Touristenzeug

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„Wo bleiben die denn...!" stöhnte Mark und schaute auf die Uhr.
Paul und Mark sassen in der Lobby und warteten auf die Anderen.
„Vielleicht haben die sich in den Zimmern verlaufen?" fragte Paul und spielte ein Spiel auf seinem Handy.
„Die Zimmer sind echt riesig für eine Nacht... Aber Jeremy hat darauf bestanden, dass ich drei Suiten buche." Sagte Mark.
„Ich find das Zimmer cool. Und selbst für eine Nacht hat man das Gefühl im Urlaub zu sein."
„Das stimmt allerdings. Aber ich bin mir sicher, Jer wollte das um die Mädels zu Ärgern."
„Gut möglich. Wir kennen ihn ja. Übertreiben tut er gerne."
Paul streckte sich und legte das Handy weg. „Jetzt könnten die aber wirklich mal kommen!" sagte er dann.
„Wer weiß was die da oben machen!"
„Ich will das eigentlich gar nicht wissen, aber ich hoffe, dass die warten können, bis wir später schlafen gehen."
„Naja, die wissen ja, das wir warten."
„Ich hoffe es."
Sie warteten noch weitere 10 Minuten, als Chris und Bina gut gelaunt aus dem Fahrstuhl kam. Sie lachten und gingen zu den Freunden.
„Na ihr zwei!" lachte Bina und setzte sich neben Paul.
„Kommt ihr auch schon?" fragte Mark und musterte Beide.
„Sorry, die Dusche hat etwas länger gedauert, als geplant!" grinste Chris.
„Oh bitte keine Details!" sagte Paul sofort und die Anderen lachten. „Ihr hättet auch direkt die anderen Beiden mitbringen können."
„Die müssten auch gleich kommen. Nebenan war es mittlerweile auch wieder ruhig." Sagte Chris grinsend.
„Ich hab gesagt,... keine Details. ... Das ihr auch so unersättlich sein müsst."
„Liegt an der Luft hier!" sagte Bina und grinste.
In diesem Moment kamen auch Jeremy und Poldi dazu. Beide grinsten und Jeremy hatte fest einen Arm um Poldi gelegt.
„Seit ihr endlich soweit?" fragte Paul dann.
„Jetzt ja!" grinste Jeremy frech.
„Keine Details!" sagte Paul erneut und stand auf. „Dann mal endlich los!"
Die Anderen nickten und gemeinsam verließen sie das Hotel.
Draußen stand die Hitze bereits in den Straßen und es dauerte nicht lange, bis die beiden Pärchen sich nur noch an der Hand hielten.
Die Stimmung war direkt ausgelassen und schon bald alberten sie wieder herum.
An der Bushaltestelle für den Touristen-Tour-Bus blieben sie stehen und Bina und Poldi orderten die Karten, während die Männer sich lieber etwas von den Touristen wegdrehten, zumal zwei Damen immer verstohlen zu ihnen schauten und leise tuschelten.
„Ihr habt Fans!" grinste Bina, als sie zu den Männern zurück kamen.
„Chris hat Fans... und Paul... !" sagte Mark. „Die schauen nämlich nur zu den Beiden."
„Jeremy erkennt man ja auch nicht mit seiner Brille und der Sturmfrisur." Sagte Chris.
„Komm wir machen die eifersüchtig!" sagte Bina, zog Chris zu sich herunter und küsste ihn dann lange.
Jeremy strich sich durchs Haar. „Weiß gar nicht was er damit meint!" sagte er dann und schaute auf Poldi.
„Er meint damit, dass du wirklich mal wieder zum Friseur gehen solltest, Sweetheart." Sagte Poldi und grinste.
„Leute der Bus kommt... hört mit dem Knutschen auf!" rief Paul und ging einen Schritt vor.
Alle schauten auf und tatsächlich fuhr der große, rote Doppeldeckerbus gerade vor. Die Freunde standen praktisch und konnten so als erstes einsteigen. Sie zeigten ihre Tickets vor und gingen hoch ins Obergeschoss. Poldi, Jeremy, Bina und Chris setzten sich in die erste Reihe, Mark und Paul setzten sich hinter Jeremy und Poldi.
Und dann ging die Fahrt los. Es ging vorbei am Excalibur Hotel und Casino über die LINQ Promenade zum Mob Museum und dann zum Golden Nugget Hotel. Die Freunde machten unzählige Fotos von allen Sehenswürdigkeiten und viele Fotos von sich selber. Sie lachten viel und unterhielten dadurch fast schon den ganzen Bus.
Nachdem sie die Runde einmal gefahren waren, stiegen sie letztendlich an der LINQ Promenade aus. Hier wollten sie sich ein Restaurant suchen, denn alle hatten langsam Hunger.
Gut gelaunt stiegen sie aus, dich gefolgt von den beiden jungen Damen, die ihnen schon beim Start aufgefallen waren.
Auf der Straße blieben sie kurz stehen um sich eine Richtung auszusuchen und wollten dann weiter gehen, als eine der Damen sie ansprach.
„Ähm... Entschuldigung... kann ich Sie kurz stören?" fragte sie. Deutlich konnte man ihre Nervosität in der Stimme hören.
Die Gruppe blieb stehen, denn es war eigentlich allen klar, was kommen würde.
„Ja klar...!" sagte Mark höflich und lächelte.
„Ähm..." Die Dame schaute auf Chris und Paul. „Sind Sie doch Chris Evans und Paul Rudd von den Avenger-Filmen? Wir, also meine Freundin und ich sind ganz große Fans von Ihnen."
„Wow... Ant-Man hat Fans? Ant-Man wird auf der Straße erkannt? Passiert auch nicht oft." Grinste Jeremy und drehte sich weg, nachdem er einen leichten Schlag von Poldi in die Seite bekommen hatte.
„Ja das sind wir!" lachte Paul. „Und das hier sind Hawkeye und Hulk... Die kennt ihr doch dann auch!" Fies grinsend schaute er vor allem auf Jeremy, dessen Blick ein deutliches „Arschloch" schrie.
„Ja stimmt... Bruce Banner und Clint Barton. ... Oh Himmel, wir haben euch jetzt im ersten Moment wirklich nicht erkannt." Sagte die zweite Dame, die jetzt dazu gekommen war.
„Liegt an der Brille..." sagte Jeremy und schielte noch mal zu Paul, der noch immer grinste.
„Ähm... dürfen wir Fotos mit Ihnen machen? Das hier ist fast wie ein Traum." Fragte die Dame vom Anfang.
„Na klar!" sagte Mark höflich.
Poldi und Bina gingen etwas an die Seite um nicht zu stören. Sie beobachteten das alles lieber von weiten.
„Normalerweise wären wir auch genau so, oder?" fragte Bina grinsend.
„Nein.. wir doch nicht!" zwinkerte Poldi ihr zu.
„Meinst du... wenn die uns mal in Deutschland besuchen kommen, dass die auch an jeder Straßenecke erkannt werden?"
„Ich denke eher nicht. Oder nicht so oft. Hier stehen die ja ständig im Auge der Pappis, das wäre bei uns nicht. Wenn es niemand weiß, dass sie in der Stadt sind, wird es auch niemand interessieren und dann sind sie ganz normale Menschen. ... Denke ich wenigstens."
„Damit könntest du Recht haben!"
Sie warteten auf die vier Männer, die geduldig auf alle Autogramm und Fotowünsche eingingen.
„Hast du schon den Kommentar unter dein Foto mit Jeremy gesehen?" fragte Bina nach einiger Zeit.
„Welchen von den Hundert!" lachte Poldi.
„Den von Andy?"
„Ach... was hat er denn wieder zu nörgeln!" Poldi verdrehte die Augen.
„Warte....Hier... „Also dieser Doppelgänger ist echt gut, muss man ja mal zugeben. ... Und was macht ihr in Las Vegas? Heiraten?? Du und Bina seit so lächerlich, als ob auch nur ein Hollywoodstar euch mit dem Arsch ankucken würde. Die zahlen euch eher Geld um euch wieder los zu sein."
Poldi lachte. „Ne ist klar."
„Sein Post hat 29 böse Smilies bekommen!" lachte Bina.
„Was freu ich mich auf diesen Artikel, auf den Jeremy wartet. Sobald der Online ist, stell ich den auf meine Seite. Mal sehen, was dann von ihm kommt."
„Ich glaube wir können ihm Chris und Jeremy vor die Nase stellen und er würde es nicht glauben."
„Eben... wir bezahlen ja Doppelgänger um uns wichtig zu machen."
„Richtig... aber die müssen schon teuer sein.. so mit Villa, Autos und Privatjet."
„Ganz genau."
Poldi hob ihr Handy und fotografierte die vier Männer und die Fans. Dann lud sie es bei Facebook hoch. Als Überschrift schrieb sie: „Überall Fans. Aber Jeremy, Chris, Paul und Mark sind geduldig."
„Das wird er ebenfalls nicht glauben... definitiv nicht." Lachte Bina.
„Ist mir egal... ich will ihn ärgern. Es sind immerhin auch schon genug Leute die das glauben. Sie werde es so oder so irgendwann richtig erfahren."
„Bei eurer Hochzeit?"
Poldi lachte. „Zum Beispiel."

Nach einiger Zeit kamen die Männer wieder zu ihnen.
„Na, habt ihr eure Fans glücklich gemacht?" fragte Poldi und grinste frech.
„Oh ja...!" sagte Jeremy und zog sie an sich. „Das hab ich doch vorhin im Hotelzimmer schon getan." Fügte er hin und küsste sie am Hals. Poldi lachte.
„Du bist verrückt!" sagte sie.
„So ... gehen wir jetzt essen? Langsam bekomm ich wirklich Hunger!" sagte Mark und schaute in die Runde.
„Gute Idee... wo gehen wir hin?" fragte Chris.
„Gute Frage... schauen wir einfach, was es hier gibt und entscheiden spontan. ... Oder hat jemand einen Wunsch?" fragte Paul und schaute in die Runde.
„Hard Rock Cafe?" schlug Poldi vor.
Alle sahen zu ihr.
„Das ist mal ne richtig gute Idee." Sagte Paul direkt und auch die Anderen nickten begeistert.
„Also HRC?" fragte Mark.
„Dann los!" sagte Bina.
Da die meisten schon mal hier in der Stadt waren, wußten sie auch, wo das Hard Rock Cafe war und dort gingen sie jetzt geradewegs hin.

Bald schon kamen sie am Hard Rock Cafe an. Da es noch relativ früh war, gab es auch keine Probleme damit, einen geeigneten Tisch zu finden, der auch etwas versteckt lag, sodass sie für sich waren. In einer Touristenstadt wie Las Vegas mussten sie einfach damit rechnen, erkannt zu werden.
Sie bestellte sich ihre Getränke und schauten in die Karte. Schnell hatten alle ihr Essen ausgesucht und kurz darauf auch bestellt.
„So...!" sagte Paul und schaute in die Runde. „Was machen wir nach dem Essen."
„Gute Frage... Zurück zum Hotel und dann los zum Casino?" fragte Mark.
Chris schaute auf die Uhr. „Wir haben jetzt 16.30 Uhr." Sagte er. „Bis wir mit dem Essen fertig sind, können wir echt schon langsam Richtung Hotel fahren."
„Eine Ahnung, in welches Casino wir gehen?" fragte Jeremy und schaute auf Chris.
„Keine Ahnung!" meinte Mark.
„Ich würde spontan das Caesars Palace vorschlagen. ... Da werden wir, falls wir erkannt werden, auch nicht so angegafft. Da sind wir noch Menschen!" sagte Paul.
„Guter Vorschlag!" sagte Jeremy.
