chapitre vingt-cinq

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dix ans plus tard

„Daddy! Daddy! Komm jetzt endlich mit, wir wollen die Plätzchen probieren!" Lautes Gelächter war zu hören, dann Gekreische. Wenige Sekunden später kamen meine zwei älteren Jungs ins Arbeitszimmer gerannt. „Daddy, Mary-Lou hat Brian in die Hand gebissen, nur weil er vom Plätzchenteig probieren wollte und Papa hat ihn dafür geschimpft, das ist nicht fair!", argumentierte mein Jüngster zornig gegen seine kleine Schwester.

„Soso und ihr wart also beide ganz artig und keiner von euch beiden Rabauken hat also Mary-Lou geärgert, hm?", hakte ich mit wissendem Blick nach. Die beiden blickten schuldbewusst erst einander an, dann zu Boden. Währenddessen krabbelte meine Tochter etwas mühselig auf meinen Schoß und schmiegte sich an meine Brust.

„Brian hat mich an meinem Zopf gezogen, Daddy. Und mein Kleidchen mit Mehl beschmutzt. Guck nur, jetzt ist da ein riesiger, blöder Fleck." Sie zog eine Schnute, was mir ein leises Lachen entlockte.

„Brian, Jack – entschuldigt euch bei eurer Schwester", forderte ich die beiden mit liebevollem Ton auf, was sie auch gehorsam befolgten. „Und nun du, junge Dame. Ladys beißen keine Jungs. Zumindest nicht, wenn sie ihnen nichts Böses wollen. Also?" „Tschuldige", murmelte sie in deren Richtung, woraufhin sie nun alle drei wie begossene Pudel aus der Wäsche guckten.

„Ich glaube, Papa könnte in der Küche gut eure Hilfe gebrauchen. Schließlich muss ja auch noch der Abwasch erledigt werden nach eurer Backaktion da drinnen. Helft ihr ihm bitte? Dann kann ich auch bald dazukommen und das jährliche Erinnerungsfoto an die Tradition schießen. Einverstanden?"

Sofort stahl sich auf jedes der kleinen, rundlichen Gesichter ein breites Lächeln, ehe sie alle begeistert nickten und mit genau so einer Sturmwolke wieder verschwanden, wie sie hier herein gewirbelt waren. Keinen einzigen Tag würde ich dieses Tohuwabohu mehr missen wollen. Doch das musste ich ja zum Glück auch nicht. Seit sieben Jahren wurde mein Leben nun schon von den Wirbelwinden gehörig auf den Kopf gestellt.

Damals war alles Schlag auf Schlag geschehen. Harry und ich waren erst in der Wohnung über der Boulangerie zusammengezogen, dann kam die Adoption des ersten Kindes als die Arbeit besser denn je lief und Anne zu ihrem Partner zog. Bald allerdings wurde uns klar, dass die kleine Wohnung uns auf Dauer nicht mehr reichen würde und so ließen wir uns auf einem Anwesen etwa fünf Minuten außerhalb von Hamington nieder.

Der französische Baustil hatte uns vom ersten Anblick verzaubert und nach Monaten der harten Arbeit hatten wir unser absolutes Traumhaus erschaffen. Es folgten Kind Numero zwei und drei. Mit unserem Nesthäkchen Mary-Lou hatten wir unser Familienglück vervollständigt, alles war absolut perfekt. Nie im Leben hätte ich mir erträumt, eines Tages ein solches Leben führen zu können.

Meine Gedanken wurden von der Realität wieder eingeholt, als der Teekessel in der Küche pfiff. Mit einem seligen Lächeln auf den Lippen widmete ich mich wieder dem MacBook, das auf meinem Schreibtisch vor mir platziert war. Mir die Brille wieder auf den Nasenrücken schiebend, ruckelte ich mich zurecht und straffte die Schultern.

Das letzte Kapitel stand mir noch bevor, etwa tausend Wörter fehlten noch. Es war ein bittersüßes Gefühl, das Projekt nun zu einem Ende bringen zu müssen. Es schien mir, als gäbe es noch so viele Dinge über Harrys und meine Reise zu berichten. Noch dazu war diese ja auch lange nicht vorbei.

Doch mit Marys Worten im Hinterkopf war es nun für mich Zeit, ein neues Kapitel meines Lebens aufzuschlagen und alle vergangenen hier drin zusammenzufügen. Zu einem Ganzen. Einem Wunder, das ich vermutlich mehr dieser großartigen Dame zu verdanken hatte, als ich es jemals verstehen würde.

„Meow." Na klar. Und diesem kleinen Nerventöter hatte ich es ebenfalls zu verdanken, die Liebe meines Lebens gefunden zu haben. Ausgerechnet in Hamington. Pottah war mittlerweile eine ruhige Katzenomi geworden, jedoch hatte sie keinen einzigen Tag den Schelm in ihren bernsteinfarbenen Augen verloren. Mit einem Seufzen kraulte ich durch ihr schwarzes Fell, das mittlerweile aber auch von einigen grauen Haaren geschmückt wurde.

Un rêve de noël (larry stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt