Epilog

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Liebes Tagebuch, 13.09.2013
Imagine ist jetzt offiziell eine Band. Aber ich habe Angst. Was, wenn ich es nicht schaffe? Wenn ich zu schlecht bin und sie mich wie immer nur auslachen? Was, wenn es mit den Mädels nicht klappt? Wenn durch die Band unsere Freundschaft kaputt geht und meine Mum recht hatte und ich am Ende doch auf der Straße landen würde? Und was, wenn die Stimmen nicht verschwinden? Sie sollten doch aufhören mir die Dinge zu sagen, wenn ich begann meinen Traum zu leben, oder?
Sie machen mir Angst, Liebes Tagebuch. Ich hätte so gerne jemand, der mich so fest umarmt, dass alle meine zerbrochenen Stücke wieder zusammenfinden. Das ich wieder ganz bin und mich endlich angekommen fühle. Ich bin gerne allein, aber nicht einsam. Und so sehr sich die Mädels auch bemühen, sie können mir nicht helfen. Und es tut mir weh, sie hilflos zu sehen. Das einzige was mir im Moment helfen könnte, ist eben die Band und ich werde ALLES daran setzen, dass es was wird. Ich möchte mich nicht weiter selbst zerstören, aber ich möchte auch nicht weiter dieses beschissene Leben leben.
Nur die Musik kann mich jetzt noch retten.
x Elliot

Ich klappte mein altes Tagebuch zu und hielt es Michael hin. "Das kann auch weg.", teilte ich ihm mit und er sah das Buch nachdenklich an. "Sicher, Elli? Das ist immerhin eine Erinnerung...", hakte er nach und ich nickte.
"Es ist etwas, an das ich mich nicht erinnern will, Mike.", lächelte ich und er legte es auf einen der vielen Umzugkartons. Dann zog er mich in eine Umarmung und blickte mich an. "Bist du angekommen?", flüsterte er und ich dachte kurz nach. War ich angekommen? Nach all den Jahren geplagt von Schmerz und Zweifeln?

Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust. Ein Lächeln legte sich auf mein Gesicht.

"Ja... Ja, ich bin angekommen..."

Imagine | 5sosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt