Chapter Eight

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Ich schnappte mir ein paar Kekse und außerdem machte ich Harry und mir einen Tee, während wir bereits ein paar Wörter über die Klausur verloren. Harry war nicht schlecht in der Schule, im Gegenteil. Nur sobald ihn etwas nicht interessierte, war es für ihn sehr schwer, sich darauf zu konzentrieren. Was dies anging, war er nie wirklich älter geworden und ich musste zugeben, dass es ganz erfrischend war, diese Seite an ihm noch mitzukriegen.

"Aber wie soll ich entscheiden, welches meiner Argumente am wichtigsten ist? Das ist doch für jeden unterschiedlich und ich weiß doch nicht, wie die Person denkt, die meinen Kommentar liest", seufzte mein bester Freund und verdrehte die Augen, ehe er sich an den Esstisch setzte.

"Naja, da hast du schon mal herausgefunden, was der Sinn eines Kommentars ist. Du möchtest den Leser von deiner Meinung überzeugen, ohne sie ihm direkt aufzuzwingen. Deswegen baust du ihn einfach so auf, wie es für dich am logischsten erscheint und dann wird dir der Mensch, der ihn liest, auch folgen können." Ich stellte die Tasse vor ihm ab und stellte ein paar Kekse in die Mitte. "Du solltest nicht allzu viel darüber nachdenken. Ich kann dir eigentlich nicht wirklich dabei helfen, denn deine Argumente musst du selber finden und du kannst dich gut ausdrücken. Der Baustein für eine gute Klausur ist auf jeden Fall gelegt."

"Irgendwie bin ich trotzdem so unsicher. Ich wünschte, du könntest die Klausur für mich schreiben."

"Tut mir Leid Mister Styles, aber ich muss leider selbst einen schreiben." Ich lachte und hob die Nasenspitze, woraufhin er es mir nachtat und dann einmal seufzte. "Aber sonst geht es dir gut? Wie läuft es mit Taylor?"

Obwohl ich das Ganze eigentlich gar nicht wissen wollte, empfand ich es als meine Pflicht, danach zu fragen. Unser Gespräch, welches wir in der Nacht von Freitag auf Samstag hatten, spielte dabei ebenfalls eine große Rolle.

"Ganz gut glaube ich", er zuckte mit den Schultern und rührte in seinem Tee herum. "Ich weiß nicht so Recht, ob sie mein Typ ist."

"Wieso nicht?" Aus Herz. Nein. Hör auf so sehr zu schlagen!

"Irgendwie macht es nicht so.. Boom." Er wurde etwas rot, wahrscheinlich, weil er nicht so ganz wusste, wie er sich ausdrücken sollte. "Sie ist wohl ganz nett, aber wir haben irgendwie keine Gemeinsamkeiten und ich kann wohl gut zuhören, aber mich interessiert wirklich nicht, welche Agentur jetzt welches neue Model eingestellt hat und was die neuste Handtasche auf dem Markt ist. Ich meine, sind die nicht eh alle gleich? Die Frauen packen da was rein und haben es am Handgelenk baumeln."

"Naja, du wirst wohl kaum ein Mädchen finden, was deine Interessen alle teilen wird", gab ich zurück und lachte. "Sie interessieren sich nunmal für den Kram. Ich denke, du musst nur jemanden finden, der ein gesundes Mittelmaß hat. Zu viele Gemeinsamkeiten können auch schnell zur Routine werden und dann wird es langweilig."

"Du sprichst, als hättest du schon so viel Erfahrung." Mein bester Freund schmunzelte und umgriff mit seiner ganzen Hand die Tasse. "Ich hätte einfach gerne jemanden."

Ich konnte nicht mehr tun, wie auf diese Aussage hin zu nicken. Nur das ich nicht irgendjemanden wollte, sondern ich wollte ihn. Es kribbelte schon jetzt in meinem ganzen Körper, sobald ich seine Hand auf dem Tisch liegen sah, die so nah und doch so fern schien. So oft hatte ich in Büchern davon gelesen, dass die Protagonisten Gefühle für ihren besten Freund hatten und mir da immer gedacht, wie lächerlich das Ganze doch war. Aber an sich, lag es einfach nahe. Man fühlte mit diesem Menschen bereits eine enge Verbundenheit und das sollte der Grundstein für eine gute Beziehung sein. Gemeinsame Interessen, eine Vergangenheit und der selbe Humor, spielten auch schon perfekt mit rein.

"Komm, wir gehen hoch", schlug ich nun vor und bekam von Harry ein Nicken, ehe er mir seine Tasse rüber reichte und ich sie mit meiner zusammen in die Spülmaschine stellte.

Es war in dem Moment, als Harry mein Zimmer betrat, wo mir einfiel, dass ich das Bild noch nicht weggeräumt hatte. Automatisch durchfuhr Panik meinen Körper, obwohl es so ein Schwachsinn war. Immerhin war Harry sowohl betrunken, als auch vollkommen verschlafen gewesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass er erkannte, was das Bild bedeuten sollte und, dass er sich überhaupt an diese Situation erinnern konnte, lagen bei weniger als Zehn Prozent. Aber diese Zehn Prozent reichten, damit mir das Herz in die Hose rutschen konnte.

"Du hast mal wieder gemalt?" Er sprach diese Worte laut und voller Freude aus, was mich gleich ein wenig besser fühlen ließ. Ich beobachtete ihn dabei, wie er näher an das Bild trat und es sich anschaute, während ich hinter meinem Rücken die Zimmertür schloss. "Es sieht fantastisch aus. Wie kommst du nur immer auf so schöne Ideen? Was soll es darstellen?"

"Keine Ahnung, es war einfach in meinem Kopf. Weihnachten mit seinen ganzen Lichtern." Ich begab mich auf mein Bett und legte mein Handy auf den Nachttisch. "Hannah hat mit heute gefragt, ob ich den Hintergrund für die Fotos bei dem Winterball malen könnte. Sie hätte in eurem Haus meine Bilder gesehen und fand sie toll."

"Achso?" Nun schenkte Harry mir doch wieder seine Aufmerksamkeit und sah mich kurz angestrengt an, ehe er auf mich zukam und sich neben mich auf das Bett setzte.

"Ja. Ich habe ihr aber gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich das hinbekomme und das sie erstmal niemandem davon erzählen soll. Sonst fühle ich mich zu sehr unter Druck gesetzt und du weißt selbst, dass ich nur malen kann, wenn ich eine Inspiration habe."

"Aber du hast es mir erzählt", stellte Harry fest und ich nickte. "Warum?"

"Keine Ahnung", ich zuckte mit den Schultern, "Du bist Harry."

Wir sahen uns an und ich schien kurz wieder diese Verbindung zwischen uns zu spüren, die damals so klar war. Nur etwas war anders. Und ich wusste nicht, ob sich mein Liebeskrankes Herz dies alles nur einbildete, aber es schien so, als wäre Harry mir näher, wie sonst. Er scannte mein Gesicht ab und sein Blick blieb an meinem Lippen haften.

Doch es passierte nichts.

"Ich meinte das ernst. Also das, was ich Freitag gesagt habe. Ich bin für dich da."

"Danke", antwortete ich sprachlos. Das Knistern lag immer noch in der Luft und es war klar, dass Harry nicht lange brauchen würde, bis er es zerstörte.

"Wusstest du, dass Hannah einen kleinen Crush auf dich hat?", fragte mich Harry und hätte ich in diesem Moment etwas getrunken, hätte ich mich definitiv daran verschluckt.

"Was? Hannah? Nein. Die hat einen Crush auf dich, der mehr als offensichtlich ist", lachte ich und schüttelte den Kopf. "Sie ist doch immer saumäßig Rot im Gesicht, wenn sie dir Nachhilfe gibt."

"Nur wenn du da bist. Sie hat es mir verraten und mich gefragt, was du wohl von ihr hältst."

"Ich bin schwul, was soll ich denn davon halten?"

"Naja, dass weiß sie ja nicht." Mit seiner Aussage hatte Harry zwar Recht, doch er schien zu vergessen, dass er der Hauptgrund war, weswegen sie es nicht wusste. "Vielleicht kannst du sie ja zum Winterball einladen? Sie würde sich bestimmt freuen."

"Ja vielleicht."

Ganz bestimmt nicht. Vielleicht als Freunde, aber ganz bestimmt würde ich mich nicht verstellen. Das hatte sie nicht verdient.

[...]

Da steht Hannah wohl auf Louis und nicht auf Harry.. interessant. So müsste Lou zumindest nicht alleine auf den Ball gehen. Vorausgesetzt, da bietet sich nicht vielleicht bald jemand anders an :3

Danke für eure Unterstützung, ich bin heute etwas später weil ich vorher eingeschlafen bin... aber besser spät wie nie :D ❤️

yourssincerely1D .. its getting better... isn't it?:3❤️

Lasst mir was kleines da ❤️

Lots of love
Michelle xx

A Complicated WinterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt