Land in Sicht

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Ich hatte aufgehört auf die Uhr zu gucken und es fühlte sich an, als ob wir schon eine Ewigkeit auf diesem Schiff verbracht hatten. Die meisten von uns, zum Beispiel Armin, Jean und Flocke, schliefen tief und fest. Zu meinem Leidwesen. So konnte ich mit niemandem reden, geschweige denn, jemandem meine Sorgen mitteilen. Und so saß ich mit mir und meinen Sorgen alleine in einer kleinen Kajüte im Bug.

Der Raum war nicht besonders groß, aber sauber und ordentlich eingerichtet. Wenn man hineinging, konnte man rechts, direkt neben der Tür, zwei Hängematten sehen. Sie waren in einem schlichten Beige und, soweit ich das beurteilen konnte, aus Segeltuch. Direkt vor mir stand ein kleiner, antiker Schreibtisch aus Eiche. Der dazugehörige Stuhl war mit weißem Sitz-und Rückenpolster bezogen. Es standen ein paar Bücher und Gläser auf dem Schreibtisch, aber ansonsten nichts Besonderes. Zu meiner Linken waren zwei rote Armsessel, in deren Mitte ein Tisch mit einer brennenden Kerze stand, die den Raum ein warmes Licht hüllte.

Ich legte mich in die vordere der beiden Hängematten und ging meinen Gedanken nach. Wie würde die andere Seite wohl aussehen? Der dicke Mann hatte die Stadt "Winterfold" genannt, zu der wir nun segelten. Wahrscheinlich würde sie der unseren in den Mauern nicht ähneln. Selbst die Crew hier an Bord sah anders aus als wir. Mir kam es vor, als würden wir in die Zukunft fahren.

Es klopfte an der Kajütentür.

"Herrein!"

Es war Mikasa. Sie steckte ihren Kopf durch den Türspalt, und sah mich neugierig an.

Es machte mich verrückt, wenn sie mich so ansah, aber eigentlich wollte ich nicht so fühlen. Ich war hin und hergerissen und mir nicht über meine Gefühle im Klaren.

Sie öffnete die Tür noch ein bisschen weiter, und trat ein. Ihre schulterlangen, schwarzen Haare hatte sie zu einem kleinen Zopf geflochten und es guckten ein paar Strähnen heraus, die sie hinter ihre Ohren geklemmt hatte. Sie trug ein weißes Kleid, das ihr bis zu den Knien reichte und hatte sich eine Decke um die Schultern gewickelt. Ich dagegen hatte ein Beiges Hemd an, welches mir jedoch zu klein war und man somit so gut wie jeden Muskel sehen konnte, da es sehr spannte. Dazu trug ich eine schwarze Leinenhose die mir aber passte.

Sie sah ein bisschen müde aus, und als ich zu dem kleinen Bullauge über dem Schreibtisch sah, ergab ihr müdes Aussehen auch einen Sinn. Es war schon dunkel. Vermutlich sogar schon Nacht.

"Alles okay, Mikasa? Oder warum kommst du noch so spät vorbei?" fragte ich leise. Mir wurde ein bisschen heiß. Ob das wohl mit Mikasa zu tun hatte? Nein, so geht das nicht Eren! Reiß dich mal zusammen!

"Ich kann nicht schlafen...und...naja, da hab ich gedacht...ehmm vielleicht hast du nichts...ehm dagegen, dass ich hier....ü-übernachte? Nur diese Nacht" sagte sie schüchtern mit gesenktem Blick.

Man konnte ihr ansehen, dass sie rot wurde. "ja,ehmm wieso nicht? Komm her?" sagte ich eher fragend.

Sie ging langsam auf mich zu und anstatt sich in die Matte neben mich zu legen, lag sie nun direkt neben mir. Ihr Kopf auf meinem Oberarm. Warte, WAS? Mikasa schien direkt eingeschlafen zu sein, aber ich war verwirrt. Vor allen Dingen war ich aber glücklich...irgendwie. Und währenddessen ich sie so ansah, schlief ich unbemerkt auch ein.


Ich wachte von aufgewühlten Stimmen auf und blinzelte müde.

"Ah, du bist wach" stellte Mikasa fest. Sie saß auf einem der roten Sessel und las ein Buch. "Wir sollten in den nächsten 30 Minuten im Hafen angekommen sein" erklärte sie mir fröhlich. Ich liebte es, wenn sie lachte, was selten vorkam. Doch in diesem Moment schien sie wirklich glücklich. Das verrieten mir ihre strahlenden grauen Augen.

"Echt?!" fragte ich aufgeregt.

Sie nickte und ich rannte schnurstracks aus der Kajüte, hinaus aufs Deck. Ich nahm zwei Stufen auf einmal und stand nun vor der Galionsfigur. Ich guckte gerade aus, musste aber meine Augen zusammen pressen, um etwas zu erkennen. Ich sah tatsächlich einen Hafen! Das musste Winterfold sein!





Yayyy, nächstes Kapitel <3 Hoffe es gefällt euch UwU

Aot Fan-fiction//No life without youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt