chapitre neuf

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In der Regel war der Wochenstart ja immer als Anfang von etwas Neuem zu betrachten. Wie oft hatte ich Leute davon sprechen hören, dass wenn eine Woche nicht gut gelaufen war, sie sich immer auf den kommenden Montag freuen, wenn der Spuk endlich ein Ende haben würde.

Tja, so lief es für mich nicht ganz. Denn ganz persönlich gesprochen, waren Montage meine absoluten Pechtage. Es war der Tag der Woche, wo wirklich alles schief zu gehen schien und meine Laune spätestens zur Mittagspause absolut im Keller war.

Klar hatte ich versucht das zu ändern. So oft, dass ich wirklich langsam keine Lust mehr auf einen Wandel hatte. Ich hatte meditiert, meinen Morgen um halb fünf früh begonnen in der Hoffnung, so motivierter durch den Tag zu schreiten und ein ordentliches, produktives Mindset für die gesamte Woche zu erhalten. Nichts hatte geklappt. Das Einzige, was alles ein wenig besser machte, waren morgendliche Joggingrunden.

Aber natürlich hatte ich an diesem Montag keine Zeit dafür gefunden. Denn erst hatte mein Wecker gestreikt (oder mein Kopf, der ihn partout nicht registrieren wollte) und als ich es dann doch noch irgendwie rechtzeitig geschafft hatte, mich für die Arbeit fertig zu machen, wollte natürlich Pottah erst noch gefüttert werden.

Was sich tatsächlich als kleiner Lichtblick des Tagesanfangs herausgestellt hatte, denn mit ihrem schwarzen Fell gab sie wirklich eine tolle Figur in ihrem Miniatur-Gryffindor-Sweater ab. Da ging einem wirklich ein wenig das Herz auf.

So war ich überraschenderweise kurzfristig sogar ein klein wenig positiver gestimmt auf den Tag und die Woche, die mich erwartete. Aber dann, dann ging's natürlich erst so richtig los.

Mein Chef informierte mich, dass in der Firma übers Wochenende wohl ein Wasserrohrbruch vorgefallen war und die Handwerker noch mindestens zwei Tage benötigen würden, um den entstandenen Schaden zu beheben, ich solle doch bitte heute von Zuhause aus arbeiten.

Das war ja noch lange kein Problem. Zwar war ich längst in meinen typischen Büroanzug geschlüpft und hatte sogar mit ein klein wenig Gel meine Haare mal ausnahmsweise gut aussehen lassen, aber damit kam ich klar, selbst wenn ich es leider nicht zur Schau stellen konnte. Schließlich hieß es ja immer, man wurde produktiver, wenn man sich zumindest ein klein wenig herrichtete. Und falls eine Telefonkonferenz heute anstehen würde, war ich ebenfalls gewappnet.

Der Ärger begann erst, als ich meinen Hängeschrank öffnete, um mir einen Teebeutel aufzugießen. Im ersten Moment fürchtete ich nämlich, ich hätte keinen schwarzen Tee mehr, weil ich keinen einzigen Teebeutel in den sechs verschiedenen Verpackungen fand. So war es schon ein Gewinn für mich, als ich zwischen dem ganzen Papier noch ein einsames Beutelchen fand.

Zwar war es nicht meine Lieblingssorte, aber hey, immerhin würde ich den Anfang des Tages so wenigstens überleben. Also braute ich gemächlich meine Tasse, kuschelte nebenbei ein wenig mit dem Kätzchen und achtete akribisch auf meinen Timer, denn ich hatte es mir wirklich als Ziel gesetzt, meine Teekunst zu perfektionieren.

Als meine Eieruhr also schließlich zu klingeln begann (zum Sound von Maria Carey, ein wirklich guter Fang auf dem Flohmarkt letztens), holte ich den Beutel heraus und goss einen Schuss Milch hinein. Fasziniert betrachteten Pottah und ich durch die Glaswand meiner Tasse, wie sich Milch und Tee perfekt vermischten, ehe ich die Tasse in meine eine Hand und meinen Peanutbutter-and-Jelly-Toast in die andere nahm, um mich auf den Weg in mein Home Office zu machen.

Doch zu früh gefreut. Ich war gerade ein paar Schritte gegangen, als ich mich noch einmal nach der Katze umdrehen wollte und just in dem Moment passierte es. Die gläserne Teetasse zerplatzte mitsamt der heißen Flüssigkeit und zersplitterte auf meinem guten Holzboden.

Ach du Schande. Da lief es hin, mein flüssiges Gold, mein Lebenselixier. Ich stand tatsächlich wie festgefroren an Ort und Stelle und sah dem Tee zu, wie er bereits in meinen Holzboden sickerte. Um Himmels Willen, der Boden!

Un rêve de noël (larry stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt