Vorbereitungen auf den Abschied

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In den nächsten zwei Tagen genossen die beiden Pärchen einfach nur ihre Zweisamkeit. Die einen in LA, die anderen in Reno. Sie verbrachten die komplette Zeit mit sich und ihrer Liebe. Sie unterhielten sich, lagen Stundenlang im Bett oder schauten zusammen fern. Sie gingen spazieren oder saßen einfach nur zusammen auf der Terrasse und beobachteten den Sonnenuntergang.
Viel zu schnell gingen die Tage um und schon bald waren Poldi und Jeremy wieder auf dem Weg nach Hause. Es war Freitag Abend und die Sonne ging bereits unter, als sie LA langsam näher kamen. Eigentlich hatte Jeremy erst am Samstag früh zurück gewollt, aber da er noch einiges für seine Party am Abend vorbereiten wollte, hatte beschossen, doch früher nach LA zurück zu kehren.
„Ich bin irgendwie richtig müde!" sagte Poldi und gähnte.
„Dann solltest du dich nachher direkt hinlegen, wenn wir zurück sind." Sagte Jeremy und schaute zu ihr.
„Und was ist mit dir? Bist du nicht müde?"
„Etwas, aber ich muss noch einiges für Morgen vorbereiten."
„Was willst du denn vorbereiten?"
„Das verrate ich dir nicht!" zwinkerte er ihr zu.
„Mist!" sagte Poldi und schmunzelte.

Zu Hause angekommen, packte sie ihre Sachen aus. Jeremy setzte sich in seinem Arbeitszimmer an einen PC während Poldi das Essen für den Abend vorbereitete. Immer wieder gähnte sie. Die viele frische Luft der letzten Tage hatten sie wirklich müde gemacht. Doch es war schön gewesen und sie musste immer wieder lächeln. So nah wie an diesen Tagen war sie Jeremy noch nie gewesen. Sie hatten so viel Zeit wie noch nie miteinander verbracht und sie freute sich auf weitere solcher Tage.
Ihr Telefon klingelte und sie griff danach. Dann lächelte sie und ging dran.
„Hej Bina!" sagte sie und kochte dabei weiter.
„Na Süsse? Wie war es in Camp Renner!"
„Mega toll! Ich war schon lange nicht mehr so entspannt. Es war richtig toll!"
„Naja... hat er dich überhaupt entspannen lassen?"
„Wir lagen nicht nur im Bett, falls du das meinst!"
„Naja, man muss dafür nicht im Bett liegen."
„Das stimmt wohl. ... Und was habt ihr getrieben?"
„Das sag ich dir doch nicht!" lachte Bina.
Poldi verdrehte lachend die Augen. „Du wieder. ... Was habt ihr unternommen!"
„Ach so... Wir waren gestern oben an dem Hollywood-Zeichen. Das war richtig toll. Und anschließend sind wir noch auf einen Hügel gefahren wo wir über die gesamte Stadt schauen konnten. Dann waren wir lecker Essen. So ganz romantisch mit Kerzen und 3 Gänge-Menü. Es war einfach schön."
„Das klingt wirklich romantisch. ... Und vor allem denk ich, du hast es wirklich genossen, komplett mit ihm allein gewesen zu sein oder?"
„Definitiv. Wir haben über so viel gesprochen. Es war einfach toll."
„So ging es mir auch. Ich hab Dinge erfahren, die wußte ich gar nicht und er hat mir Seiten gezeigt, die ich niemals für möglich gehalten habe."
„Genau so war es bei Chris auch. Es war einfach toll."
„Und heute genießt ihr auch noch die traute Zweisamkeit?"
„Ja. ... Er will gleich mit mir noch mal hoch in die Hollywood-Hills. Wir wollen uns von dort den Sonnenuntergang anschauen."
„Oh wie schön."
„Und was macht ihr?"
„Ganz ehrlich? Nichts! Die Rückfahrt war anstrengend. Wir haben lange im Stau gestanden und ich bin tot müde. Jeremy macht irgendwas in seinem Arbeitszimmer für Morgen. Ich darf nicht rein, weil es eine Überraschung ist. Also koche ich gerade."
Bina lachte. „Was wird das denn für eine riesige Überraschung!"
„Ich hab keine Ahnung. Eigentlich dachte ich, es gibt eine Feier und dann ist es auch gut. Aber Jeremy hat da wohl mehr vor."
„Gut... von einer Sache weiß ich... Aber was sonst noch kommt, keine Ahnung."
„Von welcher Sache weißt du denn?"
„Ich glaube, wenn ich dir das jetzt verrate werde ich zerlegt und das nicht nur von Jeremy! ... Aber ich bin mir sicher, du wirst dich sehr darüber freuen."
„Er soll da nicht sowas Großes raus machen. Das hab ich ihm auch schon versucht zu erklären. Der Abschied am Sonntag wird so oder so hart genug und wenn er da noch irgendetwas macht, was mir den Abschied noch schwerer werden lässt, kann ich für nichts mehr garantieren."
„Ich kann dich voll verstehen. Wenn ich daran denke, dass wir in zwei Tagen zurück fliegen, könnte ich heulen."
„Geht mir genauso. Wäre alles einfacher, würde ich einfach hier bleiben."
„Ich auch. ... Aber jetzt genießen wir die zwei Tage und machen das Beste daraus."
„So sieht das aus."
„Dann wünsch ich dir noch einen schönen Abend und wir sehen uns ja dann Morgen zur Party!"
„Alles klar! Grüß Chris lieb von mir"
„Und du Jer von mir! Tschüss Süsse!"
„Tschüssi!"
Poldi legte auf und atmete tief durch. Die Gewissheit, dass dieses perfekte Leben mit dem perfekten Mann an ihrer Seite bald vorbei sein sollte, tat schon weh. Vor einigen Tagen war das noch in weiter Ferne, doch der Tag des Abschieds rückte immer näher.

„Hier riecht es gut...:!" sagte plötzlich eine Stimme hinter ihr.
Poldi lächelte.
„Essen ist gleich fertig, Sweetheart!"
Jeremy kam zu ihr und legte ihr die Arme von hinten um die Hüfte. Dann schaute er über ihre Schulter auf die Töpfe herunter.
„Das sieht gut aus und es riecht lecker." Wiederholte er.
Poldi lehnte sich etwas an ihn.
„Ich hoffe, es schmeckt auch so!" sagte sie dann.
„Doch ich bin mir sicher. ... Darf ich dir irgendwie helfen?"
„Du kannst den Tisch decken!"
„Okay!" Er gab ihr einen Kuss auf den Hals und tat dann, was sie gesagt hatte. Die Rollen waren bereits gut verteilt und das gefiel ihr. So konnte sie sich stets mit ihm einigen und es gab keinen Stress, aufgrund von Kleinigkeiten.
...

Nach dem Essen machten es sich Jeremy und Poldi auf der Couch gemütlich. Die Terrassentür stand offen und immer wieder spürte man einen leichten Windhauch. Sie schauten einen Film im Fernsehen, doch Beide merkten schnell, wie müde sie waren. Da sie aber den jeweils anderen nicht stören wollten, schliefen sie nach einander, Arm in Arm, auf der Couch ein.

One last ShotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt