10. Der Preis des Sieges

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"Ist das dein verdammter Ernst?", regte ich mich auf. "Du hast mich schon wieder abgehängt!"

"Aw, habe ich vergessen, mich zu verabschieden?", gab Tony zurück. "Hör zu, Kay, ich weiss jetzt, wo Loki ist."

"Schön für dich!", schnaubte ich. "Das ändert aber nichts daran, dass du zuerst einmal riskiert hast, von einer riesigen Turbine zu Schischkebab verarbeitet zu werden und dann weiter mit dem Typen gestritten hast, der dir gerade das Leben gerettet und die Turbine gebremst hat! Nur, um mich dann sofort und ohne Erklärung aufzuhängen. Hast du eine Ahnung, was für Sorgen ich mir gemacht habe?"

"Meine Güte, Kay, du benimmst dich, als wärst du meine Mum", grummelte Tony. "Beruhige dich. Ich... Ich...", er stockte, unsicher, was sagen sollte. Als sei etwas in meiner Abwesenheit passiert, dass ihm zu schaffen machte. "Was... Das, was passiert ist, das war nichts für dich. Ich... Ich wollte nur nicht, dass du es miterleben musst. Live."

Für einen kurzen Moment dachte ich darüber nach, nachzuforschen, über was Tony da gerade sprach, dann ging mir auf, was er davor gesagt hatte. "Warte, du weisst, wo Loki ist?"

"Ja", Tony schien erleichtert, dass ich nicht weiter nachhakte. "Kannst du das für mich nachschauen? Ist er tatsächlich auf dem Stark Tower in New York?"

"Auf dem...", ich versuchte, zu verstehen, was er mir da gerade sagte. "Ist das dein Ernst?"

"Ja. Kannst du nachschauen?"

"Schon dabei..." Ich machte mich daran, die Kameras abzuchecken und zuckte zusammen, als ich tatsächlich den irren Gott entdeckte, wie er, mit der Hilfe eines verwahrlost aussehenden Wissenschaftler irgendeine Maschine installierte. "Du hattest Recht. Der hat sein Camp auf deinem Dach aufgeschlagen. Was machen wir dagegen?"

"WIR machen gar nichts dagegen. Du lehnst dich zurück und loggst dich aus, ja? Das ist nichts für dich."

"Stark, lehnen Sie gerade wertvolles Backup ab?", mischte sich auf einmal eine mir wage bekannt vorkommende Stimme ein.

"Das geht Sie überhaupt nichts an, Captain Iglo, also verschwinden Sie aus dieser Frequenz", meckerte Tony.

"Mr. Rogers!", ich versuchte, mich möglichst professionell anzuhören, auch wenn das äusserst schwierig war, wenn man bedachte, dass er Eines meiner grossen Idole war. "Bitte beachten Sie seine Bemerkung nicht. Ich werde definitiv nicht gehen."

"Oh doch, das wirst du! Das könnte hässlich werden und ich will nicht, dass du das mitansehen musst!"

"Ohne mich bist du aufgeschmissen."

"Das glaube ich kaum! Bis jetzt bin ich sehr gut ohne dich zurechtgekommen! Ich bin kein kleines Kind, ich bin sehr viel erwachsener als du!"

"Und wer hält gerade deinen Anzug davon ab, vom Himmel zu stürzen?", gab ich zurück. Ich hatte es Tony eigentlich nicht auf die Nase binden wollen, aber ich übertrieb nicht: Die Turbine hatte ihn schlimmer erwischt, als ich es ihn hatte wissen lassen wollen: Ich hatte einige Systeme seines Anzugs überschrieben und hielt ihn damit in der Luft. Ich zeigte ihm für einen kurzen Moment auf seinem Display den Code, den ich geschrieben hatte, um seinen Anzug am Laufen zu halten, dann lehnte ich mich zurück. Er musste mich einfach bleiben lassen. Erstens hatte ich nichts anderes zu tun und zweitens hatte ich irgendwie das Gefühl, dass ich ihnen noch helfen konnte. Dass sie mich noch brauchen würden, gegen Loki, warum auch immer sie ein kleines Mädchen hinter einem Computer brauchen könnten.

"Oh", war das Einzige, was Tony dazu zu sagen hatte.

"Stimmt, was K sagt, Stark?", fragte der Captain. Mir fiel auf, dass er meinen Namen nicht wie Tony als Abkürzung für Kayla aussprach, sondern einfach wie den Buchstaben K. Woher hätte er schliesslich wissen sollen, wofür Tonys Spitzname stand? Als er keine Antwort von Tony bekam, wandte er sich an mich. "Bist du eigentlich ein Mann oder eine Frau? Ich bin mir da nicht ganz sicher, deine Tonqualität..."

Diaries of RogersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt