Kleine Lichter (Vivien)

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Nach den ersten Trainingsmatches gehen die meisten Spieler in ihre Hütten. Die Karasuno hat jedes Match verloren...aber egal. Es ist nämlich so, das wir neue Dinge ausprobieren. Also ist es okay.
Als Bestrafung mussten wir jedes Mal alle abtauchen. Die ersten paar male hat es bei mir immer noch gehakt, aber dann bin ich besser geworden.

"Hey Tanaka. Kannst du mir deinen Angriff beibringen?" Frage ich voller Energie, da ich mich logischerweise nicht so viel bewegen musste, wie die anderen.
"Muss das sein? Ich bin so fertig, Vito..."
Beschwert er sich leicht entschuldigend.
"Oh...okay....Noya-...?" Beginne ich meine Bitte an den Libero, als ich bemerke das Zu den schlafenden Nishinoya gerade schon mit Yachi in die Hütte tragen muss....

Plötzlich stehe ich allein in der Halle. Yamaguchi und Tsukki sind die einzigen von der Karasuno, die noch hier sind.
Alle sind so erschöpft...wie soll ich denn besser werden, wenn ich während den Matches nicht aufs Feld darf, und danach alle K.O sind?

Ich drehe niedergeschlagen den Ball in der Hand umher....

Tsukishima und Yamaguchi verlassen die Halle nun auch und ich beschließe ihnen zu folgen...
So habe ich mir das nicht vorgestellt...
Selbst Hinata und Kageyama sind gegangen.

Die meisten hocken in ihren Betten und reden. Die anderen sind am Handy.
Ich starre durch die Scheibe der Balkontür mit dem Gedanken, heute nichts außer Mist gemacht zu haben.

Frustriert steige ich aus dem Bett und spatziere auf den Balkon.
Es regnet....
Scheiß Herbst.
Sofort lässt mich die Gänsehaut, die durch die Kälte entsteht, zusammenzucken.
Die Sonne ist schon verschwunden, so das nur die Lampe an der Dachkante meinen Atem sichtbar macht.

Ich kralle schließlich meine Hände an das Geländer. "Maaaaaaan...." grummel ich. Schluck den Frust runter, Vivien.
Morgen ist auch noch ein Tag.
Plötzlich höre ich, wie sich links neben mir auch die Balkontür öffnet und sich jemand an das Geländer lehnt, wie ich.
Als ich sehe, wer mich begrüßt, versteife ich erneut und überlege mich leise vom Acker zu machen, aber Akaashi's Augen wandern bereits zu meinen.

Ich sehe ihn monoton an...ohne Plan was ich jetzt machen soll.
"Guten....Abend...." bibbere ich vor mich hin. "N'abend." Antwortet er genau so monoton wie ich.
Awkwaaaaard.

Eine Zeit lang, sehen wir nur auf die Straße hinab. Das Gitter und die Hauslücke zwischen uns beruhigt mich zwar, aber gleichzeitig weiß ich, das der Abstand trotzdem nicht groß ist.

"Wie alt bist du?" Fragt mich Akaashi plötzlich ohne jeglichen Kontext.
"Sechszehn. Erster Jahrgang." Antworte ich. Wir reden zwar ohne Blickkontakt, aber ich weiß das er nickt.
"Du findest mich also heiß?"
Bei dem Rückblick vom Vergangenen laufe ich wieder rot an. Der Drang mich zu vergraben steigt mit jeder Sekunde.
"Das war ein Missverständnis. Meine Schwester ist ein Fan von Fukurodani und ich habe meiner Freundin davon erzählt, dass sie dich hübsch findet..."
Lüge ich, als ich ihn schließlich doch auf der anderen Seite des Trenngitters betrachte.
"Verstehe." Meint er ohne jeden Schein einer Emotion.

Das wundert mich...
"Wobei ich nicht gleich erkannte das du es bist..." gebe ich zu.
"Aber wenn dir deine Schwester jeden Abend von mir erzählt, müsste das doch sitzen." Stellt er fest.
Als ich seinen Zügen immernoch folge, merke ich das er anfängt selbst an seiner Aussage zu zweifeln.
Als würde er verschiedene Möglichkeiten in betracht ziehen.
Alles viel zu sehr überdenken.
Aber er hat recht. Ich mache einfach keinen Sinn.

Ich seufze leise.
"Du hast nicht erwähnt, dass du Volleyball spielst. Ich habe von meiner Schwester nur von dir als Zuspieler gehört, aber dich nicht gesehen. Der Name war zwar da, aber ich dachte, wie groß ist schon die Wahrscheinlichkeit das du der Akaashi bist?" Erkläre ich die Lügengeschichte so glaubwürdig, dass ich angesichts der Spannung in meinen Körper, stolz auf mich bin.

Heavy Rain & Bright ShinesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt