I keep telling everybody they should move on and grow. Some do. But not us

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  Ich hatte es ausgesprochen. Die Katze war aus dem Sack. Ich saß unsicher auf dem Sofa meiner Freunde, vor mir meine beste Freundin, deren Blick mich zu durchbohren schien. Ich konnte die Tränen kaum zurückhalten, so schuldig fühlte ich mich. Es war falsch gewesen. Die ganze Nacht zwischen ihm und mir war falsch, die Worte, die dann gefallen waren, die Vorwürfe. Es schien, als wüsste Taylor keine Antwort, keinen Rat, sondern starrte mich einfach nur an.

  »Er ist ein Idiot.« Marc lehnte am Rahmen und ließ uns beide zusammenzucken. Das Gespräch war nicht für seine Ohren bestimmt gewesen, sollte zwischen mir und Taylor bleiben. Auch wenn mir klar war, sie würde ihm etwas erzählen, aber nicht jedes meiner Worte.

  »Ich bin der Idiot.« Ich warf den Kopf in den Nacken und blickte zu der hellen Holzdecke über uns, betete, dass sie einfach auf mich herabfallen würde.

  »Vielleicht. Ja, irgendwie bist auch du ein Idiot. Aber ich fürchte aktuell ist er der größere.«

  Mark kam einen Schritt näher, warf sein Telefon neben mich, welches entsperrt war.

  Ethan war hier? In Boston? Mit...

  »Ich dreh ihm den Hals um«, knurrte Taylor und blickte zu Marc, doch er schüttelte den Kopf.

  »Ist nicht deine Angelegenheit, Babe.« Elegant stieß sich der blonde Sunnyboy vom Türrahmen ab und trat in das kleine gemütliche Wohnzimmer.

  Ich blickte auf das Bild vor mir, spürte mein Herz brechen.

  Ich war dumm gewesen, zu glauben meine Worte hätten ihn nicht getroffen oder meine Taten, wie der Auftritt mit Alexander keine Auswirkungen auf ihn gehabt. Er hatte mir die Möglichkeit zu einer Reaktion gegeben. Ich hatte nicht geantwortet. Es war etwas, was ich meiner Sturheit zuschreiben musste. Eine Woche lang hatte ich alles um mich herum ignoriert. Die Gerüchte, die Presse, meine Mutter. Ich hatte in diesem Hotelzimmer gesessen und war jedem Menschen aus dem Weg gegangen, dem ich aus dem Weg gehen konnte.

  Die Vergangenheit kann weh tun, aber du kannst entweder vor ihr davonlaufen, oder du lernst aus ihr.

  Alexander hatte keine Ahnung, was seine Worte in mir ausgelöst hatten. Das ich immer wieder davongelaufen war. Ich hatte mich immer entschieden wegzulaufen, weil es so viel einfacher war und nun brannte es erneut in meinen Beinen. Der Wunsch zu flüchten, mehr denn je, wenn ich das Bild von Ethan und Taylor vor mir sah. Wie sie sich am Flughafen tragen. Ich konnte den bitteren Geschmack kaum ignorieren.

  »Eigentlich halte ich mich raus, was euch beide betrifft. Aber ihr schafft es immer wieder, den Grad an absolut bescheuertem Verhalten zu übertreffen.« Marc setzte sich neben mich. »Ethan hat mir erzählt, was zwischen euch passiert ist und er wollte wissen, was das mit Alexander bedeutet. Ich habe ihm gesagt, er soll dich fragen. Er sagte, er habe dich gefragt und keine Antwort erhalten.«

  Taylor sah mich mit einem stechenden Blick an.

Nein, ich hatte nicht geantwortet. Ich hatte Ethan keine Antwort auf diese total beschissene SMS gegeben. Warum hätte ich darauf antworten sollen? War er deswegen hier, zurück bei ihr? Weil...

  »Ich habe ihm nicht geantwortet. Ich...« Immer wieder fuhr ich mir durch mein Haar, bekämpfte den Drang aufzuspringen und durch die Wohnung meiner Freunde zu tigern.

  »Wenn er wirklich noch mit Ally zusammen war, dann kann ich es irgendwie verstehen.« Marc legte seine Hand auf die meine, als würden mich seine Worte beruhigen können.

  Das war nicht mein Problem. Es war nicht okay, was da passiert war. Ich würde es auch nicht schönreden wollen. Wir hatten etwas getan, was wir nie hätten tun sollen. Einen anderen Menschen verletzt. Sein Vertrauen verletzt.

Nobody Compares To You - Band 2 der Ethan und Juls ReiheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt