Stumme Schreie

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Hallo Freunde :) da bin ich wieder. Ich kann euch nicht verprechen, dass dieses Kapitel vieeel länger wird als das letzte. Private Gründe sind eventuell Schuld, dass ich heute schlechter schreiben werde. Also nehmt es mir bitte nicht übel, ja? Danke und viel Spaß beim lesen.

Ich muss schlucken, denn es ist nicht einfach, darüber zu schreiben und schon gar nicht einfach darüber zu reden, aber ich tu es. Meinem Bruder zu liebe.

Das erste mal war es am schlimmsten. Ich zitterte, als er mich hoch nahm, um Mom zu verabschieden. Ich wusste bald war es soweit. Bald war sie aus der Tür und es begann von neuem. Ich klammerte mich an Moms Arm. >>Lass mich los, Nicky.<< sagte sie gutmütig. Sie hatte ja keine Ahnung. Ich hatte schreckliche Angst vor dem was gleich passieren würde. Ich wusste wie es Ablaufen würde.

Zuerst würde er die Tür abschließen, sodass niemand hinein konnte. Aber auch nicht heraus. Und dann würde es beginnen.

So wie ich es vorausgesehen hatte, so passierte es auch. Er trug mich in mein Zimmer, als Mom weg war. Er drehte den Schlüssel im Schloss. >>Daddy.<< jammerte ich vor mich hin.  >>Sei ruhig.<< schallte er. Ich zuckte zusammen. Ein Ohrfeige striff mein Gesicht und es flog nach rechts. Eine Träne läuft über meine Wangen. >>Flenn nicht rum!<< schrie er und gab mir eine weitere Ohrfeige. Ich schrie. Kurz darauf hämmert mein Bruder an die Tür. >>Hör auf!<< schrie Antti. >>Halts Maul!<< brüllte mein Stiefvater. Er hatte aufgehört zu klopfen, aber ich wusste das er immer noch dort stand. Mein Stiefvater schlug mich wieder ins Gesicht. Ich spürte wie Blut aus meiner Nase lief. Mir wurde schwindelig und er schlug mich wieder, dies mal in die Rippen. Es tat so weh. Ich schrie. >>Nein!<< rief mein Bruder durch die Tür. >>Hau ab!<< brüllte mein Stiefvater zurück.

Ich schlucke. Meine Nackenhaare stellten sich auf, als ich an jenen Tag dachte, an dem mein Bruder versuchte die Tür aufzutreten. Meinetwegen. Der Mann gegenüber sah mich an. >>Ist alles in Ordnung?<< fragt er. >>Du musst heute nicht weiter schreiben. Du kannst auch morgen weiter schreiben.<< bietet er an. Ich schüttle den Kopf, nein, ich wollte das hier und jetzt zuende bringen. Es war an der Zeit, dass alle erfahren wie es wirklich war.

Ein lauter Knall war an der Tür zu hören. Mein Bruder wollte die Tür eintreten. Rasend vor Wut stand mein Stiefvater auf und öffnete die Tür. Dort stand mein Bruder. Er packte Antti am Handgelenk, dass er schrie. Ich sah wie er ausholte und zuschlug. Es war das erste mal das er auch meinen Bruder schlug. Ich weinte. Ich sah wie mein Bruder sich am Boden krümmte und sich den Bauch hielt. Mein Stiefvater sah auf in herab und ging dann in mein Zimmer zurück. Er schloss wieder ab. Ich sah weinend zu ihm herauf. Er lachte böse. Ich wimmerte und kroch auf allen vieren vor ihm weg. Doch das half nicht. Mit großen Schritten war er bei mir und packte mich. Ich schrie und wand mich in seinen Armen. Er lachte immer lauter und dann...

...dann schlug er zu. Mitten in meinen Bauch. Ich schrie und heulte. Er ließ mich fallen und ich kam hart auf dem Boden auf. Ich war zwar noch zu klein um zu verstehen was genau passiert ist, aber ich wusste das ich mir bestimmt die Rippen gebrochen hatte. Es tat so weh. Ich schrie und weinte. Ich konnte nie verstehen warum er das tat. Wieso er mir, grade mir, das antat. Ich hatte ihm nichts getan. Es tat so weh.

Er lachte und verließ den Raum. Wie immer, wenn es passierte, kam mein Bruder und versorgte meine Wunden und trocknete meine Tränen. Ich sah wie er in mein Zimmer stürmte, ich heulte immer noch und meine Nase blutete auch immer noch. Er nahm mich in den Arm und gab mir das Gefühl von etwas Sicherheit. Er wischte das Blut von meiner Nase. Irgendwann hörte es auf zu bluten und ich hörte auf zu weinen. Immer wieder sagte mein Bruder zu mir >>Mom darf davon nichts erfahren okay?<< Ich nickte dann immer. Sprechen konnte ich ja sowieso noch nicht richtig.

Ich hörte nur noch wie meine Mom ins Haus kam und >>Da bin ich wieder!<< rief. Sah Antti ins Gesicht und schlief dann ein. Mein Stiefvater hatte mich geschlagen. Er hätte mich leicht umbringen können mit dem Wurf auf den Boden. Ich war sein Spielzeug und das genoss er richtig. Ich konnte mich nicht wehren. Ich war noch zu klein. Ich musste ja lieb sein und Mom nichts sagen. Sonst machte ich ihr neues Glück kaputt, hatte mein Bruder gesagt. Dann macht sie sich Sorgen um mich. Dann ist sie traurig.

Ich setze den Kulli ab. Ich will und kann jetzt nicht weiter schreiben. Ich nicke dem Mann gegenüber zu. Er versteht sofort und steht auf. Ich folge ihm, lasse Stift und Papier einfach liegen. Er führte mich zu meinem Raum. Ich setze mich auf das Bett, auf dem ich heute Nacht schlafen soll. >>Ist es oke?<< fragt der Mann. Ich nicke und er verschwindet. Ich lasse mich auf das Bett fallen. Ich bin innerlich total kaputt, dennoch kann ich nicht weinen. Es geht nicht. Ich kann nicht und ich glaube ich will es auch nicht. Ich starre die Decke an. Irgendwann schlafe ich ein, mit dem Gedanken an vergangenes und an meinen Bruder, der so oft für mich eingesprungen war. Er bedeutet mir alles.

Ich hoffe es hat euch gefallen. Da morgen wieder Schule ist, werde ich sehen müssen wann das nächste Kapitel kommt. Bis bald und Danke fürs lesen.

Nicky :D

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