-3-

377 25 6
                                    

,,Was ist nun unser Verhältnis zueinander?"

Yuki sah mich etwas überrascht an.
Die Frage hatte er wahrscheinlich nicht erwartet, aber um ehrlich zu sein, mussten wir darüber sowieso reden.
Ich meine... Ein langer Kuss auf die Lippen und das unter besten Freunden nach einem Liebesgeständnis?
Ganz sicher nicht.

Ich stellte den Bilderrahmen zurück und sah ihn nun abwartend an.

,,Wir haben uns geküsst, also..."
,,Sag nicht, dass wir zusammen sind", unterbrach ich ihn schnell.
Ich wollte, dass er mich fragte, ob ich wollte, aber nicht dass er das von sich aus entschied.
Das sollte natürlich nicht heißen, dass ich nicht mit Yuki zusammen sein wollte.
Klar brauchte ich Zeit, um zu realisieren, dass ich in meinen besten Freund verliebt war und er dazu auch noch in mich.
,,Das wollte ich auch gar nicht..", meinte Yuki und stand auf. Wir waren uns ziemlich nah, man könnte sagen, noch ein paar Zentimeter näher und kein Blatt passt mehr zwischen uns.
Wir sahen uns beide tief in die Augen und anders als er musste ich meinen Kopf in den Nacken legen, um ihn ansehen zu können.

,,Dann würde ich dich gerne etwas fragen, Mafuyu." Er sah auf meine Lippen runter.
,,Willst du mit mir zusammen sein?", raunte der braunäugige gegen meine Lippen.
Seit wann konnte er.... so romantisch sein?
Ich sah nun auch auf seine Lippen und nickte automatisch. Mein Körper tat was er wollte, als er lächelnd meinen Lippen näher kam, denn auch ich schloss meine Augen und näherte mich seinen Lippen, bis sie aufeinander lagen.

Leider hielt der Kuss nicht allzu lange, da jemand die Tür öffnete.
,,Hey, Yuki, ich hab euch Tamaki gela...." Sie erstarrte und schnell lösten wir uns und sahen geschockt zu Saeko.
,,OH MEIN GOTT, YUKI! ICH WUSSTE ES! DAS MUSS ICH SOFORT MASHIRO ERZÄHLEN!!" Schon war sie weg.

Toll.
Jetzt würde meine Mutter es erfahren.

Ich sah meinen Freund etwas wütend an. Dieser lächelte bloß komisch und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
,,Hehe...."
Ich seufzte leise und schüttelte meinen Knopf, doch ich umarmte ihn kurz und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Das war mir etwas peinlich, aber nicht nur auf meiner Wange bestand Röte.

,,Ich gehe jetzt. Meiner Mutter zu erzählen, dass ich nen Freund habe, kann den ganzen Abend dauern."
Ich ging zur Tür und hob mich die Hand zum Abschied.
Kurz blieb ich stehen und sah zögernd zu Boden, doch ich murmelte noch schnell:,,Ich liebe dich..." So lief ich raus.

-

Ich wollte grade an meiner Haustür klingeln, da ich Baka mal wieder meinen Schlüssel vergessen hatte. Doch kaum hob ich meinen Finger nach dem Knopf aus, schon öffnete sich die Tür und meine Mutter zog mich rein.
Ich blieb ruhig und sah sie bloß an, als ich drinnen stand.

,,Ist Yuki für dich vielleicht etwas mehr als nur ein Freund?"
,,Nein, wie kommst du denn darauf?", fragte ich sarkastisch, was sie auch sofort merkte. Sie hielt sich die Hand etwas überrascht vor dem Mund und sah mich mit geweiteten Augen an.

Ob sie jetzt bloß überrascht war und Zeit brauchte, zu verdauen, dass aus Enkelkindern doch nichts werden würde oder ob sie einfach nicht damit klarkommen wollte, dass ihr Sohn schwul ist, wusste ich ehrlich gesagt selber nicht, und genau das machte mir höllisch Angst.
Ich hatte schon meinen Vater verloren, da konnte ich gut darauf verzichten, auch meine Mutter zu verlieren.

Grade, als sich mein letzter Funken Hoffnung, dass das alles doch ein gutes Ende nehmen würde, in Luft auflösen wollte, wurde ich plötzlich in die Arme meiner weinenden Mutter gerissen.
,,Ich... bin ja.... so glücklich... dass du e-endlich jemanden gef... gefunden hast!"
Ich interpretierte es erst so, als wenn ich keine Freunde gehabt hätte, aber da ich wusste, was sie meinte, schloss ich bloß die Augen und umarmte sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zurück.
,,Kann man so sagen."

-

,,Ja... Sie hat's geschluckt....... Sie kommt damit klar... Ja.... Gut.... Bye... Ich dich auch..." Ich nahm mein Handy vom Ohr weg und beendete den Anruf zwischen mir und meinem festen Freund.
Ich sah noch kurz aufs Display, ehe es schwarz wurde. Ein Seufzen entwich mir, als ich mich ins Bett fallen ließ und auf die Decke starrte.

Ein Freund also...

Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen, ehe ich die Augen schloss.

Ein fester Freund....

𝕐𝕦𝕜𝕚 𝕩 𝕄𝕒𝕗𝕦𝕪𝕦 - 𝕹𝖊𝖛𝖊𝖗 𝖑𝖊𝖙 𝖒𝖊 𝖉𝖔𝖜𝖓  [ YAOI ] || Given FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt