Be Careful

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Noahs Sicht:

,,Danke. Dann pack schon mal die Badehose ein, mein Lieber", verabschiedete sich Robert mit einem Handschlag von Sören.
Während Noah sich kommentarlos erhob und kurzerhand entschied den längeren Weg, links um den Esstisch zu laufen. Er ertappte sich selbst dabei, immer langsamer in seinen Bewegungen zu werden. Er wollte den Raum nicht verlassen. Zu gerne würde er sie einfach mitnehmen. Sie wandte sich immer noch den Abendessen zu, als Noah immer näher kam. Ihr Duft, der leicht süßlich und blumig war, umhüllte ihn. Er bemerkte beim vorbeigehen, das Elli kurz zu ihm blinzelte. Auch wenn es nur ein kurzer Moment war, genoss er jede einzelne Sekunde. Am Türrahmen blickte er noch einmal zurück. Sören legte seine Hände an ihre Hüfte. Man sah ihr an, das sie es nicht unbedingt schön fand von seinen Händen berührt zu werden. Er hätte im Strahl kotzen können, während seine Hand sich zu einer Faust ballte. Als Robert sich an der Haustür bemerkbar machte. Mit einem Kopfnicken forderte er Noah auf sofort das Haus zu verlassen. Die zwei starken Männer liefen zu ihren Harleys.

,,Du musst vorsichtiger sein", mahnte Robert, als er seinen Helm in die Hand nahm.

,,Ich bin vorsichtig." Antworte Noah.

,,In dem du ihr hinterher träumst, während ihr Mann daneben steht?"

,,Es war nur ein kurzer Blick zu ihr." Versuchte Noah zu erklären.

,,Junge. Ein kurzer Blick ist für sie ein Todesurteil und ganz nebenbei für dich auch. Du hast am Sommerfest doch gesehen wie er tickt und da warst du nicht ganz unschuldig. Es wundert mich das er jetzt nix gesagt hat, das du dabei warst. Er hat keine Skrupel, seine Frau krankenhausreif zu schlagen, geschweige den umzulegen. Warum trägt sie sonst heute einen Schal?"

Noah stemmte die Hände in die Hüfte, während er mit dem Kopf schüttelte.

,,Warum verlässt er sie nicht einfach wenn er so genervt ist?"

,,Er ist Besitzergreifend. Seine Frau, sein Eigentum. Er liebt sie, auch wenn er es anders zeigt. Er würde sie nicht gehen lassen."

Noah fuhr sich übers Gesicht. Das war alles zu hoch für ihn.

,,Komm, ich bin froh wenn ich hier weg bin." Schlug Robert ihm auf die Schulter, bevor er den Helm auf den Kopf zog. ,,Wir sehen uns morgen im Clubhaus." Startete Robert die Maschine und fuhr los.

Noah sah im nach, ehe er seinen Blick aufs Haus gleiten ließ. Ein Haus und sein Puff neben an. Widerlich, das er seine Frau hier wohnen lässt. Widerlich das er überhaupt so eine tolle Frau hat. Er hatte sie einfach nicht verdient. Genervt von seiner Machtlosigkeit, zog er seinen Helm auf und startete ebenfalls seine Harley. Das Wetter war mehr als passend. Also entschied er sich noch ein paar Runden zu drehen. Durch die Natur, durch die Straßen. Einfach draußen sein und den Kopf frei kriegen. Nach Stunden, setzte Noah die Maschine im Hinterhof ab. Noch immer waren seine Gedanken bei dieser Frau. Die er noch nicht mal richtig kannte. Es gab nur eine Sache die ihn jetzt runterbrachte...

Daniel setzte im ein großes Bier auf den Tresen. Wenn er den Kopf frei kriegen musste, war die Dirty Dogs Bar auf der Reeperbahn genau das richtige für ihn. Er setzte das Glas an und leerte es zügig. Mit großen Augen sah Daniel zu ihm, bevor er ohne zu zögern das nächste volle Glas Bier servierte.

,,Bro, entweder du hast Geld Probleme oder eine Frau hat dir den Kopf verdreht." Noah musste grinsen. Seit zwei Jahren kam er regelmäßig nach hier und Daniel war mittlerweile ein sehr guter Freund geworden, der genau wusste was in seinem Kopf los war.

,,Hattest du schon mal diese Situation, vernarrt in eine Frau zu sein, die du eigentlich gar nicht kennst?"

Daniel presste die Lippen zusammen.

,,Nein, da ich ein schwuler Bar Besitzer und Biker bin", zwinkerte Daniel ihm zu. Noah musste lachen. 

,,Aber ich weis was du meinst. Willst du meine Meinung hören? Lern sie kennen. Wenn eine Frau dir so den Kopf verdreht, darfst du sie nicht gehen lassen. Dann musst du kämpfen."

,,Sie ist verheiratet."

,,Und? Meine Oma würde sagen...", hob Daniel zur Erklärung seinen Zeigefinger in die Luft.
,,...Junge, das ist ein Grund aber kein Hindernis."

,,Ach Daniel ich liebe dich", lachte Noah. Daniel zwinkerte und warf ihm eine Luft Kuss zu.

,,Ich weis Honey." Widmete sich Daniel durstig wartenden Gästen.

Noah zückte sein Handy. Nach kurzer Suche, hielt er sich das Handy ans Ohr.

,,Bruder, muss ich dich retten kommen?" Nahm Robert das Gespräch entgegen.

,,Nein, alles gut. Sitze gemütlich in der Bar mit 'nem Bier."

,,Bist du betrunken? Soll ich dich nachhause bringen?"

,,Noch nicht. Robert, du musst mir einen gefallen tun."

,,Oh das klingt nicht gut. Worum geht es?"

,,Ich brauche Ellis Nummer."

,,Nein." Kam es wie aus der Pistole geschossen vom anderen Ende.

,,Robert bitte", flehte er ihn an.

,,Warum?"

,,Ich habe einen Plan." Antwortete Noah mehr als sicher in seiner Entscheidung.

,,Warum weis ich jetzt schon das das nicht gut ausgehen wird."

,,Das wird es. Versprochen!", grinste Noah vor sich hin.

Big Girls Don't CryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt