieser Junge Markus war. Er genoss den Kuss und erwiderte leidenschaftlich. Ich wollte schreien, doch kein Laut kam durch meine Kehle. Also fing ich an zu weinen. Plötzlich hörte ich eine Stimme.

«Sam!», rief sie sanft. Und sie wiederholte es immer wieder. Doch plötzlich wurde sie lauter.

«Sam!»

Ich wollte hier raus. Ich wollte nicht mit zusehen, wie Markus mich mit Düsentrieb betrog. Ich konnte nicht...


Ich schreckte hoch und sah in das Gesicht von Markus.

«Alles gut, Sam, es war nur ein Albtraum», sagte Markus sanft. Ich musste erst realisieren, dass es wirklich nur ein Albtraum gewesen war. Dann kamen mir die Tränen.

«Hey, nicht weinen. Alles ist gut», flüsterte Markus und nahm mich in den Arm.

«Ich... ich habe wirklich nur geträumt, oder?», fragte ich Markus leise.

«Ja. Willst du mir erzählen, was passiert ist?»

«Du hast...» Ich zögerte. «Zuerst war da ein Baumstamm, der mich verfolgte... Dann hörte ich, wie...» Mir kamen wieder die Tränen. Markus streichelte meinen Rücken.

«Ich hörte... und sah, wie du und Düsentrieb rumgeknutscht habt», hauchte ich. Markus schaute mir ernst in die Augen und sagte:

«Hey hör zu. Das wird niemals passieren! Sam, du bist meine Freundin. Und mir käme es nicht einmal im Traum in den Sinn, dich zu betrügen! Das musst du mir glauben. Vertraust du mir?», fragte er mich. Ich schluchzte einfach weiter, ohne auf seine Frage einzugehen.

«Hey! Vertraust du mir?», versuchte er nochmals. Ich nickte leicht und er schloss mich in die Arme. Ich wollte aufhören zu weinen, weil es einfach peinlich war, vor Markus so zu weinen und das nur wegen einem bescheuerten Albtraum.

«Es ist in Ordnung zu weinen. Lass es raus. Es geht dir danach viel besser», flüsterte Markus beruhigend, als hätte er meine Gedanken gelesen. So langsam beruhigte ich mich wirklich und brachte nun auch ein Lächeln zustande.

«Was würde ich nur ohne dich tun» flüsterte ich.

«Das musst du gar nicht überlegen. Ich bleibe immer bei dir!» Und mit diesen Worten schloss Markus mich wieder in seine Arme.

«Übrigens, deine Augenfarbe ist jetzt die gleiche wie die von Maxi», sagte Markus und grinste.

«Dann bin ich jetzt wohl tatsächlich ein Vampir», lächelte ich.

Hand in Hand gingen Markus und ich aus seinem Quartier und wollten die anderen suchen gehen. Doch wir liefen Shadow über den Weg, der sofort Markus angriff und ihm die Hände hinter dem Rücken zusammenband, was sehr leicht ging, da wir überrumpelt waren und nicht sofort reagieren konnten.

«Was willst du von uns, verdammt!», schrie ich Shadow an.

«Ich will, dass ihr mitkommt», antwortete dieser. Dann band er auch mir die Hände hinter dem Rücken zusammen. Ich liess es widerstandslos geschehen, da ich bei Markus sein wollte. Shadow führte uns in einen Raum, wo die anderen bereits gefesselt waren und stiess uns da auf den Boden.

«Wo seid ihr denn gewesen?», fragte Maxi überrascht. Wir antworteten ihm nicht. Nach einiger Zeit kamen Vanessa und Klette zu uns und befreiten uns. Vanessa war jetzt zwar auch ein Vampir, doch sie konnte scheinbar dem Bann von Darkside widerstehen.

«Wir haben Leon gesehen. Er war die ganze Zeit da! Ich hätte ihn retten können», sagte Vanessa leise.

«Wir haben ein Spiel. Wir kämpfen für unsere Freilassung», sagte Klette dann und fragte Darkside: «Wo?»

«Auf der anderen Seite der Stadt. Ihr werdet ihn finden», antwortete Darkside. Wir standen auf, gingen zu unseren Motorrädern und fuhren durch die 'Stadt', wie Darkside es gesagt hatte. Als wir dort angekommen waren, fanden wir eine grosse Halle vor.

«Beim eisigen Nebel von Ragnarök... Das ist eine Falle», sagte Klette leise.

«Das glaube ich nicht», antwortete Vanessa

«Und ich auch nicht. He, Nerv, weisst du noch, was ich dir versprochen habe?», sagte dann Maxi. Nerv begann zu lächeln.

«Natürlich. Komm, Klette. Du musst keine Angst mehr haben. Dir kann nichts mehr passieren!», sagte er dann. Inzwischen waren wir alle in die Halle gelaufen und sahen uns um.

«Ich hab aber Angst. Verflixt nochmal Nerv, was hat Maxi dir versprochen?»

«Nichts. Nur, dass er bereit ist, für dich und Vanessa zu sterben.»

«Wie bitte, was!?», fragte Klette ungläubig.

«Aber leider ist er schon tot, und es kann noch viel schlimmer werden. Das ist euer Pokal», ertönte plötzlich die Stimme von Darkside und Leon kam zum Vorschein. Mir blieb vor Schreck beinahe das Herz stehen, denn er war komplett aus Stein.

«Nein, Leon!», hauchte ich. Markus kam zu mir gelaufen und nahm meine Hand in seine.

«So sieht es aus, wenn man Märchen wahr werden lässt», sagte Darkside wieder.

«Hey Maxi, glaubst du noch immer, dass du dich auf der richtigen Seite befindest?», fragte Blossom, die plötzlich aufgetaucht war. Maxi erwiderte nichts, sondern sah Blossom einfach nur an. Waren die beiden jetzt etwa zusammen oder was?

«Dann wird es jetzt ernst. Willkommen im Höllentor!», rief Darkside und dann ging das Licht an. Es erschien ein richtiger Parcours und zwei Tore, dieses Mal auf dem Boden.

«Jackyl und Hyde», rief Darkside.

«Wir spielen bis drei!», sagte Jackyl, der neben einer Röhre hervorsprang.

«Dann ist alles vorbei!», fuhr Hyde fort, der auf der anderen Seite hinter einer Röhre hervorsprang.

«Terry, Merry, Düsentrieb», rief Blossom.

«Markus ins Tor, ihr anderen verteilt euch!», rief Maxi. 

Die wilden Kerle, hinter dem HorizontWo Geschichten leben. Entdecke jetzt