chapitre treize

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„Wäre es nicht ein bisschen sozialer würden wir uns den Kakao kaufen, der von den Eltern dort frisch ausgeschenkt wird?" „Willst du damit etwa behaupten, meine heiße Schoki wäre nicht frisch?" Harry musterte mich prüfend mit hochgezogener Augenbraue. „Nein, nein", stritt ich ab, „keine Frage, dass die, dass du, nein, dass die heiße Schokolade heiß ist. Frisch ist", meine ich. Wollte ich mich denn heute unbedingt schon wieder zum Affen machen?

Harry konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, ritt aber nicht weiter darauf rum, was ich ihm hoch anrechnete. „Also erstens ist das alles hier", er deutete auf den Picknickkorb, den er am Arm trug, „übrig geblieben und somit retten wir es nur vor dem Abfluss beziehungsweise Mülleimer. Zweitens ist das mit holländischer Schokolade aufgekocht, du wirst dich also unsterblich verlieben, denn so einen guten Kakao hast du noch nicht getrunken. Und zu guter Letzt werden am See wohl kaum frische, heiße Backwaren der Boulangerie verkauft, oder?"

Man konnte ihm den imaginären Mic Drop förmlich ansehen. Aber was er konnte, konnte ich schon lange. „Die Backwaren sind ja wohl kaum noch frisch, wenn du sie alle schon gestern Nacht vorbereitet hast, hm?", konterte ich mit gekreuzten Armen.

Harry ließ sich seufzend auf einer der geschmückten Bänke rings um den Weiher nieder. „Also davon abgesehen, dass ich sie erst bevor wir losgegangen sind aufgebacken habe, sie also tatsächlich ganz frisch sind, musst du ja nichts von all dem hier zu dir nehmen, sondern kannst auch gerne zu den ganzen Karens da drüben stapfen und dir was von ihrem niederen Gebräu holen."

„Niederes Gebräu?" Ungläubig starrte ich Harry an, unsicher ob ich lachen oder weinen sollte. Aber als er dann selbst anfing erst zu kichern und dann schallend loszulachen, konnte auch ich mich nicht mehr zurückhalten. „Halleluja, das werde ich mir merken. Deine Konditorkünste infrage zu stellen ist ein absolutes No-Go, es sei denn ich will bei lebendigem Leibe verbrannt werden. Von deinem bösen Blick allein versteht sich."

Vollkommen außer Atem nahm ich ebenfalls auf der Bank Platz. Doch kaum hatte ich mich ein wenig zurecht geruckelt, stopfte mir Harry auch schon das erste süße Teilchen in den Mund. „Fimtfnecke?", nuschelte ich genüsslich kauend. Und was für eine! Vermutlich schossen mir gerade mehrere tausend Endorphine durch den Körper, denn für mich war das das beste Essen, das ich jemals zu mir genommen hatte. Eine Zimtschnecke war das absolute Highlight meines bisherigen Lebens. Tragisch.

„Mit einer kleinen Geheimzutat, aber da kommst du niemals drauf, das verrate ich auch selbst dir nicht, du würdest es sowieso nicht glauben", klärte mich Harry mit einem Zwinkern auf, weshalb ich ein klein wenig panisch die andere Hälfte des Gebäcks in seiner Hand beäugte. Viel eher das Frosting obendrauf. Geheimzutat also?

„Um Gottes Willen, Louis!" Entweder war er peinlich berührt oder ich hatte genau ins Schwarze (Weiße) getroffen mit meinen Gedanken, aber der Fakt, dass er auch noch hinzufügte „Bei uns ist doch alles Eigenproduktion" machte es nun wirklich nicht besser. Allerdings besserte es unsere Laune noch einen Tick mehr, jetzt fielen wir nämlich beide beinahe vor lauter Lachen von der Bank.

Irgendwann jedoch kehrte wieder Ruhe ein. Still aber zufrieden muffelten wir beide die Überreste des Tages, schlürften wirklich hervorragende heiße Schokolade und sahen den Kids beim Eislaufen zu. Besser gesagt stellten wir Vermutungen über sämtliche Menschen an, die auf dem Eis an uns vorbei glitten und übertrumpften uns dabei mit den wildesten Theorien.

„Oh, sie ist definitiv eifersüchtig, sieh dir doch nur mal an, wie klitzeklein ihre Augen sind vor Neid!" „Ja, aber unbegründet! Die andere zeigt gar kein Interesse an dem Jungen, was macht sie sich denn so einen Stress?" „Naja, er ist ja wohl absolut auf die andere und nicht sie fokussiert." Mit einem Seufzen ließen wir uns beide gegen die Rückenlehne sinken.

Un rêve de noël (larry stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt