Du bist mein Weg (Vivien)

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Als ich morgens um 4 durch die Scheibe der Balkontür starre, überlege ich doch tatsächlich einfach liegen zu bleiben.
Akaashi ist sowieso besser ohne mich dran. Der Schlafmangel steigt mir langsam zu Kopf, als ich ins Bad gehe.
Leise muss ich eh nicht sein.
Wer bei dem geschnarche schlafen kann, wird auch nicht von einem knarzenden Holzbrett wach.

....

Ich habe Bokuto, Zu und Oikawa gestern Abend vor unserer Hütte gehört.
Es hat mich traurig gemacht.
Alles was sie über mich gesagt haben und der Fakt, dass ich Akaashi nur stören würde.
Aber trotzdem. Ich habe auch gemerkt, dass deine Freunde trotz all dem hinter mir stehen.
Ja! Ich werde Zu und Bokuto nicht enttäuschen!

Frisch gemacht gehe ich aus dem Haus und bereue es kein bisschen, doch aufgestanden zu sein.
Es ist zwar kalt und windig, aber so still....
Ich atme tief ein und voller Entspannung wieder aus.
Ruhe....
Diese....
Göttliche Ruhe....

"Guten Morgen." Begrüßt mich Fukurodani's Zuspieler ruhig und tritt zu mir unter die Laterne.
Mich durchfährt ein Schauer, bei dem Blick den ich an frühen Morgen von Akaashi abbekomme.
Damit habe ich gar nicht gerechnet.
Hat er schlecht geschlafen?

Ich zucke leicht zusammen, als er sich räuspert. Ich weiß nicht, ob er frustriert oder enttäuscht guckt, aber ich weiß, dass ich es nicht mag.
Eine unangenehmen Stille bricht zwischen uns aus.
Ich weiß nicht mal warum...
Es ist einfach nur komisch.
Meine Gedanken überschlagen sich und überfordern alles was in meinem Kopf morgens existiert.

Plötzlich setzt er mir sorgfältig eine dunkelblaue Mütze auf den Kopf.
Ich sehe ihn mit Überraschung in den Augen an.
"Es ist zu kalt, um dich schon wieder so losgehen zu lassen. Ich hab gesagt du sollst dir eine Mütze aufsetzen." Murmelt er in seinen Schal, der ihn bis unter die Nase rutscht und dreht sich weg.

Eh?

Ich könnte vor Schmetterlingen im Bauch explodieren, als ich ungläubig seine Mütze auf meinem Kopf ertaste, um sicherzugehen, dass sie wirklich da ist.
Was zum Teufel?

"Komm." Ruft er monoton zu mir, als er schon 10 Meter oder so vorgeht.
Verwirrt folge ich, um zu schauen das seine Miene sich wieder normalisiert hat.
Das hat sie.
Er hat auch definitiv mitbekommen, wie dämlich ich ihn anklotze, und der Gedanke daran macht mich fertig.

Hat er so geguckt, eben weil ich schon wieder nicht auf ihn gehört habe?
Auf jeden Fall war es gut, dass ich nicht auf ihn gehört habe.
Glücklich watschel ich ihm hinterher.
So glücklich das es absurd ist.
Das war zu niedlich für mein Gehirn.

"Hey, Akaashi. Heute schaffe ich die Strecke!" Rufe ich ihn ziellos, in meiner profitierenden Grundstimmung, hinterher.
"Ganz schön selbstbewusst." Ist alles was ich zurück bekomme.
Vermutlich hat er recht. Ich bin immer so schnell abgekackt. Naja es ging eigentlich. Aber wenn ich bedenke, dass die eigentliche Strecke ihn bis zum Frühstück draußen hält, habe ich schon Respekt. Seit mir, hat er nämlich immernoch eine dreiviertel Stunde Wartezeit, ehe es endlich essen gibt.

Aber gerade das er nicht daran glaubt, spornt mich an mich zu beweisen!

OH MEIN GOTT. ICH HABE MICH ÜBERNOMMEN!!!

Der innere Schrei der mich durchdringt ist berechtigt.
Wir sind wirklich schon weiter, als sonst und ich sterbe!
Das panische ringen nach Luft ist meine geringste Sorge!

"Mach langsamer!" Ruft Akaashi hinter mir. Ja, hinter mir!
"Verdammt, nicht schon wieder!" Fluche ich, als ich langsamer werde.
"So kommst du sicher nicht an!",
"Ich weiß!"

In meinen Gedanken habe ich mich schon so an die Ziellinie geklammert, dass ich immer ausversehen zu schnell werde.
"Vito. Wir sollten lieber....",
"Nein! Wir brechen nicht ab. Ich sterbe nicht seit 30 Minuten, um aufzugeben!"
Schreie ich.
Verdutzt sieht er mich an und überlegt lieber still zu sein, bevor er seufzt und seinen Schal über seine kalte Nase zieht.

Heavy Rain & Bright ShinesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt