Kapitel 12

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Emma und Luisa waren ein bisschen beuruhigt, als sie an die ganzen Gefahren dachten, nur um zu den Christmas-Chrachern zu kommen. Sie stapften durch den tiefen Schnee. »Weißt du, warum die Chrismas-Chracher sich auf dem Nordpol aufhalten, obwohl dort ihr Feind wohnt?« fragte Emma. »Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung!« antwortete Luisa. Sie gingen weiter. Von Drachen war nichts zu sehen, aber auf dem Boden waren riesige rote, eierförmige Berge. Sie gingen darüber, als plötzlich in einem Berg durch Luisas Gewicht sich ein Loch bildete. »Ich wiege höchstens 30 Kilo. Aber ich glaube das sind gar keine Berge.« flüsterte Luisa ihrer Schwester Emma zu. »Was ist es denn sonst? Und warum flüsterst du so?« fragte Emma in normaler Lautstärke. Luisa blickte auf riesige, rote Füße näherten sich. Bei jedem Schritt wackelte die Erde. »ICH HABE GEFLÜSTERT, DAMIT UNS DER DRACHE NICHT VERSPEIST!!!!! DAS SIND NÄMLICH KEINE BERGE SONDERN DRACHENEIER!!!! LAUF EMMA!!!« brüllte Luisa. Emma nahm die Beine in die Hand und lief los. Ihre Schwester war schon ein gutes Stück entfernt. Nagut! Sie macht Leichtathletik und ist älter als ich. dachte Emma. Aber das war das Entscheidende! Der Drache war wütend und würde sie sicherlich gleich zertrampeln, wenn sie sich nicht beeilte. »Renn Emma, renn!!!« feuerte ihre Schwester sie an. Aber Emma konnte nicht schneller. Da musste sie an Cookie und Spekulatius denken. Sie mussten so schnell wie möglich gerettet werden. Emma beschleunigte. Schließlich kamen sie an einen See, der Drache ihnen dicht auf den Fersen. Ohne zu überlegen sprangen sie hinein. Das Eis war zum Glück sehr dünn und brach unter der Last der Mädchen zusammen. Geschafft! Der Drache guckte verwirrt drein, als seine Beute auf einmal verschwunden war. Er drehte um. Und Emma und Luisa kletterten heraus. »Der Rucksack ist zum Glück wasserfest!« stellte Emma fest und zog die Karte heraus. »Wir befinden uns gerade beim See der Monsterfische.« verkündete Emma. Da betrachteten sie ihre Klamotten und wurden bleich. Wie Kletten borten sie die Zähne von kleinen Fischen in ihre Kleidung. Emma zog an einem. An den Zähnen von ihm klebte Blut. »Autsch!« fluchte Luisa, als sie vorsichtig einen nach dem anderen von ihrer Kleidung pflückte. Der Fisch leckte das Blut von seinen Zähnen. Kaum hatte er das getan, wurde er um einiges größer. »Ich glaube, ich weiß, warum es Monsterfische sind!« sagte Emma. Luisa nickte. Die beiden schrien auf und rannten zum zweiten Mal an diesem Tag. Wenn sie gewusst hätten, was für Gefahren noch kamen, dann wären sie wohl eher zurück zur Hütte des Weihnachtsmanns gerannt. Aber aufgeben: Das war nicht ihre Sache!

Der Lebkuchenmann | Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt