Ein Lestrange kommt selten allein

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„Und Wusch!"

Narcissa reißt sich schnell von Moms Hand los und läuft in den tropfenden Kessel.


Ich reibe mir den Bauch. Beim Apparieren wird mir immer schlecht.

„Warte, Schatz." Mein Vater eilt meiner kleinen Schwester hinterher und wir alle stolpern in das Gasthaus.

Es riecht nach alten Socken, Butterbier und – Zuckerwatte.

Tom der Wirt blickt erstaunt zu uns :
„Mr. Black, Mrs. Black, was verschafft mir die Ehre?"

„Tom, wir wollen etwas – einkaufen. Bella..."

Er zieht mich an der Hand zu sich her und ich setzte mein trotzigstes Gesicht auf.

„Bella muss noch ein paar Schulsachen besorgen."

Der kahle Mann, welchem beinahe schon die Zähne aus dem Mund fallen, lacht:
„Na dann grüß mir mal schön Dumbledore von mir!"
Ich nicke stumm, reibe meine Daumen an einander und klammere mich mit meinen Fingern an den Unterarm meiner Mutter fest.

Diese bemerkt meine Gestik, sie blickt zu Dad, nickt und wir verabschieden uns.



Vater zieht seinen Zauberstab aus der Manteltasche, dieser ist abgenutzt, er hält ihn gegen eine marode Ziegelmauer, flüstert irgendetwas in sich hinein.

Wie im Märchen spreizt sich das Tor.

Wir blicken auf eine schmale Gasse mit verwinkelten Läden, spärlich leuchtenden Fackeln und den allerfeinsten Leckereien, Flitzebesen, Zauberbüchern und mehr.

„So, ihr könnt mich im Buchladen absetzen!" Ich blicke meiner Mutter gespannt entgegen.

„Aber es ist doch ein Familienausflug."
„Ja und da ich weiß, wie Familienausflüge aussehen, verschwinde ich lieber in meine eigene Welt, bevor uns noch alte Bekannte begegnen."



„Bella wieder dramatisch – theatralisch!" Dromeda versucht mich ein bisschen zu necken.

Doch ich lache nur:
„Ach komm, wer schläft denn nachts noch mit seiner Puppe im Arm?"

„Zuerst gehen wir nach..." Vater zieht meinen zerknitterten Hogwartsbrief aus der Tasche, die feinen Buchstaben sind mit Tinte drauf gekritzelt.

„Nicht zu Gringotts, ich kann die hinterhältigen Kobolde nicht leiden." Ich verziehe mein Gesicht, sie sind arrogant, noch arroganter, als mein Onkel Orion.

„Ok, du kannst ja nach Flourish and Blotts gehen, so lange wir unsere Galleonen beschaffen."

Ich willige ein, gebe meiner Mutter einen Kuss auf die Wange, ziehe den Mantel enger um mich und sehe nur noch, wie meine Familie in ein prunkvolles Gebäude geht, die Marmortüren schließen sich und ich merke zuerst, was eigentlich um mich herum geschieht.

Ein älterer Mann, mit weißem Haar und einem grünen Spitzhut trägt einen großen Käfig mit einer Schneeweißen Eule.

Kleine Kinder laufen an den Händen ihrer Eltern mit, betrachten gespannt den Inhalt der Läden.

Ich renne zur Tür des großen Buchladens, schiebe sie behutsam auf.

Ein Eulenschrei ertönt.

Ich schmunzele.

Bellatrix Black -  (Le)strange situationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt