Kapitel 2

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«So hier noch dein Necessaire, hast du alles mein Schatz?», fragte meine Mum, «Ja ich denke schon.», ich war immer noch nicht begeistert, mit einem Jungen zu tauschen, doch es gab jetzt kein Zurück mehr, da musste ich jetzt einfach durch. Ich hatte keine Ahnung, wie er aussah, noch hatte ich je etwas von ihm gehört. Ich war sehr aufgeregt, doch ich versuche es nicht zu zeigen, da meine Mum sonst ein Drama wegen dem Abschied machen würde. «So jetzt ist es soweit, kleine», sagte mein Papa, doch diesmal machte es mir nichts aus, dass er mich so nannte, ich weiss auch nicht wieso. «Hm», brach ich nur heraus, «Ich vermisse dich jetzt schon Tessa. Wer schaut dann mit mir meine Sendung am Abend?», sagte meine kleine Schwester voll gespielter Traurigkeit, «Ich dich doch auch, vielleicht, schaut ja Zac mit dir.», sagte ich mit einem Lächeln und nahm sie in den Arm. Meine Eltern kamen um uns und es gab ein Familienkuschel. «So wir müssen gehen. Sonst kommen wir noch zu spät!», meinte meine Mum, sie fuhr mich zu Tyler Smith. Ich stieg mit meinem Koffer in unser Auto und winkte meiner Schwester und meinem Dad zu, ich fand es ein bisschen schade, dass Zac nicht hier war, obwohl wir nicht viel zusammen gemacht haben in letzter Zeit, hätte ich mich gefreut, wenn er wenigstens zu meinem Abschied gekommen wäre. Naja, dann halt ohne ihn. «Und, bist du immer noch so aufgeregt?», fragte mich meine Mum nach einiger Zeit im Auto, «Nein, wieso auch?», sagte ich ironisch, zum Glück verstanden wir uns so gut, dass sie wusste das ich es anders meine. «Na komm schon, das wird bestimmt super, glaub mir! Du kannst mir am Abend schreiben oder anrufen. Es sind ja nur sechs Wochen.», wir unterhielten uns noch eine Weile, und dann kam bereits die Ausfahrtstafel nach Massachusetts.

«So wir sind da.», jetzt war es also soweit, sechs Wochen bei einem wildfremden Jungen, «Na los kommst du jetzt?», meine Mum riss mich komplett aus meinen Gedanken. Sie stieg mit mir aus und wir liefen zu einem Haus. An der Klingel stand, Familie Smith, okay das musste es sein, das Haus war sehr gross und prächtig, es schien, als würde dies hier der Viertel der höher verdienenden sein, da ringsum weitere solche Häuser standen. «Hey, hallo, du bist bestimmt, das Mädchen, welches mit Tyler den Austausch macht, oder?», ein kleines süsses Mädchen stand in der Tür und begrüsste uns mit einem niedlichen Lächeln, sie sah aus, als wäre sie zwischen acht oder neun Jahren. Plötzlich stand eine ältere Frau hinter dem Mädchen, wahrscheinlich war es die Mutter, «Hallo zusammen, du bist sicher Tessa. Komm doch rein.», die Frau begrüsste uns freundlich. Ich verabschiedete mich von meiner Mum und betrat das Haus, in dem ich in den nächsten sechs Wochen leben würde.

Das Haus sah von innen noch prachtvoller aus als es bereits von aussen war. «Komm mal mit, ich möchte dir mein Zimmer zeigen.», sagte die kleine und wollte mich an der Hand mitziehen, «Jetzt lass sie doch erstmal ankommen Sophie. Setz dich doch erstmal, möchtest du was zu trinken?», so jetzt wusste ich schonmal, wie das kleine Mädchen hiess, «Danke, ja gerne ein Glas Wasser bitte.», ich setzte mich an die Bartheke und die Frau brachte mir ein Glas Wasser. «Ich bin übrigens Tracy, die Mutter von Tyler, Sophie und Dylan.», beim letzten Namen zeigte sie auf einen Jungen, welcher gerade die Küche betrat, das musste der Bruder von Tyler und Sophie sein. Er kam auf mich zu und gab mir die Hand, «Hey ich bin Dylan und du bist sicher Tessa.», «Hi, ja genau.», sagte ich mit einem Lächeln. «Mama darf ich ihr jetzt mein Zimmer zeigen?», fragte Sophie ihre Mutter bettelnd, «Ja meinetwegen, aber zeig ihr zuerst noch ihr Zimmer, und wenn du willst, darfst du ihr den Rest auch zeigen.», «Ou yeah, toll. Also los, ich zeig dir jetzt dein Zimmer.», sie nahm mich an die Hand und zog mich mit. «Also hier ist dein Zimmer. Das ist Tylers Bad, du darfst das auch benutzen.», ich war erstaunt, so wie sie es darstellte, hatte hier jeder ein eigenes Badezimmer, «Oh danke.», sie lief mit mir noch durch das restliche Haus, es war wirklich sehr gross, schlussendlich waren wir bei Tylers Zimmer, ich war wirklich gespannt wie er war. Seine Familie machte auf jeden Fall einen netten Eindruck.

«Ty?», die kleine klopfte an der Zimmertür ihres Bruders, «Komm rein, kleine.», eine fürsorgliche Stimme ertönte aus dem Zimmer. «Na los, komm auch rein.», die kleine zog mich ins Zimmer. «Hi», sagte ich etwas schüchtern. Er stand von seinem Stuhl auf und kam auf uns zu, wow, er sah einfach nur perfekt aus, man konnte vergeblich nach einem Fehler oder einer Unebenheit an ihm suchen. Er stand nun ziemlich nahe bei mir, es fühlte sich irgendwie komisch aber zugleich auch gut an, einem wildfremden so nahe zu sein. Er sah mich an, mir entgingen nicht seine grünen Augen, Sophie und Dylan hatten dieselben erstaunlichen Augen, ziemlich sicher hatten sie die Augen von ihrer Mutter. Ich war fasziniert, darüber, dass jemand solch schöne Augen haben konnte. «Danke, dass du sie zu mir gebracht hast, wenn du willst darfst du wieder spielen gehen.», «Okay, aber es gibt schon bald Abendbrot.», «Ist gut» Sophie ging aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. «Du bist also Tessa?», sagte er und seine Augen sahen mich prüfend an, ich nickte. «Tja eigentlich war ich nicht so begeistert, dass ich der Einzige bin, der mit einem Mädchen tauscht, aber dann dachte ich, das wird sicher ganz nett.», ah er war also auch der Einzige. Ganz nett? War das sein Ernst? «Hm, ja bin auch die einzige die mit einem Boy tauscht.», sagte ich nur. «Ja, also ich gehe heute noch auf eine Party, wenn du willst, kannst du mitkommen, dann lernst du bereits meine Freunde kennen.», ich fühlte mich ein wenig überrumpelt, trotzdem stimmte ich zu.

Nach dem Essen ging ich mich fertig machen, und plötzlich klopfte es an meiner Zimmertür. «Komm rein.», sagte ich, und Tyler kam rein, er hatte sich nichts Besonderes angezogen und sah trotzdem umwerfend aus. «Können wir gehen?», ich nahm schnell meine Tasche und ging auf ihn zu. «Ja ich denke ich bin soweit.», wir liefen zu seinem Wagen und er hielt mit Gentlemanlike die Tür auf. Ich fragte mich ob er wohl eine Freundin hatte, bei so einem Aussehen war er sicher vergeben. Nach einer kurzen Fahrt hielt er an und öffnete mir die Tür. «Komm, wir sind da.», ich stieg aus und sah ein beleuchtetes Haus, viele andere junge Leute gingen ein und aus. Ich war gespannt, wer

Tylers Freunde waren. Ihm Haus, waren bereits viele Leute, Tyler ging zielstrebig direkt die Treppe hoch, und zog mich in ein Zimmer rein. Es sah aus, als würden sie hier öfters Party machen, da er sich sehr gut in diesem Haus auskannte.

«Hey Leute, das ist Tessa.», im Zimmer bildeten ungefähr acht bis fünfzehn Leute, die einen Kreis gebildet hatten und Flaschendrehen spielten. Ein Mädchen stand direkt auf und kam auf mich zu. «Hi ich bin Rosé.», sie gab mir die Hand und zog mich direkt in den Kreis hinein. Ich setze mich zwischen Rosé und Tyler. Ein Junge, der etwas weiter weg von uns sass, sah mich prüfend an und sagte schliesslich: «Ist das also die, die diesen Austausch mit dir macht?», «Ja», sagte Tyler etwas genervt. Es schien, als hätte er nicht gerade das beste Verhältnis zu ihm. «Und wie ist sie so?», «Es reicht Simon! Sie ist erst heute gekommen und nein, denkt das bloss nicht! Da ist gar nichts!», okay ich verstand nicht ganz, was er meinte, aber Tyler war genervt und so wie Simon und Tyler diskutierten stellte er ihn als Fuckboy dar. Tja, dass mich das nicht wundert, so wie er auch bloss aussah.

Wir spielten schon eine Weile Flaschendrehen, und Anfangs waren die Aufgaben auch gar nicht so schlimme, doch jetzt ging es glaube ich erst richtig los, jetzt mussten sich zwei für eine Minute Küssen und solche Dinge. Eigentlich war ich nicht der Typ, der bei solchen Spielen mitspielte, da ich sie nicht wirklich mochte, aber jetzt musste ich halt einfach. Ich konnte schlecht rausgehen, ich kannte hier ja auch niemanden. «Der nächste, auf den die Flasche zeigt, muss mit Tyler fünf Minuten rummachen.», na toll, ich glaube ich verstehe, wieso sich Tyler nicht besonders gut mit Simon versteht. Ich machte mir keine grossen Gedanken, da die Flasche eh noch nie auf mich zeigte, deshalb, machte ich mir keine Gedanken darüber, dass die Flasche auf mich zeigen könnte. Mir entging nicht, wie alle Mädchen im Kreis, bloss darauf hofften, dass die Flasche auf sie zeigen würde.

«Tessa? Tessa?», alle schauten mich mit grossen Augen an, erst als ich mich umsah, merkte ich, dass die Flasche auf mich zeigte. «Gratulation Tessa, du darfst mit Tyler rummachen. Hier ihr dürft in das Zimmer nebenan.», ich war komplett fassungslos, ich wusste nicht, was ich jetzt machen sollte. Ich musste mit meinem Austauschpartner rummachen?! «Na los, oder hast du etwa Angst?», Tyler sah mich auffordernd an. Ein Mädchen etwas weiter hinten im Kreis sagte plötzlich: «Wenn du willst können wir tauschen.», sie sah mich bettelnd an, doch ich wollte irgendwie nicht, ich wusste nicht wieso, ich mich so entschied, ich war wie ferngesteuert und lief mit ihm in das Zimmer nebenan.

«Bist du sicher, dass...», begann ich, doch bevor ich den Satz überhaupt fertig sprechen konnte, kam er auf mich zu um schlang seine Arme um meine Taille, ich fühlte mich bei ihm irgendwie wohl und geborgen. Er sah mich mit seinen Augen an und ich war von Neuem fasziniert. Er kam langsam näher und plötzlich trafen seine Lippen auf meine. Es kribbelte alles in mir und ich musste zugeben, er wusste, was er da tat. Es schien, als würde er das nicht zum ersten Mal machen. Für mich jedoch, war es der erste Kuss.

Seine weichen Lippen küssten meine immer und immer wieder, ich fuhr mit den Händen durch sein dunkelbraunes Haar. Langsam fuhr er mir zärtlich über den Arm, alles kribbelte. Er war nun bei meinem Hals und küsste mich zärtlich eigentlich dachte ich, dass er nach den fünf Minuten aufhören würde, doch er machte einfach weiter.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 21, 2020 ⏰

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