Ken Kaneki ||Tokyo Ghoul||

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Readers Sicht

"Beeil dich gefälligst, Ken!", rufe ich quer durch das Café. Es ist ein warmer Sommerabend und die Menschen genießen die warme Zeit. Alle Cafés sind gefüllt. Einschließlich unseres. "Ich komme schon! Tut mir leid.", ruft er zurück und entschuldigt sich bei den Besuchern. Schnellen Schrittes läuft er in meine Richtung und bleibt vor mir an der Theke stehen. Ich reiche ihm das Tablett mit den verschiedenen Kuchenstücken und Tassen. "Den Schokokuchen und den Kaffee an Tisch 3 und die zwei Himbeerkuchenstücke mit dem Tee an Tisch 5." Während Ken noch, die von mir gegebenen, Informationen versucht zu sortieren, drehe ich mich schon zur anderen Seite der Arbeitsplatte um den nächsten Kaffee vorzubereiten. Er verschwindet hinter den ganzen Mädels, die gerade das Café betreten haben und sich einen freien Tisch suchen. Mit interessierten Blicken schauen sie ihm hinterher. 'Sollen sie sich verziehen. Wir haben keinen Platz mehr.'  "Was ist denn mit dir los?", erklingt eine Stimme hinter mir. Ich schrecke auf und drehe mich schlagartig in die Richtung, woher es kam. Ich erblicke Touka, die mich emotionslos anschaut. "Erschreck mich nicht so!" Ich drehe mich zurück zur Arbeitsplatte und setze die Zubereitung vor. "Geh meinen Fragen nicht aus dem Weg. Was ist los mit dir?" Sie kommt mir näher um mir mehr auf die Pelle zu rücken. "Mit mir ist nichts los. Alles ist gut. Ich weiß nicht was du meinst." Touka wirft mir einen prüfenden Blick zu. "Ich sehe doch, dass etwas nicht stimmt. Du bist in letzter Zeit so abweisend und zurückhaltend. Du bist sonst doch immer die Labertasche der Gruppe gewesen."  "Halt den Rand!" Ich werfe eins der Handtücher auf sie. "Ist zwischen dir und Ken etwas vorgefallen?", fragt sie, während sie das Stück Stoff zurücklegt. "Wie kommst du jetzt da drauf?" Ich versuche normal zu klingen, damit sie nicht merkt wie ungern ich gerade über die Beziehung zwischen mir und Ken reden will. "Naja, ihr redet nicht mehr richtig miteinander, nur wenn es um die Arbeit geht." Sie schaut zu einem der Tische an dem Ken steht und die Bestellung der neuen Besucher aufnimmt. Touka führt  fort: "Er ist schließlich dein Freund, also...-"  "Nein.", schneide ich ihr das Wort ab. Sie sieht mich verwirrt an. "Er ist nicht mehr mein Freund. Das was zwischen uns war.... Es ist aus." Schweren Herzens verlassen die Worte meinen Mund. Toukas Augen weiten sich. "Das ist nicht war."  "Doch, Touka. Es ist war. Und wenn es dir nichts ausmacht, ich würde mich gerne wieder der Arbeit widmen und das Gespräch somit beenden." Ich stelle den fertigen Kaffee auf ein neues Tablett und begebe mich nach oben. In einem der Räume setze ich mich auf die Couch und versuche mich zu entspannen. 

"Du und Ken seid also kein Paar mehr. Sehr schade. Ihr ward ein süßes Pärchen." Ich öffne meine Augen. Im Türrahmen steht Yoshimura. Ich bleibe still und schaue ihm zu, wie er sich neben mich auf die Couch setzt. "Was wurde zum Grund eurer Trennung?" Meine Gedanken schwirren hin und her. 'Soll ich mit ihm darüber reden? Will ich mit ihm darüber reden?'  "Ken will diese Beziehung nicht weiterzuführen." Seine Augenbrauen heben sich. "Wieso denn?"  "Weil ich ein Mensch bin." Stille kehrt in den Raum. Yoshimura scheint nachzudenken. "Ich verstehe. Er hat Angst dich zu verletzen." Mein Blick gleitet zu Boden. Es ist schmerzhaft darüber zu reden. "Und du?"  Ich schaue zu ihm auf. "Hast du Angst vor ihm? Davor, dass er ein Ghoul ist?"  "Nein."  Er schenkt mir ein Lächeln. "Ken muss lernen mit seinem neuen Leben umzugehen, aber er vergisst dabei das alte zu pflegen." Ich bleibe still. Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Alles was er sagt stimmt. Ich kann nichts hinzufügen. Yoshimura steht auf und geht Richtung Tür. Ich gehe ihm nach. Ihm Flur dreht er sich nochmals zu mir um. "Du kannst nach Hause gehen, (Y/N). Entspann dich und mach dir eine heiße Tasse Tee." Mit einem kurzen Lächeln verabschiedet er sich von mir und verschwindet in der unteren Etage. Ich schnappe mir meine Tasche, ziehe die Schürze aus und gehe zum Ausgang des Cafés. Ich gehe raus. Die warme Abendluft weht mir sanft ins Gesicht. hinter mir höre ich, wie sich die Tür des Cafés erneut öffnet. Als ich mich umdrehe, sehe ich einen Ken an stolpern. Er scheint sich beeilt zu haben. In der Hand hält er seine Tasche. "(Y/N)! Ich hoffe es ist ok, wenn wir zusammen nach Hause gehen." Ich drehe mich wieder um und gehe los. Ken holt mich ein und geht im gleichen Tempo neben mir. 

Wir beide schweigen. Niemand traut sich was zu sagen. Wir kommen an meiner Wohnung an, doch Ken macht nicht den Anschein weiter gehen zu wollen. "Ist es ok, wenn ich mit reinkomme?" Ich sehe ihm ins Gesicht. "Nein.", antworte ich nach langem Überdenken. Er sieht mich überrascht an. Ich öffne die Tür und betrete die Wohnung. Ich schließe die Tür wieder und lehne mich mit dem Rücken an sie ran während ich meine Tasche auf den Boden werfen und mich langsam auf den Boden setze. "(Y/N)...", höre ich es auf der anderen Seite der Tür. "Es tut mir leid. Wirklich. Und es tut mir auch leid, dass ich so ein Angsthase bin. Ich bin ein Idiot, dass ich mich entschieden habe dich zu verlassen. Ich liebe dich wirklich sehr...."   "Warum hast du das dann getan?"  "Weil ich dich beschützen möchte..... vor mir selbst und von dem was aus mir werden könnte." Kleine Tränen bannen sich ihren Weg über meine Wangen. "Es tut mir leid. ich liebe dich." Einige Zeit herrscht Stille. "Würdest du so einem Trottel wie mir verzeihen und eine zweite Chance geben?" Mein Körper erhebt sich, meine Hände ergreifen die Klinge und reißen die Tür auf und meine Arme strecken sich nach ihm aus. Ich falle ihm in die Arme. Mit sanften Bewegungen streicht er mir über dein Rücken und verteilt Küsse an der Stirn. "Ist das ein 'Ja'?" "Ja, du Blödmann!" Er drückt mich näher an sich und küsst mich sanft. "Ich liebe dich."  "Ich dich auch. Aber mach das bitte nie wieder."  "Versprochen."

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