Türchen 13 - dream

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PoV: Akaashi Keiji

Ich öffnete langsam meine Augen und ließ meinen Blick zu meinem Wecker wandern, der auf meinem Nachttisch stand, den ich eigentlich nur als Uhr benutzte. Es war bereits nach 10. Ich lag auf dem Rücken und lächelte kurz darauf meine Zimmerdecke an. Ich erinnerte mich an meinen Traum, den ich bis vor wenigen Minuten noch hatte.

Bokuto und ich spazierten zusammen durch einen Schneeweißen Park. Wir unterhielten uns und waren uns auf eine ganz andere Art und Weise vertraut. Sein strahlendes lächeln und seinen Augen erwärmten mein Herz und ließen mich die Kälte rings herum total vergessen. Der Schnee knirschte herrlich während wir hindurch stapften und unsere Fußspuren hinterließen. Wir setzten uns auf eine Bank nachdem wir den Schnee der darauf lag runtergewischt hatten. Zusammen blickten wir auf den vereisten See, auf welchem manche Schlittschuh fuhren. "Schau mal, die sind wie wir", sagte Bokuto und ich schaute zu dem Pärchen auf welches er zeigte. Augenblicklich erröteten meine Wangen. "Aber wir sind beide männlich", gab ich irgendwie beschämt von mir. Weshalb es mir auf einmal so unangenehm war verstand ich selber nicht. Die Einsicht mindestens Bisexuell zu sein hatte ich schon vor ein paar Jahren und ihn schien das ja nicht zu stören, aber irgendetwas fühlte sich falsch an. "Was sagst du denn da", sagte der Grauhaarige belustigt und legte seine Hand behutsam auf meine. Ich schaute auf unsere Hände. Meine Hand sah so Zart und schmal aus und wurde sanft von seiner etwas größeren umschlossen. "Du bist doch ein Mädchen", lachte er dann. Schockiert über seine Worte schaute ich ihn an. "Was?", gab ich ungläubig von mir. Er schüttelte nur lachend den Kopf. Ich zog verdattert mein vibrierendes Handy aus meiner Hosentasche und sah mein Spiegelbild in dem Schwarzen Bildschirm. Verwundert, blinzelte ich erneut, doch ich sah wirklich sehr weiblich aus. Ich blickte an mir herunter, auch mein restlicher Körper schien viel Kurviger als er sein sollte. Erschrocken schnappte ich nach Luft, doch als es anfing zu Schneien beruhigte ich mich wieder. Ich beobachtete die Sternförmigen Schneeflöckchen, wie sie sich ihren Weg vom Himmel zu uns hinunter bahnten und schließlich auf unseren Händen schmolzen. Es wurden immer mehr Flocken. Alles um mich herum wurde weiß und kurz danach saß ich mit meinem Grauhaarigen Freund in einer Gondel. Wir saßen in einem alten Riesenrad. Ringsherum war alles wunderschön beleuchtet, doch wir waren die einzigen Menschen hier. Es schien verlassen, wie eine Geisterstatt. Weit oben in der Luft, schwankte das Ding in dem wir uns befanden. Doch es schien Bokuto gar nichts auszumachen. Unauffällig rutschte ich etwas näher und beobachtete ihn wie er nach unten und in die ferne schaute. In dem Moment in welchem er mich anschaute guckte ich schnell weg und spürte seine Lippen auf meiner Wange. "Ach Akaashi du bist echt süß, weißt du das?", flüsterte er mir kurz darauf in mein Ohr. Seine Worte überfluteten mein Gehirn wie ein Tsunami manch eine Küstenregion. So gerne hätte ich jetzt etwas gesagt, ihm gesagt was ich für ihn empfinde, doch ich konnte nichts sagen. Mein Mund bewegte sich zwar aber es kamen keine Töne heraus. Auf einmal fing die Gondel an sich in einem Affenzahn zu bewegen. Wir schrien erschrocken auf, doch er weniger ängstlich. Hilfesuchend klammerte ich mich an seinem Arm fest. Ein Gefühl, als würde ich in einer Achterbahn sitzen überkam mich. Als es endlich anhielt war mir irgendwie übel. Meine Umgebung war Grau. Es dauerte eh ich realisierte, dass ich mich jetzt in einem Fahrstuhl befand, ebenfalls mit Bokuto. Ich saß auf dem Boden und er Rechts neben mir. Er hatte seinen Arm um mich gelegt und seinen Kopf bei mir angelehnt. Obwohl ich nicht wusste weshalb wir da so zusammengekauert beinahe kuschelnd saßen, überkam mich Panik. "Bokuto", hörte ich mich in einem seltsamen Ton sagen. Er schaute auf, strich mir über die Schulter und redete ruhig auf mich ein, "Alles gut. Gleich kommt jemand der uns hier raus holt", war seine Antwort. Erst da fiel mir auf, dass sich der Fahrstuhl überhaupt nicht bewegte. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in mir breit. Meine Atmung wurde flacher und schneller, mein Herzschlag beschleunigte ebenfalls und mein Körper fing leicht an zu Zittern. Es fühlte sich viel zu eng an in diesem kleinen stickigem Raum. Doch Bokuto zog mich in eine lange, innige Umarmung. Er strich mir durch meine Haare, während er auf mich einredete, "Schließ deine Augen. Ich bin hier bei dir. Hörst du? Alles ist in Ordnung." Ich genoss seine Wärme und seine beruhigende Ausstrahlung. Vorsichtig vergrub ich mein Gesicht in seiner Schulter und beruhigte mich allmählich wieder. Ich weiß nicht wieso, aber mein Körper entspannte sich von Minute zu Minute mehr. Irgendwann schlief ich in seinen Armen ein und als ich meine Augen wieder öffnete lag ich in einem Bett, genauer gesagt in seinem Bett und er hatte einen Arm über meinen Oberkörper gelegt. Ich lächelte und schaute wie so oft in sein hübsches Gesicht. Vorsichtig strich ich ihm ein Paar Strähnchen nach hinten. Er blinzelte. Nach einer kurzen Zeit in der wir uns schweigend betrachteten legte er langsam seine Lippen auf meine. Wieder veränderte sich die Umgebung. Diesmal war ich in einem kleinen schönem Badezimmer. Langsam lief ich durch den Flur zum Schlafzimmer. Das Hotelzimmer war leicht abgedunkelt in welchem ich gerade zum Bett lief. Als ich ihn dort liegen sah, nur in seiner Boxershorts, überkam mich meine Schüchternheit. Es war mir unsagbar unangenehm, doch als er mich aufforderte mich zu ihm zu legen, konnte ich dem Angebot nicht widerstehen. Ich möchte so nah bei ihm sein wie ich nur kann. So nah wie kein anderer. Ich legte mich neben ihn und starrte nervös die Zimmerdecke an. Er beugte sich zu mir rüber und strich mir Sachte ein paar Strähnen aus meinem Gesicht. "Agaaaashi", raunte er mir ins Ohr. Mein Gesicht bekam Farbe, meine Wangen brannten wie Feuer. "Schau mich an", kam es selbstbewusst aus seinem Mund. Ich blinzelte. Ganz langsam ließ ich meinen Blick zu ihm schweifen. Er lächelte mich an. "Weißt du noch wann wir uns das erste Mal geküsst haben?", fragte mich der Grauhaarige gegen meinen Hals nuschelnd. "Ja, klar", Log ich. "Die Weihnachtszeit bescheert doch immer die schönsten Geschenke", lächelte er. "Weinachtszeit", hallte es in meinem Kopf wieder.

Langsam setzte ich mich auf und fuhr mit der Hand durch meine Haare. Was ich von dem Traum oder den Träumen halten sollte wusste ich nicht so recht, aber das er mich dort geküsst hatte hinterließ mir ein gutes Gefühl, es bereitete mir Gänsehaut, aber diese Frage ließ mich nicht los oder besser gesagt seine Antwort. "Ist das das was ich mir wünsche? Das diese Weinachten auf diese Weise unvergesslich für mich werden?" Ich stand auf und ging Duschen. Das warme Wasser prasselte auf mich ein. Ich richtete mein Gesicht nach oben und spürte die Tropfen, wie sie auf meinen Wangen aufkamen und dann über Hals, Brust und Rücken liefen. Sie bahnten sich Stück für Stück den Weg zum Abfluss und verschwanden. Nach dem ich fertig war mit Körper und Haare waschen genoss ich einfach nur noch die Wärme des Wassers, doch nach kurzer Zeit mischte es sich mit meinen Tränen, die ich aus irgendeinem Grund nicht zurückhalten konnte. Ich war auf einmal von Traurigkeit erfüllt obwohl ich irgendwie auch glücklich war. Meine verschiedenen Emotionen wirbelten zusammen mit unterschiedlichen Erinnerungsfetzen der Realität und dem Traum in mir herum, wie ein kleiner Wirbelsturm. Ich atmete tief ein und aus, stellte das Wasser ab und trat aus der Dusche heraus, ehe ich mich mit einem Weichen Handtuch abtrocknete.

Ich tapste Barfuß in die Küche, nahm mir etwas zu essen und ging wieder hinauf in mein Zimmer. Wenig später legte ich mich wieder in mein Bett, in der Hoffnung einen neuen Traum mit meinem Grauhaarigen Schönling zu bekommen, schloss ich meine Augen.

Bokuaka Weinachtsadventskalender//Haikyuu!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt