Ich tanzte durch die Küche, während ich den Abwasch erledigte und sang einen Song von Elli Golding laut mit, obwohl ich Kopfhörer aufhatte. Es waren diese wenigen Minuten am Tag, die ich irgendwie für mich war und ich liebte diese Zeit einfach so sehr.
Früher hatte ich mich immer über Filme gewundert, in denen die Leute in der Küche tanzten, meist noch die ganze Familie. Heute sah ich es anders.
Ich hörte die Tür nicht und spürte nur kurz darauf zwei starke Arme um meine Hüfte, die sich mit mir bewegten.
»Ich liebe es, wenn du das machst, Hon.« Sanfte Küsse auf meinen Nacken brachten mich zum Grinsen. Ein weiterer Moment des Tages, den ich wirklich genoss.
»Wie war dein Tag?« ich schwang weiter im Takt mit, den ich auf den Ohren hatte.
»Großartig, ich werde packen müssen, wie du weißt. Merivena ist so aufgeregt.«
Ein Seufzen entglitt mir. Ja, ich hatte verdrängt, dass er bald wieder fliegen würde.
»Ist schon raus, wie lange ihr weg seid?« ich biss mir auf die Unterlippe.
»Das kommt darauf an, wie die OP verlaufen wird, Hon. Ich hoffe das wir schnell wieder hier bei dir sind. Denn ich weiß nicht, wie ich ohne die beste Frau der Welt einschlafen soll.« Er drehte mich zu sich um und ich blickte in seine haselnussbraunen Augen. Sie hatten etwas sehr Beruhigendes, meistens, aber gerade konnten mich seine Augen nicht beruhigen.
»Du bist ein elendiger Schleimer, Alex und das weißt du.« Ich streckte mich ihm entgegen und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen.
»Und du stehst darauf Hon.«
Hon, das war ich. Er hatte mich bereits seit dem ersten Tag Hon genannt und nicht einmal mit Julienne oder Juls angesprochen, wie ich es eigentlich gewohnt war. Irgendwann hatte ich ihn mal gefragt, wieso er mich so nannte und er sagte nur, dass ich so süß sei, wie Honig und ihm Honey einfach zu normal wäre.
»Ist das alles, was ich bekomme, wenn ich weg muss?« Er zog einen Schmollmund ich streckte mich noch einmal ihm entgegen und gab ihm einen langen Kuss.
»Schon besser«, flüsterte er in den Kuss hinein und zog mich enger an sich heran.
»Ich hoffe so sehr, dass alles gut gehen wird.« Ich legte meinen Kopf in den Nacken.
»Meri ist stark, sie wird das sicher super meistern und ich bin immer noch froh, dass wir jemanden gefunden haben, der die Kosten übernimmt.« Sanft strich er mir über die Wange. Merivena war mir so schnell ans Herz gewachsen.
Ich hätte die Kosten für die OP auch selbst übernommen, aber hier wusste keiner wer ich wirklich war. Keiner wusste darüber Bescheid, dass ich die Tochter der Stiftungsleitung war und schon gar nicht, dass ich aus wohlhabendem Hause stammte. Es interessierte sich hier niemand für den Klatsch und Tratsch und auch Alexander hatte sich nie dafür interessiert. Ich hatte mein altes Leben hinter mir gelassen, als ich in diesen Flieger gestiegen war und ein neues begonnen, als ich meinen Fuß das erste mal in dieses kleine Dorf setze.
»Bevor ich es vergesse, Noah hat mir deine Post mitgegeben.« Alexander zog einen kleinen Briefumschlag aus der hinteren Hosentasche und warf ihn auf die Anrichte. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und hielt mich wieder fest. Mein Herz klopfte laut gegen meine Brust. Bisher hatte Noah mir meine Post immer selbst gebracht und nicht Alexander gegeben. Ich versuchte den Gedanken abzuschütteln und den Drang nachzusehen, von wem der Brief war.
»Die Jaguarhütte will nachher ein Lagerfeuer machen, ich hoffe du kommst auch« Ich blickte zu ihm hinauf.
»Ich würde jetzt erst mal packen gehen, danach hoffe ich meine sexy Freundin noch einmal am Lagerfeuer für mich tanzen zu sehen und das sie mir einen Marshmallow aufhebt, mit richtig viel Schokolade.« Er zwinkerte und ein breites Grinsen umspielte seine Lippen.
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Nobody Compares To You - Band 2 der Ethan und Juls Reihe
Literatura FemininaFortsetzung zu Lies Have Their Own Truth Es ist schwer das zu vergessen, was einst das Herz gebrochen hat. Julienne Shay und Ethan Collister - das einstige Traumpaar. Gescheitert an den Hürden des Lebens. Doch was passiert wenn sich ihre Wege wie...