Kapitel 15

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Die Felswand war zwar sehr schmal aber sie würde es bis nach oben schaffen, dachte Luisa. Sie holte noch einmal tief Luft und kletterte dann weiter. Nach einer ganzen Weile kam Luisa oben an. Sie blickte nach unten und erstarrte: Emma hing nur noch mit einer Hand an einer Felskante. Emmas Füße baumelten in der Luft. Emma würde sterben, wenn sie nichts unternahm. Hilflos sah sie sich um. Da sah sie ein abgenutztes Seil an einem Haken hängen. Sie zögerte nicht lange und schnappte sich das Seil. Dann sprintete sie in Richtung Abgrund. Sie hielt Emma das Seil hin. »Meine Hände sind so rutschig, Luisa. Ich weiß nicht, ob es klappt.« sagte Emma und man konnte die Angst in ihrer Stimme hören. »Das klappt schon, Emma!« ermutigte sie Luisa, obwohl sich Luisa dabei nicht so sicher war. Was, wenn das Seil riss? dachte Luisa. Nun ergriff Emma mit der einen Hand das Seil. Luisa zog so doll sie konnte. Schließlich stand Emma neben ihrer Schwester. »Danke Luisa!« sagte sie erleichtert. Luisa zwinkerte ihr zu. »Jetzt müssen wir nur noch einen Weg finden, wie wir hier hereinkommen!« sagte Luisa. In dem Moment sprang Emma in ein Gebüsch. Ein Mann in einer schwarzen Jacke packte Luisa. »Lassen Sie mich los!« brüllte Luisa den Mann an. Aber der Mann war stärker. Er schleppte sie in die Burg hinein und hinter ihnen rollte das Fallgitter scheppernd nach unten. Hilflos sah Luisa zum Gebüsch hinüber, in das Emma gesprungen war.

Ein paar Stunden später:
Sie hatten Luisa in eins der anscheinend alten Verliese gesteckt. Luisa hatte viel über Burgen gelesen und sie wusste, das fast niemand sie daraus befreigen konnte. Würde Emma überhaupt herausfinden, wo sie sie gefangen genommenen hatten. Diese Frage beschäftigte sie. Alleine würde sie hier jedenfalls nicht herauskommen!

Bei Emma:
Emma hockte immer nich im Gebüsch. Sie konnte es gar nicht fassen! Sie musste Luisa finden. Da sah sie ein paar Steine. Mit hohem Bogen warf sie den einen Stein einer Turmwache an den Kopf. »Warum schmeist ihr mit Steinen nach mir?« fragte die Wache. »Haben wir gar nicht.« sagte eine andere. Emma warf nun auch den anderen einen Stein an den Helm. Es dauerte nur ein paar Minuten, bis sich alle in der Wolle hatten. Leise schlich sich Emma an ihnen vorbei. Sie musste Luisa und die Lebkuchenmänner befreien!

Der Lebkuchenmann | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt