(Freitag) 13. Mai, 16:32 Uhr
"Wir sind uns beide sicher, dass dies nicht der Fall ist, Bruder.", erinnert Mycroft meinen Vater über irgendein Thema, welches ich nicht ganz verstanden habe. Ist wohl ein Thema für Menschen mit einem IQ von über 150.
Ich hab einen von 128. Noch nicht hochbegabt, aber trotzdem über den Durchschnitt.
"Wenn du meinst..", stichelt Sherlock ein wenig.
"Es geht um die staatliche Sicherheit, Sherlock!", drückt er etwas nach.
Worüber es wohl geht? Vorher irgendwas Naturwissenschaftliches, vermute ich, jetzt auf einmal etwas Wirtschaftliches. Könnte es Punkte geben, die alles zusammen schweißen? Hoffen wir mal nicht, dass es um eine Bombe geht.
Sicherlich nich-
"Sieh dir doch deine Tochter an-" "-ziehe sie nicht mit rein!", zischt Sherlock ihn zu.
Wie vom Blitz getroffen, steht er auf und schreitet zur Küche. Seinen Morgenmantel, den er seit gefühlt zwei Tagen trägt, fliegt hinterher. Zumindest sieht es so aus.
"Es wäre wohl besser, wenn du jetzt gehst, Mycroft.", bricht er die Stille, "Sharon, du müsstest auch gleich losgehen."
Verwirrt blicke ich ihn an.
Ich wollte nirgends hingehen.
"Dein Vater und Dr. Watson gehen auf ein Date.", klärt Mycroft mich auf, als er mein verwirrtes Gesicht sieht.
Verstehend nicke ich.
Sie wollen Zeit alleine zu Hause. Wie auch die letzten Tage.
Seitdem das rausgekommen war, dass Sherlock und John sich daten, haben sich meine Vermutungen zur Wahrheit befasst.
Sie behandeln mich größenteils wie Luft.
Wenn ich abends im Wohnzimmer sitze, denn schicken sie, beziehungsweise Sherlock, mich weg oder sobald ich allgemein etwas von ihnen will, haben sie keine Zeit. Natürlich ist es nicht nur die Schuld von deren Beziehung, doch ist es schon ein großer Anteil.
Bestimmt bin ich nur Eifersüchtig. Das Gefühl muss ich einfach ignorieren.
"Okay, denn gehe ich einfach zu...Ian.", antworte ich meinen Vater.
"Gut."
Noch ein letztes Mal mustert der ältere Holmes uns alle, als auch er sich erhebt. Sherlock ist mittlerweile in seinen Schlafzimmer.
Ich erhebe mich auch und gehe zu ihn. Gastfreundschaft und so.
Kaum bin ich in seiner Nähe, greift er sanft nach meinem Oberarm und zieh mich neben sich.
"Vergiss nicht die Liste zu führen.", flüstert er mir ins Ohr.
Ernst nicke ich und zeige mit meiner Hand zur Haustür, als Aufforderung zu gehen.
"Guten Tag noch, Onkel.", gebe ich süßlich zurück.
Kühn nimmt er seinen Regenschirm und breitet ihn aus, kurz nachdem er die Haustür geöffnet hatte.
"Viel Spaß.", verabschiedet er sich und schon in den nächsten Sekunden ist er in einer der Autos verschwunden.
"Danke."
Kurzbündig drehe ich mich um und greife nach meinen grauen Mantel und den schwarzen Schuhen.
Auf nach Ian. Der wird schon spontan Zeit haben.
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NEMO HOLMES (Sherlock BBC)
FanficIhr ganzes Leben, genauer gesagt 14 Jahre, steht Sharon im Schatten ihres Vaters. Sie versucht eine gute Tochter zu sein, doch sie wird von ihren Vater nicht wahrgenommen. Weiter um seine Aufmerksamkeit kämpfend, kommt sie auf die falsche Gleise, do...