„Okay, dann halten wir das Caesars fest. Ich muss dann aber noch Bargeld besorgen. Hab nur meine Kreditkarte dabei." Sagte Chris.
„Geht mir genauso, aber meistens bekommst du das ja da." Sagte Mark.
„Stimmt." Meinte Chris.
Jeremy nahm sein Handy und checkte seine Emails, während die Anderen sich unterhielten. Poldi hatte sanft ihre Hand an seinem Nacken gelegt und kraulte ihn immer wieder sanft, während sie den Anderen zuhörte. Immer wieder sah sie zu ihm, doch dann veränderte sich sein Gesicht leicht.
„Was ist los?" fragte sie leise und schaute ihn an.
„Ach... Sonni spinnt rum. ... Ich hab Post von ihrem Anwalt bekommen, dass ich die neue Verhandlung wegen Ava sofort wieder zurück ziehen soll."
„Und das wirst du nicht tun, Jeremy."
„Nein, ganz bestimmt nicht! Ich bin ja froh, dass ich jetzt soweit bin."
„Am Besten antwortest du ihr erst gar nicht."
„Werde ich auch nicht machen. Sie wird merken, dass ich mir das nicht mehr gefallen lasse."
Poldi lächelte. „Sehr gut. .. Wir zeigen es ihr so richtig." Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Und jetzt... weg mit dem Handy." Sie nahm ihm das Handy aus den Fingern und legte es auf den Tisch. Jeremy grinste und griff dann nach seinem Bier.

Kurz darauf kam dann endlich das Essen und gut gelaunt begannen die Freunde zu essen. Die Stimmung wurde immer besser und bald waren sie wohl der lauteste Tisch in dem Restaurant.
Paul begann irgendwann die beiden Mädels auszuquatschen. Er wollte einfach alles wissen. Was genau sie arbeiteten, ob sie Geschwister hatten, ob sie Haustiere hatten, wo sie überall im Urlaub waren und so weiter und so weiter. Natürlich musste er das alles auch immer wieder mit einem dummen Spruch kommentieren, aber das lockerte die Stimmung nur noch mehr.
Nach dem sie gegessen und bezahlt hatten, verließen sie das Restaurant wieder. Noch immer war es sehr warm, dennoch entschlossen sie sich, den Weg zum Hotel zu Fuß zu gehen. So sahen sie wenigstens noch etwas von der Stadt. Sie gingen hier und da in ein Souvenirshop, weil die beiden Frauen sich unbedingt das ein oder andere Andenken mitnehmen wollten. Natürlich ging das nicht ohne Rumgealber, vor allem von Seiten von Paul und Jeremy. Aber auch Mark und Chris hatten den einen oder anderen Witz auf Lager.
Bald schon kamen sie am Hotel an. Sie fuhren mit dem Aufzug hoch und kamen schon kurz darauf bei ihren Zimmern an.
„Okay... Duschen, fertig machen und in einer Stunde unten in der Lobby. ... Das ganze ohne Sex!" sagte Paul und schaute vor allem ermahnend auf Jeremy und Poldi sowie auf Chris und Bina.
„Sex? Welcher Sex?" fragte Jeremy unwissend, konnte ein Grinsen aber nicht unterdrücken.
Skeptisch schaute Paul ihn an. „Du weißt genau was ich meine, Renner."
„Als wärst du anders, wenn Julie dabei wäre!" grinste Chris.
Jeremy nickte zustimmend und Paul schaute zwischen den Beiden hin und her. Natürlich wußte er, dass sie recht hatten, aber das würde er niemals zugeben.
„Eine Stunde!" sagte er dann fast schon drohend und betrat hinter Mark das Zimmer.
Chris schaute Jeremy an.
„In einer Stunde kann man viel machen!" sagte er dann und Jeremy nickte.
„Seh ich auch so!" antwortete er.
„Kommt jetzt Jungs sonst ist von der Stunde gleich wirklich nichts mehr über!" lachte Bina und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer.
„Bis später!" lachte Poldi und ging mit Jeremy in ihr Zimmer.

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