Kiss me. Kiss me as if it were the last time

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  Das Abendessen war eine Qual. Maria schwärmte die ganze Zeit davon, wie gut Ethan aussah und Carlos rollte nur mit den Augen darüber.

  »Gott, seien wir ehrlich, keiner von uns würde einen Arzt von der Bettkante stoßen.« Sie griff nach dem Fladenbrot in der Mitte unseres Tisches.

  »Ich wusste nicht, dass du auf Amerikaner stehst, ich dachte du stehst mehr auf Latinos.« Terry sah sie nun an und lachte.

  »Sie steht auf das Geld vom Doctor. Sein Vater soll ein hohes Politikertier sein. So viel dazu, dass immer nur die Elite die Elite Jobs bekommt.« Alexander tunkte sein Brot in die Soße und lachte.

  Ich starrte stur auf meinen Teller. Ich hatte schon oft mitbekommen, wie sie über Menschen wie mich sprachen.

  »Nein, schaut euch seine Augen an. Diese Farbe.« Sie stützte sich auf ihre Hand und ich versuchte nicht hinüber zu sehen. Ich hatte lange genug in diese Augen gesehen und ich wusste genau welche Wirkung sie auf Maria hatten. Verflucht sei sein Collister-Charme.

  »Du hast ein solches Glück, du wirst sehr viel Zeit mit Doctor Sexy Eyes verbringen dürfen.«

  Bei ihren Worten hatte ich mich an meinem Wasser verschluckt. Sie hatte gerade wirklich gesagt, dass ich viel Zeit mit ihm verbringen müsste? Oh Gott bewahre, dass sie recht hatte. Wenn es nach mir ging, würde ich sie morgen im Krankenhaus abliefern und am liebsten dort lassen.

  »Siehst du diesen begeisterten Blick.« Alexander legte den Kopf schief. »Sie kann diese Leute genauso leiden wie ich.«

  »Nein, das ist es nicht Alex.« Ich holte tief Luft und versuchte weiter in meinem Essen herumzustochern.

  »Stimmt, er ist ja mit deiner einen Freundin zusammen. Seid ihr euch vorher schon mal begegnet?«

  Bei seinen Worten verschluckte ich mich erneut.

  »Ist nicht dein Essen Juls. Ein wenig zu scharf?« Carlos grinste breit und biss in eine Peperoni.

  Ich schüttelte den Kopf und versuchte wieder zur Luft zu kommen.

  »Ja, ich kenne ihn schon länger.« Immerhin sagte ich so was wie die Wahrheit, dass er mein Ex war hatte an diesem Tisch mit Sicherheit nicht all zu viel zu suchen.

  »Dann solltet ihr mal was trinken gehen«, meinte Alex und schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, ehe er mir ein weiteres Brot reichte, mit dem ich wohl die Schärfe bekämpfen sollte. Wusste er eigentlich, was er da gerade sagte? Es gab vieles, was ich tun wollte, aber sich nicht mit Ethan allein etwas trinken gehen und schon gar nicht wollte ich mehr über seine Beziehung mit Allison wissen.

  »Vielleicht besser nicht«, murmelte ich und nahm das Brot dankend an. Er konnte meine Worte nicht gehört haben, die Lautstärke der Kinder war heute wieder extrem und ich war selbst froh, wenn das Essen vorbei war und ich in die Stille des Abends entlassen wurde. Ich sollte Alexander reinen Wein einschenken, zumindest was meine Vergangenheit mit Ethan betraf. Vielleicht nicht alles, was passiert war, aber einen Teil sollte ich vielleicht doch erwähnen.

  Da ich am nächsten Morgen die Gruppe früh zum Krankenhaus bringen musste, brachte mich Alex zu meiner Tür, um sich zu verabschieden.

  »Du solltest wirklich was mit ihm machen, wenn ihr alte Freunde seid. Zeig ihm Caracas, oder die fantastische Aussicht vom Nationalpark.« Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und zog mich fest in die Arme. »Solange ich mir keine Sorgen machen muss, das er dir schöne Augen macht.«

  Ich lachte kurz auf.

  »Keine Sorge, er ist sicher glücklich mit Ally.« Wie sehr mich meine eigenen Worte trafen konnte er zum Glück nicht sehen, weil ich mich fest an seine Brust drückte.

Nobody Compares To You - Band 2 der Ethan und Juls ReiheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt