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Ich öffnete die Tür, an der schon die ganze Zeit ungeduldig geklopft wurde und sah Yuki vor mir. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich etwas genervt an.
,,Kann doch nicht sein, dass du so lange brauchst, um dich umzuziehen!"
Ich seufzte leise. ,,Dir auch guten Morgen..."

Meine Mutter war wieder mal früh weg, daher hatte mein Freund warten müssen, bis ich endlich fertig war und obwohl er wusste, dass ich da meine Zeit brauchte, war er immernoch so ungeduldig gewesen.

,,Ich mein das ernst..."
Er blies beleidigt seine Wangen auf, doch eigentlich war das meiner Meinung nach zu niedlich, als dass ich es hätte ernst nehmen können.
,,Nächstes mal öffnest du die Tür einfach, auch wenn du noch nicht fertig bist, wir sind doch zusammen und du hast das auch davor schon oft getan?"
Ich errötete und drehte mich schnell um, damit er genau dies nicht sah, doch hörte ich sein Kichern hinter mir.
,,War ja nur ein Scherz, Mafuyu. Du bist echt niedlich, weißt du das?"
Ich nahm einfach meinen Rucksack und ging an ihm vorbei ohne weiter darauf einzugehen.
,,Lass uns gehen, bevor wir zu spät kommen."
,,Heyyy! Jetzt warte doch mal!"

-

Ich kam im Klassenzimmer an, neben mir ein bestimmter Yoshida, welcher komplett außer Atem war und deshalb in die Knie ging.
,,Puh.... Noch nie was von Warten gehört?!"
Ich sah ruhig zu ihm runter und verzog keine Miene. ,,Kommt davon, wenn man bei jedem Musikladen stehen bleiben muss."
Yuki stand auf. ,,Das ist nicht einfach NUR Musik, Mafuyu! Das i-"
,,Jaja, du hast mir schon einige male gesagt, was das ist."
,,Anscheinend hat das noch nicht so gereicht."
Ich sagte nichts mehr, sondern ging einfach auf meinen Platz, er sich ebenfalls auf seinen, welcher genau hinter mir war.
Wieder bildete sich um ihn rum eine gefühlte Menge an seinen Freunden.

,,Hey, Yuki!"
,,Was geht?"
,,Lass uns nachher Basketball spielen!"
,,Später etwas vor?"

Ein leises Seufzen entwich mir, ich sah bloß weiterhin nach vorne und packte meine Sachen aus.

Yuki war echt beliebt, anders als ich.
Naja, ich konnte es ja verstehen.
Wer wollte schon mit einem schüchternen, sich zurückziehenden, leisen Jungen befreundet sein? Komisch, dass ich da überhaupt mal nen besten Freund hatte, aber ich denke mal, jetzt konnte ich von vorne nach einem... normalen Freund suchen.

,,Sorry, Leute", sagte Yuki plötzlich und ich sah unbemerkt nach hinten zu ihm. Er lächelte seine Freunde warm an. ,,Hab mit Mafuyu noch was vor."
Ich sah ihn etwas irritiert an, ich hatte nähmlich nicht erwartet, dass er das sagen würde, vor allem weil wir nicht mal etwas geplant hatten.
Bevor er zu mir sah, drehte ich meinen Kopf schnell wieder zurück.

Ich wusste nicht wieso, aber mein Gehirn war total weg, mein Bauch füllte sich mit Schmetterlingen und ich bemühte mich, überhaupt noch atmen zu können.
War das... Liebe?

-

Als Pause war, durften wir in die Cafeteria gehen, wo ich mir mein Essen nahm und mich hinsetzte. Yuki war direkt hinter mir, weshalb er sich kurze Zeit später mit seinem Essen neben mich setzte.

,,Warum hast du ihnen gesagt, dass wir etwas unternehmen?", fragte ich ihn und sah ihn an. ,,Ich wusste nichts davon."
Er lächelte mich warm an, was wieder für Schmetterlinge in meinem Bauch sorgte.
Seine Augen waren wunderschön... Ich hatte schon Angst, mich gleich in ihnen zu verlieren, doch Gott sei Dank ergriff er das Wort.
,,Ich möchte einfach Zeit mit dir verbringen. Willst du nicht?" Seine Frage klang traurig und leicht enttäuscht, doch ich schüttelte den Kopf.
,,Ich will. War nur erleichtert, dass du denen nicht gesagt hast, wir wären zusammen." Meine Stimme wurde leiser, als ich dies sagte. Niemand sollte etwas hören.
,,Warum? Bin ich dir...." Er nahm meine Hand in seine. Unsere Blicke vielen beide auf diese. ,,...zu peinlich?"
Ich wurde etwas rot, zog meine Hand aber schnell weg, als Hiiragi an unseren Tisch kam. Natürlich mit Shizusumi.

,,Yo, was läuft bei euch?", fragte zuletzt genannter und schlürfte seine Nudelsuppe.
,,Alles was Beine hat, denke ich", sagte ich ironisch und sah ihn keine Miene verziehend an.
,,Och, Mafuyu, sei doch nicht immer so negativ...", murmelte Shizusumi niedergeschlagen, woraufhin ich nur mit den Schultern zuckte.

Eins fand ich aber komisch:
Hiiragi und Shizusumi warfen sich die ganze Zeit Blicke zu.
Mein Blick wanderte zu Yuki, welcher die beiden ernst musterte. Wusste er, was mit den beiden los war?

𝕐𝕦𝕜𝕚 𝕩 𝕄𝕒𝕗𝕦𝕪𝕦 - 𝕹𝖊𝖛𝖊𝖗 𝖑𝖊𝖙 𝖒𝖊 𝖉𝖔𝖜𝖓  [ YAOI ] || Given FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt