Großes Problem (Vivien)

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Nun stoße ich zum ersten mal auf ein großes Problem.
Meine Eltern wollen ein Gespräch mit Herr Takeda, bevor sie mich ins Trainingscamp lassen.
"Aber warum denn? Ich hab euch doch alles gesagt. Wir sind da 3 Wochen zusammen. Ums packen kümmere ich mich...", "Wir glauben dir ja das du das schaffst, Vivien. Aber 3 Wochen sind viel. Du musst uns verstehen: Wir wollen nur sehen in welche Hände wir dich hier geben." Meint meine Mutter leicht besorgt.

Ich krieg die einfach nicht klein...
Verdammt.
Sobald Herr Takeda auch nur meinen Namen ausspricht, ist alles vorbei. Das gibt riesen Ärger...
Was soll ich nur tun?

Am nächsten Tag an der Bushaltestelle könnte ich echt heulen. Ich weiß das ich etwas unternehmen muss. Sollte ich die Lehrer einweihen und hoffen das sie es verstehen? Gibt's dabei überhaupt irgendwas zu verstehen? Nein und Nein. Herr Takeda kann mir nicht helfen. Selbst wenn er verständnisvoll ist, kann er seinen Job nicht so auf's Spiel setzen.

Verdammt!

In der Schule bemerkt Zu sofort mein Trauerspiel.
"Okay Vito. Wir haben Freistunde und du hast schon seit 15 Minuten nichts gesagt. Was ist los?" Fragt sie ernst.
"Lass sie doch mal traurig sein. Wer wäre nicht schlecht gelaunt, nachdem wir gegen den hochnäsigen großen König verloren haben..." grummelt Hinata leicht.
Den sprunghaften Hinata so zu sehen, macht mich nur noch trübsamer.

"Kann ich jetzt nicht sagen." Betone ich das 'jetzt', im Sinne von 'nicht vor Hinata und Kageyama', und Zu versteht sofort. Sie sieht besorgt aus. Wenn es um meine nicht ganz so Männliche Einschreibung geht, muss es ja ernst sein.

Ist es jetzt schon vorbei? Ich konnte ja noch nicht mal mit Noya aufs Feld...

In der fünf-Minuten Pause erzähle ich Zu von meiner Lage.
"Wir fragen einfach jemand anderes, ob er den Lehrer spielen kann. Wenn du als Junge durchkommst, dann würde jemand wie Daichi auch als Lehrer funktionieren." Schlägt sie vor.
"Ich habe eher überlegt, ob ich Ukai einweihen sollte. Ihn würde dieses Gespräch ja nicht den Job kosten."
Schlage ich vor.
"Ich weiß nicht..." zögert Zu.
"Er ist ein Erwachsener..." meint sie.

"HEEEY! Vito!" Ruft eine Bekannte Stimme hinter mir im Gang.
Ich drehe mich überrascht um und werde von meinen Füßen auf den Boden gerissen, als Noya mich voller Wucht umrammelt.
"Du willst doch bestimmt mal so gut wie ich werden!" Wirft er mir vor.
"Ä-ähm.....ja...." brabbel ich auf dem kalten Boden, zum Teil überrumpelt, zum anderen Teil noch etwas beklemmt.

"Dann....ähm..." Nishinoya sah aus als hätte er jetzt einen Masterplan ausgepackt, wenn meine Stimmung ihn nicht stoppen würde. Seine Mundwinkel sinken nach unten.
"Was ist denn?..." fragt er.
Ich seufze und überlege was ich sage.
"Meine Eltern überlegen mir das Camp zu verbieten." Lüge ich, bleibe der Situation aber treu.
"Warum das denn?!" Schimpft Noya und springt aufgebracht von mir auf.
Auch Tanaka kommt von seinem Klassenraum angetreten.

"Was schreit ihr hier so durch den Gang?" Fragt er sichtlich neugierig.
"Vito's Eltern wollen ihn nicht ins Camp lassen!" Berichtet Noya.
Ich verstehe nicht ganz warum er so wütend scheint.
"Hä? Warum denn nicht. Vito hat ja nicht mal schlechte Noten oder so..."
Grummelt Tanaka.
Irgendwie macht es mich glücklich zu sehen, wie traurig sie wären, wenn ich nicht dabei bin.

"Du musst sie überreden! Du hast gesagt du lässt dich nicht stoppen!"
Argumentiert Noya plötzlich überraschenderweise gegen mich.
Was hab ich denn jetzt gemacht?
Ich sehe ihn verwirrt an.
"Na Yamaguchi! Du hast zu ihm gesagt ihr zieht das so lange durch, bis ihr auf dem Feld steht! Also-....", "Hey stop, Noya. Eltern sind eben hart." Hält Tanaka ihn auf.
"Sei ein Mann und beweise ihnen das du mit musst!" Schreit Noya fast schon.

"Hey. Was soll das? Ab in eure Klassen. Der Unterricht geht gleich weiter." Ermahnt uns ein Lehrer und Noya stapft zurück in seinen Klassenraum.
"Nimms ihm nicht übel. Er will einfach nur nicht zulassen das jemand zurück bleibt, seitdem Asahi...naja. Ist im Prinzip auch egal. Falls wir mal zur Verstärkung auf deine Eltern einwirken sollen, sag Bescheid." Erklärt mir Tanaka etwas versteift und geht auch zurück in seine Klasse.

Stimmt. Vorgestern erst habe ich noch zu Yamaguchi gesagt, dass wir beide voran kommen werden. Das wir uns nicht abhängen lassen...

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Ich streife meine vor Nervosität verschwitzten Hände an meiner Hose ab, als ich schließlich nach einem 5 Minuten rennen vor Ukai's Laden ankomme.
Ich habe nicht viel Zeit zum zögern, wenn ich rechtzeitig zum Unterricht zurück sein will. Es ist die erste Pause in der Schule und Zu fragt sich bestimmt wo ich stecke.

Ich habe beschlossen, dass ich Ukai nicht nach dem Training gegenübertreten kann, weil da zu viele Leute das Gespräch mitbekommen könnten.

Ich spüre mein Herz ganz doll pochen und meine Finger zittern, als ich mir den nötigen Ruck gebe, um die Tür in das kleine Gebäude zu öffnen.
Der einzige Gedanke den ich fasse ist, dass ich nur bitter enttäuscht wäre, wenn ich es jetzt nicht schaffen würde mit meinem Trainer zu sprechen.

Als ich hineintrete und Ukai wie gewöhnlich hinterm Tresen, mit Zeitung und Zigarette, anvisiere, rutscht mir mein Herz in den Hals.
Unser Trainer sieht so gruselig und streng aus. Warum wollte ich nochmal ausgerechnet ihn bitten mir zu helfen?

"Oh. Hallo." Begrüßt mich ein Mann mit schwarzen kurzen Haaren und Brille.
Ukai sieht auf und seine Zigarette fällt ihn fast aus dem Mund.
"Vito. Hast du denn keine Schule?"
Fragt er verwundert und legt die Zeitung bei Seite.

Plötzlich versteift sich mein ganzer Körper und meine Kehle schnürt sich zusammen. Ich kralle meine zitternden Hände in meine Jackentaschen. Kann noch immer kein Wort rausbringen.
Ich sehe zu Boden und spüre ihre verwirrten Blicke auf mir.

Das war alles eine scheiß Idee!

Ich will hier wieder weg!

Ich kann es ihnen doch nicht sagen!

Ich muss hier raus!

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974 Wörter

Heavy Rain & Bright ShinesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt