Alle Tage sind gleich. So ist es zumindest bei Izuku Midoriya, der auf die autoritäre U.A. Oberschule geht und dort tagein tagaus seinem Traum einer goldenen Zukunft als Stern in der Heldengalaxis nachjagt.
Alle Tage sind gleich, doch der grünhaarig...
Auf der Straße suche ich Isuku, den kleinen, niedlichen Nerd. Wo ist er nur? Vielleicht ist er auch wieder in den Dorms...
Nach langem Laufen finde ich mich dann vor Izus Zimmer wieder. Er ist nicht hier. Mit letzter Kraft gehe ich an seiner Tür klopfen. Keine Reaktion. Ohne etwas zu sagen trete ich ein, doch hier ist er auch nicht. Was habe ich denn erwartet? Vorhin wollte ich ihn doch nur zur Tür bringen, damit er nichts Dummes anstellt, oder? Ich habe mir doch keine Hoffnungen gemacht, oder? Hoffnungen auf was überhaupt?
Frustriert werfe ich mich in sein Bett und kuschel' mich in seine Decke ein und nehme seinen süßlichen Duft in mich auf. Das verursacht meinen kack nächstes Gefühlsausbruch. Warum Izu, wo bist du? Ich fange an zu heulen und krieg' mich nicht mehr ein. In meinem Leben habe ich bisher erst zweimal geweint. Nichts wollte mein vergangenes Ich mehr als zu gewinnen, der Beste zu sein, in allem und von allen. Für dieses Ziel habe ich zweimal das salzige Wasser vergossen. Jetzt will ich dasselbe, Pro-Hero werden, aber da ist noch was anderes. Gerade vergieße ich zum ersten Mal Tränen für etwas anderes. Ja, es ist wegen Deku. Die Person, die ich immer glaubte zu hassen, aber nun weiß ich, dass Deku ein mindestens genauso großes Ziel ist. Ich will ihn in meine Arme schließen und vor jeder Gefahr beschützen. Ich krümme mich vor diesem stechenden Schmerz direkt aus meiner Brust. Es ist unerträglich, nicht zu wissen, wo er ist und ob er vielleicht Hilfe braucht.
Wie lange bin ich schon hier und weine Izukus Bett voll? Wie lange ist er schon fort?
Izuku
Ich bin so schnell gerannt wie ich konnte. Dann realisiere ich, dass Katchan garnicht mehr vor meiner Tür steht. Ich hab' ihm ja nicht einmal gesagt, was ich vorhabe und obwohl ich gesprintet bin, könnte die ganze Aktion locker eine Stunde gedauert haben, er ist in der Zeit natürlich gegangen. Niedergeschlagen will ich meine Zimmertür öffnen, doch noch bevor ich die Klinke berühre steigt mir dieser allzu bekannte wohlige Duft in die Nase. Es ist Katchans Glycerin Duft und wie auf Knopfdruck beginnt mein Herz schneller zu klopfen. Ist er etwa da drin? Nein, unmöglich, wieso sollte er denn auf mich warten? Er hasst mich zwar nicht, wie er vorhin sagte, aber mögen tut er mich ja wohl noch lange nicht. Wieso sollte denn auch jemand so cooles, der auf 'ner ganz anderen Liga spielt, mich mögen?
*Schluchtz*
Was war das? Es kam aus meinem Zimmer, ist da etwa jemand drin? Ich öffne die Tür und trete ein, doch auf das, was mich dort erwartet, bin ich nicht gefasst. Katchan liegt auf meinem Bett, eingerollt in meine Decke und er gibt ab und zu Glucks-Geräusche von sich. Hier ist es sehr stickig und komplett dunkel in meinem Zimmer, er hat garnicht das Licht angemacht. Dementsprechend schreckt er hoch, als ich den Lichtschalter betätige, sieht mich an und gibt mir somit kurz freie Sicht auf seine Augenringe und sein verheultes Gesicht. Wow, ich habe ihn erst einmal weinen sehen. Dieses Gefühl. Neben der Verwirrtheit und dem Mitleid, das ich empfinde, werde ich auch unheimlich angezogen von ihm. Er ist wunderschön, auch wenn er weint. Mein Herz schlägt jetzt schon wie wild. Er bemerkt wohl meinen Blick, denn er dreht sich die Tränen aus dem Gesicht wischend weg. Wieso ist er in meinem Zimmer, hat er etwa doch auf mich gewartet? Und noch viel wichtiger- Warum weint er? Ohne zu wissen was los ist fühle ich mich schlecht und auch ein bisschen schuldig. Hätte ich ihn doch nicht allein lassen sollen? „Katchan, was ist l-los?", frage ich unsicher. „D-Deku,...", ich habe ihn noch nie stottern hören. „Katchan, ich..." „Wo warst du, verdammt?" Er sieht immer noch zu Boden. „Ich...ich habe bloß deinen Pulli geholt, d-du hast ihn im Skatepark vergessen." Jetzt ist er an der Reihe mich verblüfft anzusehen. Doch dieser Blick, ganz ohne gefaltene Stirn und wütend schimmernden Augen, verfliegt schnell wieder und wechselt nun zwischen Unglauben und purer Wut. „Ich k-kann das erklären...", setze ich an und hoffe ihn besänftigen zu können, doch er unterbricht mich: „Izuku, wie konntest du nur, huh? Weißt du, wer da nachts alles rumläuft? Ich schon: Leute, die es auf potenzielle Gewaltsopfer wie dich doch nur abgesehen haben! Es hätte dir Gott weiß was zustoßen können!" „Tut mir l-leid, K-Katchan.", antworte ich, weil ich nicht weiß, was ich sonst sagen soll. Dann reiche ich ihm zögerlich den Pulli. Er blinzelt mich vielsagend an, nimmt ihn aber nicht. Ja, ich kenne Katsuki Bakugou, seine Art, wie er denkt und handelt, einfach sein Wesen. Darum fällt es mir auch nicht schwer sein Verhalten zu deuten. Ich glaube er ist dankbar, aber zu stolz um es zuzugeben. „Gern geschehen." Ich lächle ihn verlegen an und er scheint seltsamerweise nicht auf diese kleine Provokation einzugehen, vielmehr beruhigt zu sein. Endlich greift er nach dem Pulli, den ich ihm schon eine Weile hingehalten habe. Doch dann hält er in seiner Bewegung inne. Sein Blick wandert vom Pulli, den wir nun beide zwischen uns halten, hoch zu mir. Es treffen sich unsere Blicke und ich bekomme eine leichte aber angenehme Gänsehaut. „Hör' zu, Deku: Früher habe ich dich gehasst, weil ich immerzu dachte, du würdest auf mich herabsehen. Das war noch nicht einmal das Schlimmste an der ganzen Sache. Der Tag, an dem wir wieder mal zusammen unterwegs waren- da waren wir vier- da hab' ich einen schwächeren Jungen verprügelt und du, mein bester Freund, hast dich von mir abgewendet, mir gesagt, dass das was ich machte nicht in Ordnung sei. Ich weiß, du hattest recht, damals, aber trotzdem war das ein heftiger Schlag, verstehst du?" Irgendwann in seiner Rede hat er seinen Blick wieder von mir gerichtet und knetet nervös seine Hände. Er hat mich also wirklich gehasst... „K-Katchan,..." Er sieht mich flüchtig an; Ich starre ihn förmlich an. Dieser durchdringliche Blick entgeht ihm sicher nicht. „Es stimmt also, du hast mich gehasst, aber weißt du was? Das ist mir egal! Die ganzen Jahre habe ich dich als ein Ideal gesehen, ein Vorbild, ob gut oder schlecht weiß ich nicht, aber du warst eins für mich! Ich bin dir immer hinterhergetrottet wie ein treues Haustier. Gehasst habe ich dich niemals.-"„Izuku-" „Nein, jetzt bin ich dran!", falle ich ihm harsch ins Wort. „Dieser Tag von dem du redest, ... Es musste irgendwann, früher oder später, der Zeitpunkt kommen, an dem ich mich von dir löse. Ich glaube nicht, dass mir die Zeit mit dir geschadet hat, im Gegenteil, wir hatten 'ne Menge Spaß, nur, dass ich im Schatten von dir stand. Dies auch noch lange nach dem Tag an dem ich mich von dir abgewendet habe, denn wirklich einen Schlussstrich konnte ich nie ziehen. Nein ernsthaft, endgültig mir dir abschließen konnte und... wollte ich nie. Ich stand nur lange Zeit im Halbschatten, hin- und hergerissen. One for All hat mir nur das Selbstbewusstsein gegeben, mich dir und anderen wieder in voller Größe zu zeigen und entgegenzutreten. Ich stehe nun mit einem Fuß im Licht und mit einem im Schatten. Aber du, du bist doch schon längst mir beiden Füßen im Licht, nicht wahr? Es ist doch so, oder etwa nicht? Sag' mir, dass ich dir völlig egal bin, vielleicht kann dann auch ich mit dir abschließen!" Es sammeln sich Tränen in meinen Augen. Warum bin ich nur so eine Heulsuse? Katchan scheint auch bewegt durch meine Worte und erneut bildet sich die salzige Flüssigkeit in seinen Augen. Sie lässt sie glitzern und ich bin wie verzaubert. „Ich sagte, ich habe dich gehasst, Deku. Ich hasse dich nicht! Es tut mir leid, wie ich dich noch bis heute behandelt habe, ok?" Er weicht mit seinem Blick nicht mehr von mir und die Tränen, die sich jetzt schon tropfenweise seine Wange runterbahnen und zu Boden fallen, machen die Szene unglaublich dramatisch. Wie benommen tauche ich tief in seine Seelenspiegel hinein und erkenne hinter meiner eigenen Spiegelung tiefste Ehrlichkeit.
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.