Chapter Fourteen

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Aufwachen war neu, warm. Es war, als hätten Harry und ich uns in dieser Nacht keinen Millimeter bewegt und waren genauso aufgewacht, wie wir eingeschlafen waren. Ich in seinem Arm und meine Hand auf seiner Brust.

Es war noch dunkel in seinem Zimmer, nur der Wecker auf seinem Nachtschrank bestätigte mir, dass er in fünf Minuten Alarm schlagen würde. Ich überlegte es mir gut, ob ich Harry wecken sollte, doch entschied mich dann dagegen. Ich wollte nicht jetzt schon einen Streit anfangen, nur weil der Herr fünf Minuten zu wenig Schlaf gekriegt hatte.

Mit einem lächeln sah ich auf seine weichen Gesichtszüge und versuchte, den letzten Abend in meinem Kopf Revue passieren zu lassen. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass Harry das gleiche fühlt, wie ich. Wir hätten uns beide so viele doofe Gedanken ersparen können, wenn wir es einfach vorher angesprochen hatten. Aber es war nunmal kein leichtes Thema. Es war nicht einmal jetzt leicht, wo wir wussten, was wir füreinander fühlten. Im Gegenteil, irgendwie machte es vieles noch schwieriger.

Wie würden wir es unseren Familien sagen? Würde Harry es seinen anderen Freunden erzählen wollen? Sich vor der Schule outen? Oder würde er es bis zum Abschluss geheimhalten wollen und dann irgendwo ins Ausland ziehen, damit es niemand sonst mitbekam?

"Dein Kopf raucht schon L-", Harry wurde von seinem Wecker geweckt, welcher sich genau in diesem Moment meldete und uns beide aufschrecken ließ. "Scheißding", fluchte Harry und machte ihn aus, ehe er seinen Gesicht im Kissen vergrub und seufzte.

"Guten Morgen Haz." Mein Lächeln wollte einfach nicht mehr von meinen Lippen weichen und nun, wo er wach war, schienen die ganzen Probleme die mir eben noch durch den Kopf gegeistert waren, schon viel weniger schlimm. Ich fuhr ihm durch die Locken und zog sie teilweise etwas lang, bevor sich mein Crush wieder zu mir drehte und mich ebenfalls mit einem Lächeln ansah.

"Guten Morgen Lou. Wie hast du geschlafen?"

"Sehr gut, und du?"

"Naja, dadurch das du endlich nicht nur in meinem Traum neben mir lagst sondern tatsächlich, auch sehr gut, ja."

Ich kniff meine Lippen zusammen, um mein fettes grinsen wenigstens etwas verdecken zu können. Doch keine Chance. Dass meine Wangen dabei auch noch puderrot wurden, machten es nicht unbedingt besser. Harry drückte mir einen Kuss auf eben diese, bevor er sich ebenfalls aufsetzte und wir uns gegenüber saßen.

"Wir haben jetzt noch nicht wirklich Zeit zu reden..", stellte er bedrückt fest und nach einem erneuten Blick auf die Uhr, nickte ich. Zumindest hatten wir nicht die Zeit, so intensiv darüber zu sprechen, wie es nötig wäre, um nicht aneinander vorbei zu reden. "Wir könnten ja nach der Schule auf den Weihnachtsmarkt und dort reden? Was hältst du davon? So.. als unser erstes Date?"

"Das klingt toll. Ich war dieses Jahr noch gar nicht dort", gab ich zu und Harry drücke meine Hand, ehe er aufstand und zu seinem Schrank lief.

"Das hatte ich mir schon gedacht, immerhin war ich dieses Jahr auch noch nicht da." Er warf mir einen Pulli von sich zu, obwohl ich so viele mit hatte und ich schüttelte nur grinsend den Kopf, ehe wir uns anzogen und dann zusammen ins Bad ging.

Wir machten uns schnell fertig, damit Harry uns unten ein paar Eier braten und Toast reinschieben konnte, während ich den Tisch deckte. Wir hatten noch fünfzehn Minuten Zeit, bevor wir los mussten und unterhielten uns über die letzte Klausur, die nun noch anstand, bevor Gemma und Anne die Küche betraten und mich verwundert anschauten.

"Guten Morgen Louis, was machst du denn hier?", fragte Anne und drückte mir einen Kuss auf den Kopf, ehe sie sich etwas Kaffee in ihre Tasse goss und auch Harry einen fragenden Blick zuwarf.

A Complicated WinterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt