It's like in that moment the whole universe existed just to bring us together

1.3K 77 9
                                    

Nichts hatte sich geändert. Das Blue Bathhouse sah noch genauso aus, wie damals, der Sand, das Meer. Was sollte sich daran ändern? Merivena zu sehen, sie in den Arm zu nehmen, war ein wundervoller Moment und dennoch blieb die Sorge, ob sie die für morgen angesetzte Operation schaffen würde. Eine andere Mutter verlor ihr Kind, damit sie leben konnte. Bisher war der Kampf immer nur ein Kampf gewesen. Jetzt war es Realität und offenbarte die Ungerechtigkeit dahinter.

»Da drin ist ein Kind, das ihr so sehr liebt, als wäre sie eure Tochter.«

Das war sie aber nie. Sie würde es nie sein und Alexander machte sehr deutlich, wo er diesbezüglich stand. Aber das war nicht der Grund gewesen, an dem wir scheiterten. Ich ließ mich in den Sand fallen und blickt auf das Meer hinaus. Das Mondlicht spiegelte sich und eine kühle Brise umfing mich. Half mir meine Gedanken zu sortieren. Es gab so viele Dinge, über die man sich Gedanken machen könnte, an meiner Stelle. Wo würde ich wohnen wollen? Welchen Job sollte ich mir suchen? Würde meine Mutter mir all meine Entscheidungen verzeihen?

Aber es gab nur diese eine. Was würde aus Ethan und mir werden?

Es war so viel Zeit vergangen, seit er mich in Miami verlassen hatte.

»Unheimlich, dass sich ein Ort wie dieser wir ein Zuhause anfühlen kann.« Ethan sank neben mir in den Sand, blickte auf das Meer hinaus.

»Warst du sonst auch mal hier?«

»Immer wenn ich nachhause komme, bin ich hier.« Er griff eine Hand voll Sand und ließ sie durch seine Finge rieseln. »Ich hätte nur nie gedacht, dich hier zu treffen.«

Nein, ich war abgetaucht. Verbachte meine Zeit weit weg von Zuhause und manifestierte den Plan nie wieder einen Fuß in diese Stadt setzen zu wollen. Was gründlich schief gegangen war.

»Wenn ich hier saß, habe ich mich gefragt, ob du auch am Meer sitzt und irgendwo in meinem Kopf habe ich daran gedacht, dass du es tust. Das du mich genauso vermisst, wie ich dich.« Er sah wieder auf das Meer hinaus und ich wusste, ich sollte ihn jetzt einfach reden lassen. Wir eierten so lange um jedes einzelne Wort herum.

»Ich weiß, dass ich dich damals verletzt habe, als ich ging. Wir hätten reden können. Aber das war nie unsere Stärke.«

Ich nickte. Ja, wir hätten reden können, aber es stimmte. Wir redeten viel und ganze Nächte miteinander. Über Themen, die uns bewegten, die uns wichtig waren. Aber über uns? Da versagten wir immer wieder aufs Neue.

»Allison war nur ein Spiel, ihres Managements. Sie wollte es dir angeblich sagen, damit du nicht böse bist.«

»Und dann wurde aus dem Spiel ernst. Schöne Geschichte, Ethan.« Ich wollte nicht hören, dass es genauso lief, wie bei uns. Ich wollte ihn nicht noch mal daran erinnern, dass mich diese Worte alles in Frage stellen ließen, was wir hatten.

»Nein, es wurde Gewohnheit, leicht, einfach. Denn das, was ich haben wollte, konnte ich nicht mehr haben.« Er legte sich zurück, blickte hinauf zu den Sternen. Es war ihm egal, ob er Sand in die Haare bekam, oder sein Anzug schmutzig machte. So war er immer gewesen.

»Du warst glücklich mit ihm, Juls. Ich kenne die ganzen Fotos, die Taylor von euch dreien hat. Es stand mir nicht zu, dir dieses Glück kaputt zu machen und trotzdem habe ich es getan. Erst schicke ich dir mein Tagebuch, weil ich weiß, was dir solche Worte bedeuten können und sie dir in Erinnerung rufen sollten, dass ich perfekt für dich bin. Dann bringe ich meinen Vater dazu in ein neues Projekt zu investieren. Ich habe wieder einmal alles falsch gemacht.« Seine Stimme wurde leiser. Mir würden tausend Dinge einfallen, die ich dazu sagen konnte. Doch er war noch nicht fertig. Er konnte mit all dem noch nicht fertig sein. Also blieb ich still und blickte weiter auf das Meer hinaus.

Nobody Compares To You - Band 2 der Ethan und Juls ReiheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt