Zwischen Tangas und Peitschen //21

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19.April, 16:04 Uhr

"Was hast du heute noch so vor?", fragt mich mein bester Freund, welcher mir fast ins Ohr schreit. Obwohl die Schule etwas länger vorbei ist, laufen die Schüler rum, als wäre Harry Styles persönlich hier.

Da ich nun wirklich keine Interesse habe, dass wir uns anschreien, greife ich nach seiner grauen Jacke, die er trägt und drücke ihn sanft aus dem Gebäude heraus.

"Wirklich keiiine Ahnung.", gebe ich nur wieder.

Zusammen gehen wir in eine ruhige Ecke und warten auf Graysons Vater. Natürlich könnte ich ihn alleine lassen, doch was genau sollte ich denn machen? Nach Hause schlendern, nur um in meinem Zimmer zu sitzen? Darauf kann ich...naja eigentlich nicht so übel. Das Buch über die menschliche Anatomie könnte ich anfangen zu lesen. Zudem bin ich immernoch nicht von meiner Periode befreit und da macht es irgendwie keinen Spaß, wenn man sich..bewegt.

Nicht lange nach unseren kleinen Gespräch hören wir ein Hupen eines Autos. Kurz schauen wir uns an und schreiten somit zum silbernen Bentley, wo Aiden schon drin sitzt.

"Wir sehen uns bald, ja?", verabschiede ich mich von ihn und gebe ihn eine leichte Umarmung.

Daraufhin lächelt er mich warm an und nickt kurz.

"Spätestens morgen. Du holst mich doch ab, oder?"

"Auf jeden Fall!", gebe ich schließlich wieder.

Grayson steigt in das Auto hinein, winkt mir noch kurz zu und schließt die Autotür.

Als die Beiden schließlich weggefahren sind, gucke ich mich um. Mich erstaunt es immer wieder, wie schnell sich eine Masse von Menschen auflösen kann.

Während vor einigen Minuten der Gehweg, samt Lobby voller Menschen war, sieht man nun jeden Kaugummi, den die Leute ausgespuckt haben auf dem Boden liegen.

"Schätzchen, du siehst ein wenig Verlassen aus."

In wenigen Sekunden schnellt mein Kopf in die Höhe. Das kann unmöglich die Person sein, die ich denke die es ist!

Um meine Vermutung zu bestätigen, drehe ich mich in die Richtung, in der die weibliche Stimme kam.

"DU", stoße ich überrascht aus.

Sie lacht nur.

"Genau.", antwortet sie mir sarkastisch.

Vor mir steht Irene Adler, meine Patentante, mit einem Lächeln im Gesicht. Ihre dunklen Haare sind hochgesteckt und natürlich trägt sie ihren typischen roten Lippenstift. Auch ihr schwarzer Mantel ist wunderschön und betont ihre Kurven.

Keine Sekunde später flitze ich zu ihr und gebe ihr eine Umarmung, die sie ebenfalls erwidert.

"Was machst du hier?", stelle ich ihr die große Frage.

Eigentlich lebt sie in Amerika. Somit kommt es, dass ich sie selten sehe, obwohl sie meine Patentante ist und ich sogar ihren Namen als Zweitnamen trage. Warum? Sagen wir es mal so; Sherlock und sie hatten zu viel getrunken und dabei kam es irgendwie, dass sie abmachten, mich nach ihr zu benennen. Irgendwann war denn die Zeit gekommen, das ich das Licht der Welt erblickte. Und obwohl mein Vater nicht bei meiner Geburt dabei war, sowie mich bis zum 5. Lebensjahr nicht gesehen hat, konnten die beiden meine Mutter überreden.

Komische Geschichte, ich weiß. Aber das ist auch nichts Neues in dieser Welt, in der ich lebe.

Irene schmunzelt nur bei meiner Frage und verdreht ihre Augen.

"Dein liebreizender Vater und seine Flamme haben mich kontaktiert.", sagt sie trocken, "Du hast also wirklich deine Tage bekommen?! Du warst auf einer Party und hast gleich einen Jungen abgeschleppt? Das ist wunderbar, Sweetie."

NEMO HOLMES (Sherlock BBC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt