Kapitel 7

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Es war noch eine schöne Woche vergangen, in der Emma viel Zeit mit ihrem Lebkuchenmann verbracht hatte. Doch nach dieser fröhlichen Woche begann der graue Tag: Es klingelte. Emmas Vater lief zur Tür und sagte auf einmal gar nichts mehr. Da kam Emma die Treppe hinunter. »Papa, was ist denn?« fragte sie. Und da sah sie es: Ein Mann in dunkler Kleidung stand vor der Tür. Aber das furchteinflößenste an ihm war, dass er eine Pistole bei sich hatte, die auf Emmas Vater gerichtet war. Als der Mann sprach hörte man seine tiefe Stimme »Hol mir deinen Lebkuchenmann und tausend Mäuse, dann passiert deinem Vater nichts!« Emma erschrak. Sie lief so schnell sie konnte nach oben und holte statt ihren Luisas Lebkuchenmann. Dann schnappte sie sich ein Bündel Geldscheine und lief so schnell sie konnte nach unten. »Ich habe leider nur so viel Geld. Was wollen sie eigentlich mit einem Lebkuchenmann? Wollen Sie Nervennahrung haben« kicherte Emma. »Hör auf so blöd zu lachen! Jetzt gib mir den Lebkuchenmann und das Geld!« Emma reichte ihm beides. Er betrachtete Luisas Lebkuchenmann spöttisch und sagte »Der bewegt sich ja gar nicht!« Emma versuchte komisch zu gucken, dann sagte sie »Ja, warum sollte er sich auch bewegen?« Nun war der Mann endgültig mit seinem Latein am Ende. Er zerbrach den armen Lebkuchenmann von Luisa auf dem Boden und knallte sie Haustür so hetig zu, dass der Boden für einen Moment wackelte. Und Emma? Die hatte gerade den Schock ihres Lebens bekommen! Denn die Worte des Weihnachtsmanns waren wahr geworden und wer wusste, was noch alles passieren würde. Emma hob wie im Traum Luisas zerbrochenen Lebkuchenmann auf. Dann rannte sie in die Küche und holte das Rezepte raus. Dann buck sie Luisa einen neuen Lebkuchenmann und zwar mit dem Zauberrezept. Sie wollte ihre Schwester in das Geheimnis mit einweihen!

Bei Luisas Leichtathletik-Training
Luisa rannte und rannte noch 10 m noch 5 m dann hatte sie es geschafft! Kaum war sie ins Ziel gesprintet nahm sie einen großen Schluck aus ihrer Wasserflasche. Doch als sie nicht mehr dran war wünschte sie sich wieder auf die Bahn, weil es nämlich lausig kalt war. Nach einer gefühlten Stunde war das Training vorbei. Mit tauben Fingern und Zehen kam sie Zuhause an. Jetzt brauchte sie unbedingt ein Stück von ihrem Lebkuchenmann! Also lief sie in die Küche. Seltsamerweise lag ihr Lebkuchenmann nicht in der Dose sondern auf dem Tisch und neben ihm saß Emma auf ihrem Stuhl. »Wie war das Training?« fragte Emma. »Gut und kalt!« antwortete Luisa. »Was macht mein Lebkuchenmann eigentlich auf dem Tisch? Wolltest du etwa ein Stück essen?« fuhr sie Emma an. Das war ja wohl das Letzte, wenn Emma sich an IHREM Lebkuchenmann vergreifen wollte! Emma aber holte Luft und erzählte ihr, was passiert war. Dann weite sie sie in das Geheimnis ein. Zuerst wollte Luisa ihr nicht glauben, aber dann bewegte sich ihr Lebkuchenmann. »Donnerwetter, Emma! Das gibt es doch alles nicht! Wie ist denn das möglich?« Emma sagte »Deiner kann sich bewegen, seid ich ihn mit dem besonderen Zuckerguss bestrichen habe. Der Zuckerguss scheint magisch zu sein.« Luisa blickte ihre Schwester erstaunt an. Dann schnappte sie sich ihren Lebkuchenmann und fragte »Na, wie heißt du denn?« Der Lebkuchenmann grinste und sagte »Ich bin Cookie 🍪! Wer bist du denn?« Luisa fand ihn anscheinend süß und sagte »Ich bin Luisa! Gibt es ein Geheimnis mit den Zuckerguss?« Der Lebkuchenmann nickte, deutete auch die Uhr und die Zeiger begannen sich immer schneller zu drehen. Dann ein kurzer Blitz und sie öffneten die Augen. Die Küche war verschwunden. Ihre Augen gewöhnten sich an das Licht und was sie sahen ließ sie staunen!

Der Lebkuchenmann | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt