11. Kapitel - Der Maskenball

629 17 4
                                    

Es war die letzten Tage verdächtig still.
Ich lag gemütlich auf dem Sofa der Salvatores, als plötzlich Stefan reingepoltert kam. Er sah sichtlich wütend aus, weshalb ich erstaunt fragte, was passiert sei.
„Elenas Tante Jenna wurde von Katherine manipuliert. Sie hat sich selbst erstochen. Ihr geht es den Umständen entsprechend aber wieder gut."
So ist das also, dachte ich mir, jetzt musste Katherine auch noch Unschuldige hineinziehen.
„Das ist brutal. Ich nehme an, sie will uns so zum Kapitulieren zwingen."
Natürlich, sie musste alle, die ihnen lieb waren so sehr in Gefahr bringen, dass sie sich freiwillig ergaben. Sadistisch.
„Was sollen wir jetzt tun?" Fragte ich nach.
„Wir sollten das Ganze abbrechen. Du musstest sie ja unbedingt provozieren, Damon." Murrte Stefan.
Damon rollte mit den Augen.
„Es läuft alles perfekt nach Plan. Katherine ist aus ihrem Versteck rausgekommen. Sie ist jetzt offensichtlich in Mystic Falls." Erwiderte Damon in versucht beschwichtigendem Ton.
„Dass sich Jenna selbst ersticht, gehört also zu deinem Plan?" Stefan hob eine Augenbraue hoch. Er stand mit verschränkten Armen da und musterte seinen Bruder kritisch.
„Sie war ein Kollateralschaden. Und ausserdem geht es ihr ja wieder gut. Ebenfalls habe ich auch schon den nächsten Schritt geplant." Fügte Damon teuflisch hinzu.

„Ich hoffe, der Plan ist idiotensicher." Meinte ich zu Damon und Stefan. Wir waren gerade auf einem Maskenball beim Lockwood-Anwesen.
„Warte nur ab." Erwiderte Damon.
Ungeduldig zupfte ich am Saum meines schwarzen Kleides. Eine schöne schwarze Maske zierte mein Gesicht, die zwar etwas unbequem war, aber dennoch ihren Dienst leistete: Mich unkenntlich zu machen.
Nur so konnte ich auf das Überraschungsmoment setzen, denn Katherine dachte schliesslich, ich sei tot, also würde sie kaum auf die Idee kommen, dass ich auf dieser Party wäre.

Nun aber zum Plan. Geplant war, dass Katherine in einem speziell verhexten Raum eingesperrt wird. Der Zauber wurde durch Bonnie schon im Voraus durchgeführt.
Caroline, Damon und Stefan arbeiteten daran, Katherine hereinzulegen und sie in diesen Raum zu locken. Und was mein Part in dem Ganzen war?
Ich sollte alles im Auge behalten und im Notfall Katherines Genick brechen, falls sie irgendwas anstellen sollte.
Ich sippte genüsslich an meinem Glas Champagner.
Die Stimmung war ausgelassen und die Menschen tobten sich aus.
Ich konnte wenige bekannte Gesichter ausmachen, die anderen kannte ich nicht. Oder erkannte ich nicht. Wie dem auch sei.
In der Ferne konnte ich Bonnie ausmachen, die mit einer anderen Frau sprach. Sie hatte eine gewisse Ähnlichkeit zu ihr. Da ihr Gespräch ziemlich hitzig aussah, beschloss ich, näher hinzuhören.
„Gib mir den Mondstein und euch wird nichts passieren."
„Das kannst du vergessen. Wieso arbeitest du überhaupt mit Katherine zusammen? Sie wird dich nur ausnutzen und ausbeuten. Bennett-Hexen lassen sich von niemandem herumkommandieren."
„Katherine ist eine alte Freundin von mir. Ich schulde ihr einen Gefallen."
Aha, diese Frau ist also wie Bonnie eine Hexe. Wenn Katherine eine Hexe angeschleppt hat, konnte es nichts gutes bedeuten. Ich lauschte weiter.
Ihre Diskussion hatte anscheinend einen anderen Weg eingeschlagen.
„Das würde ich nicht tun. Was auch immer deine kleinen Vampirfreunde aushecken, alles was Katherine geschieht, geschieht auch Elena. Und die ist nicht so widerstandsfähig wie ein 500 Jahre alter Vampir, habe ich nicht Recht?"
Verdammt, das war ganz und gar nicht gut. Eigentlich war mir Elena unwichtig, solange der Plan wie geschmiert läuft. Allerdings wenn ihr etwas passieren würde, dann wären dir Vampirbrüder untaugbar in ihrer Trauer und Wut, Katherine würde nicht zur Rechenschaft gezogen werden und das alles, weil ich meinen eigenen Stolz über die Sache gestellt hatte.
Nein, ich musste den Blick auf das Grosse und Ganze richten.
Blitzschnell machte ich mich auf, um Elena zu suchen. Sie unterhielt sich angeregt mit ihrem Bruder. Sie waren wohl am Streiten, da Jeremy, obwol Elena es ihm verboten hatte, da es zu gefährlich war, an diese Party gekommen ist.
Gut, scheinbar war bis jetzt alles in Ordnung.
Keine Sekunde später schrie Elena schmerzerfüllt auf. Ich konnte sehen, wie sich auf der Höhe ihres Bauches ein roter Blutfleck auf dem Kleid bildete. Der metallische Geruch stiess mir in die Nase. Nun musste ich schnell handeln und die Salvatore-Brüder finden.
„Pass auf, dass sie nicht stirbt. Bleib bei ihr." Wies ich Jeremy an, welcher mich nur verblüfft und zugleich hilflos ansah.
„Was geschieht mit ihr?"
„Keine Zeit, vertrau mir einfach."
Nach diesen Worten rannte ich so schnell ich konnte zu dem Ort, an dem wohl Katherine und somit die Brüder waren. Durch mein übernatürliches Gehör war es nicht schwer, sie auszumachen.
„Halt! Alles was mit Katherine passiert, geschieht auch mit Elena!" Rief ich, kaum angekommen.
Katherine lag auf dem Boden, Damon über ihr. Ein Holzpfahl steckte in ihrem Bauch. Gleich nachdem ich die Worte gesagt hatte, fing Katherine auch schon an zu lachen.
„Ach, wie schön es doch gewesen wäre, wenn ihr mich weiter mit Pfählen drangsaliert hättet, nur um danach herauszufinden, dass euer handeln direkt den Tod eurer süssen Elena verursacht hätte."
Ich sah Katherine an. Wie sie diabolisch grinste.
Am liebsten hätte ich ihr das Lächeln aus dem Gesicht gekratzt, doch ich musste noch warten.
Meine Zeit war noch nicht ganz gekommen.

Blutige RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt