Über eine Verhandlung

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Kurz darauf kamen auch Poldi und Jeremy zusammen mit Michael und Marion dazu und es wurde sich freudig begrüßt. Vor allem Bina freute sich, Michael und Marion hier zu sehen.
„Dich kenn ich... du bist Captain America!" sagte Marion sofort und die Anderen lachten.
„Ja der bin ich wohl!" grinste Chris. „Aber Chris genügt auch!"
„Das kann ich mir merken!" lächelte Marion.
„Wir sind noch etwas überfordert, dass hier Stars sitzen!" lächelte Michael und setzte sich dazu.
„Ich bin kein Star!" grinste Bina.
„Doch! Du auch! ... Was glaubst du was bei Facebook los ist. Ihr seit jetzt beide total bekannt und das nur wegen eure neuen Freunde." Sagte Marion.
„Dabei sind das ganz normale Männer mit lediglich einem besser bezahlten Job!" sagte Poldi und strich Jeremy sanft über den Oberschenkel.
„Das hab ich auch gesagt. Natürlich war es für uns sehr überraschend, zu hören, was ihr hier treibt, und als ich dann Jeremy am Telefon hatte, war ich kurz überfordert, aber am Ende habt ihr Recht. Ihr seit genauso Menschen wie wir, nur das man euch zusätzlich aus den Medien kennt!" sagte Michael und nickte ihnen anerkennend zu.
„Werdet ihr jetzt hierher auswandern?" fragte Marion neugierig und schaute zwischen Poldi und Bina hin und her.
„In naher Zukunft bestimmt, nur das alles benötigt eine gute Planung. Schon allein wegen Maria." Sagte Bina direkt. „Bei Poldi ist das wohl einfacher!"
„Wenns nach mir gehen würde, würde ich Sonntag erst gar nicht nach Hause fliegen!" sagte diese direkt und Jeremy lächelte sie sanft an.
„Weiß Maria denn von deiner Beziehung zu Chris?" fragte Marion und schaute auf Bina.
„Nein... wir wollen das in Ruhe machen. Für sie wäre das ein riesiger Schritt. Immerhin würde ich sie niemals in Deutschland zurück lassen, sollte ich wirklich hierher kommen."
„Das ganze braucht ebenfalls eine gute Planung!" fügte Chris hinzu und Bina nickte.
„Kann ich verstehen." Sagte Marion.

Sie unterhielten sich noch etwas, bis das Essen kam. Das Eis war mittlerweile gebrochen und sie begannen sich über alles Mögliche zu unterhalten. Vor alle wollte Marion wissen, wie Poldi und Bina zwei Hollywoodstars kennengelernt hatten und was das mit dem roten Cabrio auf sich hatte. Sie erzählten alles und mussten immer wieder lachen.
Nach dem Essen bestellten sie sich noch ein Cocktail und ließen den Tag langsam ausklingen.

„Gut das ich dich hier finde, Renner!" Mit wütendem Blick stand Sanni plötzlich vor ihrem Tisch.
Alle stöhnten auf. Lediglich Michael und Marion schauten verwundert auf die für sie fremde Frau.
„Verschwinde!" sagte Jeremy direkt.
Chris setzte sich auf und fixierte Sonni mit ernstem Blick.
„Ich verschwinde ganz bestimmt nicht! ... Du nimmst die Anzeige wegen Bradley sofort zurück! Du hast keinerlei Beweise, dass er es war!"
Jeremy schaute auf. „Er war es! Ich hab ihn an seiner Stimme erkannt!"
„Du nimmst die Anzeige zurück, Renner! Oder du lernst mich richtig kennen!"
„Verschwinde jetzt einfach... Spar dir deine Kräfte für morgen!"
Sonni lachte. „Für morgen? Du wirst wieder jämmerlich da stehen und wimmern wie ein kleines Kind. Du wirst wieder als Verlierer aus der Verhandlung gehen."
„Das werden wir sehen, wenn es soweit ist! ... Geh jetzt endlich!"
„Er hat Recht! Hau ab und geh zu deines gleichen... oder sitzt Bradley schon im Knast!" sagte Chris jetzt und stand auf.
Sonni musterte ihn. „Bradley wird euch allen am Ende zeigen, wohin es führen wird, wenn ihr euch mit mir anlegt!"
„Also gibst du zu, das er es war?" fragte Poldi und schaute eindringlich auf Sonni.
Diese lachte nur.
„Ganz bestimmt nicht! Ihr habt keinerlei Beweise!" Dann schaute sie wieder zu Jeremy. „Nimm die Anzeige zurück! Wegen dir hat Bradley richtige Probleme...!"
„Interessiert mich überhaupt nicht!" sagte Jeremy tonlos.
Sonni schnaubte auf.
„George?" rief Chris jetzt. Da sie in der Nähe der Bar saßen, hatte George sie gut im Blick und kam sofort zu ihnen.
„Ja? Kann ich euch noch was bringen?" fragte er höflich.
„Die Security bitte. ... Sonni belästigt uns!" sagte Chris ernst.
George sah überrascht von Chris auf Sonni.
„Ich geh ja schon!" zischte Sonni. „Und Renner.... Wir sehen uns morgen.... Ich freue mich schon darauf, dich winseln zu hören!" Dann drehte sie sich um und verschwand.
„Danke George!" sagte Chris und setzte sich wieder. George nickte und ging zurück zur Bar.
„Was war das denn jetzt?" fragte Michael überrascht.
„Das? ... Das war die Gegenseite für deinen morgigen Prozess! ... Das war Sonni... Jeremys Exfrau!" sagte Poldi.
„Das war die? Die ist aber mutig, hier so eine Szene zu machen!" sagte Michael.
„Naja, sie kennt dich nicht und wird wahrscheinlich nicht ahnen, dass du der Anwalt bist!" grinste Bina.
„Gut möglich, auf jeden Fall hab ich ihre Drohungen sehr deutlich gehört!" grinste Michael.
„Das heißt, du kannst das morgen verwenden?" fragte Poldi überrascht. Sie hatte Jeremys Hand genommen und streichelte diese, da sie sofort gemerkt hatte, dass Sonni ihn wieder deutlich mit ihren Worten getroffen hatte. Aber er war sitzen geblieben. Das bedeutete schon einiges.
„Natürlich. .... Sie hat Jeremy eindeutig vor mir und vor Zeugen gedroht. Da kann sie sich nicht mehr raus reden!" sagte Michael und lehnte sich im Stuhl zurück.
„Und wir können bestätigen, dass sie das sehr oft gemacht hat!" sagte Chris.
„Wunderbar. ... Darf ich von euch jemanden eigentlich als Zeugen benennen?" fragte Michael.
„Auf jeden Fall... Eigentlich alle." Sagte Poldi sofort.
„Aber in erster Linie Paul Rudd. ... Er ist Jeremys bester Freund und hat damals einiges gehört, was er gerne noch mal vor Gericht sagt." Sagte Chris.
„Ist er morgen da?" fragte Michael.
„Wir werden alle da sein. ... Jeremy braucht unsere Unterstützung. Egal wie." Sagte Bina.
Jeremy schaute zu ihr und lächelte leicht.
„Gut. Dann werde ich euch morgen noch mal kurz sprechen, um zu wissen, wer auf die Zeugenliste kommt. Vor allem im Bezug auf die Drohungen. ... Was für eine Anzeige meinte Sonni vorhin!?" fragte Michael dann neugierig.
„Ich wurde vor etwas mehr als einer Woche vor der Haustür überfallen. ... Es waren 3 vermummte Männer, die mich nieder geschlagen haben. ... Eine Freundin von uns gab dann den entscheidenden Hinweis. ... Einer der Männer hatte mit mir gesprochen: Die Stimme kam mir bekannt vor, aber ich wußte nicht woher. Scarlett gab mir dann den Hinweis, das Bradley, der Freund von Sonni, kurz nach dem wir gegangen sind, auch gegangen ist. In Begleitung zweier Freunde." Erzählte Jeremy.
„Das klingt ja schon sehr verdächtig!" sagte Marion und Michael nickte.
„Ich hab ihn dann angezeigt. .... Und diese Anzeige meinte Sonni gerade."
„Verstehe. ... Wie sicher bist du dir denn, dass es dieser Bradley war?" fragte Michael und schaute auf Jeremy.
„Ich will jetzt nicht meine Hand dafür ins Feuer legen. ... Die Stimme passte und auch das was er sagte. Er sprach von Forderungen, die ich einhalten soll. Sonst kann ich mich an kaum noch etwas erinnern. Ich war mehr mit den Schmerzen beschäftigt."
Sanft und tröstend strich Poldi ihm über den Oberschenkel. Jeremy lächelte sie leicht an.
„Was auch noch passt, war das Auto!" sagte Poldi dann. „Ich war ja dabei, als es passiert war. ... Die Männer hauten mit einem schwarzen Audi ab und Bradley hat genau so ein Auto."
„Es passt auf jeden Falls sehr viel aufeinander!" sagte Michael. „Da werde ich gut mit arbeiten können."
„Mir ist wichtig, dass ich Ava wieder bekomme!" sagte Jeremy jetzt.
„Das wirst du. ... Das Urteil damals sagt nämlich, dass sie dir die Tochter nicht vorenthalten darf." Sagte Michael.
„Das heißt, dass kann morgen für Jeremy echt gut ausgehen?" fragte Bina und Michael nickte.
„Ich hab die ganzen Urteile mehrmals studiert. Habe einen Kollegen, der noch besser im Englischen ist, dazu geholt und er kam auf die gleichen Antworten. ... Jeremys Ex-Frau hält sich nicht an die Regelungen, die im Urteil stehen. An Stelle dessen, verlangt sie allerdings einen deutlichen höheren Unterhalt. Jeremy hat definitiv Anrecht an mindestens 3 Tage in der Woche seine Tochter zu sehen. Dazu kommen Urlaub oder Wochenenden."
„Genau das würde mir ja reichen. .. Ich will sie bei mir haben und die Zeit mit ihr verbringen. Sie aufwachsen sehen." Sagte Jeremy jetzt und Michael nickte.
„Und genau dafür werden wir morgen kämpfen. Du kannst auf jeden Fall gute Hoffnungen haben!" Michael nickte ihm anerkennend zu.
„Wenn das klappt... steht ihr ewig in meiner Schuld!"
„Du hast uns einen anschließenden Urlaub spendiert... Dazu Flugtickets in der ersten Klasse und ein super Hotel. ... Ich denke wir sind Quitt!" sagte Michael.
„Trotzdem. ... Wenn das morgen wirklich klappt.... Werde ich dir und deiner Frau einen Wunsch erfüllen. ... Auf das Geld kommt es wirklich nicht an."
„Darüber reden wir dann, wenn es soweit ist!"
„Ihr werdet eh nicht drum herum kommen. ... Ich kenn Jeremy jetzt schon etwas... wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, wird er es auch durchsetzen. ... Überlegt euch lieber einen Wunsch, anstatt es ihm auszureden!" lachte Poldi und Jeremy piekte ihr in die Seite.
Michael und Marion lachten ebenfalls.

Die Freunde saßen am Ende doch länger im Paradise als sie geplant hatten. Erst als die Sonne unterging, verließen sie die Bar. Alle mussten Morgen früh aufstehen. Die Verhandlung war um 10 Uhr und bis dahin mussten sie sich ausruhen. Jeremy brachte noch Michael und Marion zum Hotel zurück und fuhr dann auch zusammen mit Poldi nach Hause.
Heute gingen alle früh schlafen. Sie mussten sich ausruhen und Kräfte sammeln. Immerhin würden sie diese Morgen brauchen.
Jeremy lag lange wach. Er hielt Poldi in den Armen, die schnell eingeschlafen war. Sanft strich er ihr über die Schulter und starrte in die Dunkelheit. Seine Nerven lagen jetzt schon blank und er hoffte so sehr, dass am Ende alles gut gehen würde. Denn eines stand für ihn fest, Morgen würde er entweder alles gewinnen oder alles verlieren. Ein Dazwischen gab es nicht. Jeremy schaute zu Poldi. Dann beugte er sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Was ihm auch klar war, war, dass diese Verhandlung nur stattfand, weil er sie kennen gelernt hatte und weil er sich ihr geöffnet hatte. Diese Frau würde er niemals mehr gehen lassen! Er lächelte leicht und atmete tief durch. Dann versuchte er auch zu schlafen.

One last ShotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt