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3. Please trust me. Just doing that makes me unbelievably happy.

Levi klopfte leise an die Tür, aber er konnte keine Antwort vernehmen. Ob er wieder eingeschlafen war?
Leise betrat er das Zimmer, ging zu dem Jungen hin und stellte die mit heißem Tee gefüllte Tasse auf dem Nachttisch ab. Eren lag auf der Seite, sein Gesicht war immer noch gerötet. Der 15-Jährige hatte sich eine Erkältung eingeholt und Levi hatte beschlossen, sich um ihn zu kümmern.
Dabei musste er allerdings feststellen, dass nicht alle Eren mochten oder ihm vertrauten. Manche meinen, er würde sich absichtlich in einen Titanen verwandeln, aber der Schwarzhaarige schenkte diesen Lügen keinen Glauben. Er kannte Eren bereits gut genug um zu wissen, dass er seine Kräfte nie so ausnutzen würde.

„Es sei ja gefährlich, ihm zu nahe zu kommen...“, äffte Levi einen Satz nach, den er kürzlich aufgeschnappt hatte. Völliger Blödsinn!
Der Corporal fuhr dem jüngeren kurz durch die Haare, dann ließ er ihn wieder allein. Er soll sich genügend ausruhen.

Um auf andere Gedanken zu kommen, machte er einen kleinen Spaziergang.
Nach kurzer Zeit hörte er, wie Jemand seinen Namen rief, sofort stieß er ein genervtes Seufzen aus.
„Heey Leeevii!“, da kam sie auch schon angelaufen, dieses nervtötende, trottelige Weib.
„Was ist?“, fragte er, in der Hoffnung, dass es nichts mit irgendwelchen Experimenten zu tun hatte.
„Ich hab dich gerade zufällig gesehen...und wollte mal fragen, wie es Eren geht“
Ja klar, zufällig. Natürlich...
„Er schläft gerade“, gab er ihr eine knappe Antwort und wollte sich wieder abwenden, aber Hanji brauchte wohl dringend Jemanden, den sie zu Tode nerven konnte.

Sie unterhielten sich kurz über die nächste Mission und kamen auch kurz auf Eren zurück.
Bevor sie wieder anfangen konnte, von den Titanen zu schwärmen, suchte Levi ganz schnell mit einer Ausrede das Weite.
Nachdem er in Ruhe einen Kaffee verzehrt hatte, wollte er nochmals nach dem Braunhaarigen sehen.

Er betrat den Raum und zu seiner Verwunderung war das Bett leer. Wo könnte er denn sein?
Gerade als der Corporal sich umdrehte ging auch schon die Türe auf. Eren, nur mit einem Handtuch bekleidet, starrte Levi etwas schockiert an. Er verschränkte die Arme vor dem Brustkorb und begab sich zu seinem Schrank.
„Als ob ich dir etwas weggucken könnte“, sagte der Schwarzhaarige nur trocken.
Eren ging darauf nicht ein, er sah seinen Gegenüber nicht mal an.
„Können Sie bitte rausgehen..? Ich will mich umziehen...“, bat er ihn leise. Entweder das Fieber war gestiegen oder die Röte in seinem Gesicht kam von etwas anderem....
Einen Moment lang musterte der ältere den Jungen, doch dann tat er, worum er gebeten wurde.
Nachdem er wieder eintreten durfte, setzte der Corporal sich zu Eren auf das Bett.
„Und geht es dir schon besser?“
Er nickte. „Ja..die Dusche hat auch gut getan..“, murmelte der jüngere.
Levi war erleichtert, dass es nichts ernsteres wurde.
Eine Zeit lang herrschte einfach nur Stille. Eren hatte seine Finger in die Bettdecke gekrallt, der Schwarzhaarige starrte nur ins Leere. Als er aufstehen wollte, wurde er allerdings aufgehalten.
„Glauben Sie es auch?“, seine Stimme klang monoton. Er schaute zu Levi auf. In seinen Augen spiegelte sich Verzweiflung wieder.
Eigentlich konnte der Gefragte sich schon denken, worauf der Andere hinaus wollte, aber er fragte trotzdem nach.
„Wovon redest du?“
„Jetzt tun Sie nicht so! Sie wissen genau, was ich meine!“
„Dass ich glaube, dass du ein Monster bist?“, brachte der ältere es auf den Punkt.
Sofort ließ Eren den Kopf sinken.
„I-Ich würde..nie absichtlich Jemand anderes verletzen!“, brachte er heraus. Er klang nun aufgebracht. Er hatte Angst, einen Fehler zu machen. Auf ihm lastet so viel....

Die einzige Hoffnung der Menschheit..
„Beruhig dich. Leg dich hin“, befahl Levi, anstatt ihm zu antworten. Eren war verwirrt, kam der Aufforderung aber nach. Er kuschelte sich wieder in die Bettdecke ein.
Levi legte sich darauf hin zu ihm, ihre Blicke trafen sich direkt.
„Ehm..“
„Mach einfach die Augen zu..“, er legte seinen Arm um Erens Körper. Diesem schien das wohl unangenehm zu sein, aber Levi störte es nicht.
„Du bist ein Monster...aber ich sehe auch den Menschen in dir...und ich weiß, dass ich dir vertrauen kann“, sprach er leise. Eren öffnete die Augen nur halb, schloss sie aber sogleich wieder.
„Meinen Sie..das ernst?“
„Wenn ich dir nicht vertrauen würde, wärst du dann hier? In meinem Team? Hättest du ein eigenes Zimmer?“
Ein kleines Lächeln umspielte die Lippen des Braunhaarigen.
„Das..macht mich..wirklich glücklich....Ich werde Sie nicht enttäuschen. Sie können..mir immer vertrauen..“
Der Andere nickte. „Ich weiß“
Ein kleines bisschen rutschte Eren näher zu dem Corporal.
„Und..ich verspreche es“, fügte er noch flüsternd hinzu, doch der Junge schien wieder eingeschlafen zu sein..

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