Der Morgen war schwer für mich.
Um vier ist schon echt krass und außerdem fürchte ich mich fast schon vor Akaashi's kalter Art. Wer weiß, ob ich das überhaupt am frühen Morgen ab kann.
Ich habe meinen Leutchen bereits erzählt was ich vorhabe, also lassen sich jene verwirrte Blicke, als ich aufstehe, in Erkenntnis wieder fallen.Im Bad wechsel ich den Verband um meinen Oberkörper, und putze die Zähne. Waschen kann ich sicher auch danach machen. Zur Essenszeit sind wir ja sicher wieder da.
Ich stolpere also nach draußen und werde vom sanften Niesel begrüßt.
Es ist noch ziemlich dunkel, wie üblich für die Herbstzeit. Ich setze mich auf die Mauer vor unserer Hütte, als nebenan auch die Tür aufgeht und Akaashi seine Mütze richtet.Ich bin etwas nervös, da ich ihn eigentlich wirklich nicht bremsen will. Schon gar nicht frühs. Da ist doch jeder schlecht gelaunt.
"Guten Morgen." Begrüße ich ihn und er nickt mir leicht zu, ehe er sich zur Tür zurück dreht und sie abschließt."Es ist kühl so früh. Du solltest dir auch eine Mütze holen." Schlägt er mir putzmunter vor.
Am liebsten wäre ich von seiner Stimmung angewiedert, da ich das genaue Gegenteil sein könnte, aber so ein hübsches Gesicht kann man gar nicht scheiße finden."Ich merk es mir für das nächste Mal."
Teile ich ihm sorglos mit.
"Ich hab dich gewarnt." Und mit diesen Worten entweicht ihm ein leichtes Seufzen, bevor er mich mit von den Ferienhäuschen weg winkt."Warum kennst du dich hier aus? Wart ihr schonmal in diesen Camp?" Beginne ich das Gespräch, als wir schon ein Stück weg waren und über eine Straße ein mir unbekanntes Ziel suchen.
Die kleinen Lichter, die ich vom Balkon aus sehen konnte, sind jetzt so nah und zeigen uns im gelblichen Schein den Weg.
"Ja, wir waren einmal zuvor hier. Da habe ich mir schon ein paar Strecken gesucht." Erklärt er und mir fällt jetzt erst der Schal auf, der ihn sorgfältig umwickelt.Bei dem Gedanken an Wärme, ermahne ich mich, das nächste Mal doch gleich auf Akaashi zu hören und mich besser einzupacken.
Die Straße führt einem kleinen Hügel hinauf und trennt sich dort in zwei Richtungen. Neben ihr beginnt ein kiesiger Weg im Lampenschein.
"Aha." Murmel ich leicht und Blicke zu Akaashi."Im Sommer konnte man hier auch nach rechts laufen. Da ist der Weg weniger beschwerlich, aber jetzt zu dunkel." Erklärt Akaashi.
Ich nicke und sehe den Laternen erleuchteten Weg entlang, als mir eine Frage im Kopf herum geht.
Ich sehe Akaashi an und überlege, ob es überhaupt sinnvoll ist, sie auszusprechen.Als er mein Starren wieder bemerkt, treffen wieder diese petrol blauen Augen auf meine, wie beim ersten Mal.
Angespannt wische ich über meine kalte, schnoddernde Nase.
Ich wollte gerade meine Frage formulieren, als mir etwas entgegen kam, womit ich nicht rechnen konnte.
"Was? Stimmst du deiner Schwester doch mit ihren Geschmack zu?"
Grinst er. Plötzlich durchfährt mich ein kleines rauschen.
Er....hat einen Witz gemacht?Mein Lächeln kommt ganz von allein und verwirft meine Frage vollständig.
"Was willst du hören? Das du der heißeste Hengst in ganz Nimmerland bist, oder das kleine Mädchen und Jungen auf dich stehen?" Breite auch ich meinen seltsamen Humor aus.
Trotz der komischen Wortwahl kann ich erkennen, wie sich sein Brustkorb heiter hebt und senkt, auch wenn er wieder wegsieht und mit seinen Fingern spielt.Da ist er wieder...Mein perfekter Fremder. Aber warum?
"Wollen wir los?" Fragt er mich.
Ich nicke und jogge zögerlich hinter ihm. Ich bin oft so gelaufen. Zuhause.
Über die Betonstraße zum Nachbardorf und zurück. Es war angenehm.
Aber zu zweit laufen, hat einen ganz anderen Charm.Ich weiß noch gar nicht, wie weit wir laufen werden. Mit solchen Läufern wie Akaashi kann ich vermutlich eher weniger mithalten, aber wir werden sehen wie weit wir kommen.
"Ähm..." schmunzelt er vor mir.
"Es gibt da so einen Weg abwärts von der Strecke. Ich sag dir nochmal bescheid, wenn er kommt und sonst lass mich wissen falls dir die Puste ausgehen sollte." Klärt Akaashi mich in meinen unausgesprochenen Gedanken auf.
DU LIEST GERADE
Heavy Rain & Bright Shines
Fanfiction(Akaashi x Vivien) Die aus den frischen ersten Jahrgang kommende Schülerin Vivien Shoku schreibt sich als Junge in der Karasuno ein, um nur einmal mit ihren lieblings Libero auf dem Feld zu stehen. Mit welchen Problemen und Kameradschaften sie sich...