Du bist mein Lieblingssuperheld

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Den gesamten Nachmittag und den Abend verbrachten die Freunde im Paradise. Sie feierten ausgelassen und waren bald schon der lauteste Bereich im gesamten Club. Aber die Betreiber des Restaurants störte das nicht. Jeremy hatte kurz erklärt, was gefeiert wurde und dafür hatte man hier vollstes Verständnis.

Binas Handy klingelte und sie griff danach. Sie lächelte, als sie den Namen ihrer Tochter auf dem Display las. Maria rief sie via Videochat an und sie ging dran.
„Hallo meine Süsse!"
„Na...!" sagte Maria und lächelte in die Kamera.
„Was hast du Schönes gemacht heute?" fragte Bina lächelnd.
„Hm... ich war bei Opi heute. .... Und wir waren dann ein Eis essen, obwohl es hier voll kalt ist!" erzählte Maria.
„Echt? Hat das Eis denn geschmeckt?"
„Ja sehr...!"
„Das ist schön!"
„Und was machst du?"
„Ich bin gerade mit ein paar Freunden was essen."
„Ist Tante Poldi auch da?"
„Ja die ist auch hier und spricht gerade mit ihrem Freund."
„Welcher Freund?"
„Jemand, den sie hier kennengelernt hat."
„Hast du auch jemanden kennengelernt?"
„Ja das hab ich. ... Und er ist ganz toll!"
„Glaub ich nicht!"
„Doch ganz bestimmt. Und er will dich unbedingt kennen lernen."
„Aber ihr seit ganz weit weg!"
„Er wird uns besuchen kommen!"
„Dann musst du die ganzen Bilder von Captain America von der Wand nehmen. Sonst wird er eifersüchtig!"
Bina lachte.
„Das glaube ich nicht!"
„Wieso?"
„Soll er dir das selber sagen?"
„Ich weiß nicht... ist er nett?"
„Total! Warte...!"
Bina lehnte sich an Chris an und der schob sein Kopf jetzt so, dass man ihn ebenfalls im Bild sah. Maria machte große Augen.
„Mama... der sieht aus wie Captain America!" sagte Maria jetzt völlig überrascht.
Bina lachte ebenfalls und schaute auf Chris. Kurz übersetzte sie ihm, was Maria gesagt hat. Dieser lächelte und schaute wieder in die Kamera. Dann sagte er mit einem sehr gebrochenen Deutsch „Ich bin Captain America."
Maria machte noch immer große Augen.
„Ist.... Black Widow auch da? Du hast gesagt, wenn du Captain America kennen lernst, wird Black Widow mich adoptieren!" sagte Maria und Bina lachte abermals.
„Du kannst sie gerne fragen....Scarlett?" rief Bina dann.
Scarlett schaute verwundert auf. Sie stand bei Mark und Paul und hatte sich mit ihnen unterhalten, kam aber dann zu Bina und Chris. Bina erklärte ihr kurz, mit wem sie telefonierte und um was es ging. Scarlett lächelte und kniete sich hinter Bina.
„Hallo du süsse Maus!" sagte sie dann und lächelte. Sie liebte Kinder einfach und es berührte sie schon, was Bina ihr über die Adoption erzählt hatte.
Maria blieb der Mund offen stehen.
„Mama... wieso kennst du die alle. Wieso sind die alle bei dir? Wer ist noch da!" prasselte es aus dem Kind heraus.
„Oh einige. ... Ant-Man, Hulk und Hawkeye."
„Mama ich will die auch alle kennen."
„Wirst du Süsse. Versprochen!"
„Beim nächsten Mal musst du mich mitnehmen!"
„Das werde ich!"
„Oder wir kommen alle zu dir und feiern eine riesen Superhelden-Party!" sagte Scarlett. Ihr Deutsch war wirklich gut und Bina schaute sie überrascht an. Sie wußte nicht einmal, dass Scarlett Deutsch sprach.
„Oh ja cool! Du bist mein Lieblingsheld!"
Scarlett lächelte.
„Dann werd ich auf jeden Fall kommen. Großes Superagenten-Ehrenwort!"
„Voll toll!"
„Bis später Süsse!" sagte Scarlett und zwinkerte ihr zu. Dann schaute sie auf Bina. „Du hast echt ne süsse Tochter!"
„Danke dir!" sagte Bina und schaute wieder zu Maria. „Nicht mehr lange und Mami ist wieder bei dir. Du bekommst ganz tolle Geschenke!"
„Ich freu mich wenn du wieder da bist. Ich vermisse dich!"
„Ich vermisse dich auch!
„Tschüss!" Maria winkte noch mal in die Kamera und küsste auf den Bildschirm.
Bina tat es ihr gleich und dann war das Gespräch beendet.
„Sie ist total niedlich!" sagte Chris und lächelte.
„Findest du?"
„Ja, sie kommt absolut nach dir! Da hab ich jetzt zwei unwiderstehlich hübsche blonde Frauen in meinem Leben! Das mag ich!"
„Sie war über dich aber erst etwas geschockt!"
„Naja, weil sie wahrscheinlich nicht damit gerechnet hat, dass du dir hier Captain America angelst."
„Das war der Plan, als ich aufgebrochen war. ... Nur ich hab niemals daran geglaubt, dass es funktionieren würde."
„Wie gut, dass ich gerne mal beim Autofahren träume."
„Das Schicksal schlägt eben gerne mal im richtigen Moment zu."
„Das ist wohl wahr!" Chris beugte sich zu ihr und gab ihr einen langen zärtlichen Kuss.
...

Die Freunde feierten noch lange und selbst, als es langsam dunkel wurde, dachte niemand daran, zu gehen. So ausgelassen wie heute, hatten sie wirklich schon lange nicht mehr gefeiert. Selbst Scarlett war jetzt wieder ein kompletter Bestandteil der Sillvengers und alberte herum. Sie unterhielt sich zwischendurch auch länger mit Poldi und Bina und die Drei stellten schnell fest, dass sie in vielen Dingen der gleichen Meinung waren. Es war fast schon so, als hätte es niemals einen Streit gegeben und vor allem sah Scarlett sie nicht mehr als Fans an. Dieses Gefühl hatte sie wirklich schon lange abgelegt.
Erst weit nach Mitternacht löste sich die Gemeinschaft langsam auf. Einige mussten am kommenden Tag wieder arbeiten und so verließ einer nach dem Anderen das Restaurant. Jeremy zahlte die Rechnung mit der Kreditkarte und wenig später fuhren die übrig gebliebenen dann auch nach Hause um im Privaten noch Zeit für sich zu haben.

One last ShotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt