Regen

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Ich liebte den Regen. Und ich hasste ihn zugleich.
Vorteil: es waren bei solch starken Regen keine Menschen draußen. Man konnte ungestört nachdenken und die Leute ließen einen in Ruhe.

Nachteil: man wurde nass. No shit Sherlock.
Aber das war es mir immer wieder wert.
Zu dieser stürmischen Jahreszeit war ich oft die ganze Nacht draußen. Und am Vormittag war ich in der Schule. Geschlafen wurde ganz einfach am Nachmittag. Oder schon früher, wenn ich die Schule schwänzte.

"Ey Emo!" Riefen die "coolen" Jungs aus meiner Schule mir zu, doch ich zeigte den Mittelfinger und formte mit meinen Lippen die Worte "fick" und "dich".
Gerne würde ich ihnen in die Eier treten, doch dafür waren mir hier zu viele Menschen. Ein Grund mehr, wieso ich meine Zeit häufig auf dem Friedhof verbrachte. Da waren die Menschen wenigstens alle Tot.
Das würde ich auch gerne sein. Manchmal.
Na gut, das würde ich eigentlich gerne immer sein, aber... den Leuten hier habe ich einen dramatischen, atemberaubenden und zugleich beängstigenden Abgang von dieser Welt versprochen. Ich Pfeile also noch ein bisschen daran, was das Sterben angeht.

Mein Geschenk an die WeltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt