24. Türchen

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Kapitel 24

Aurelia Ragucci

Der Aufschrei durchfuhr mich bis ins Mark und erschrocken zuckte ich zusammen. Sah, wie Abudi erstarrte, ehe er ruckartig aufsprang, mit einem Satz über die Lehne der Couch war und aus dem Wohnzimmer stürmte.

"Bleibt sitzen, ich gehe gucken.", sagte ich schnell in die Runde und erhob mich. Mein Herz klopfte vor Schreck bis zum Hals, als ich Abudi folgte.

Ich erinnerte mich, wann ich das letzte Mal so einen Aufschrei gehört hatte. Das war während Ricios Geburt aus dem Kreißsaal nebenan gewesen.

"Christina, mach die Tür auf!" Abudi drückte fast panisch die Türklinke mehrmals hintereinander herunter, klopfte an das weiß lackierte Holz. Sie hatte sich im Bad eingeschlossen.

"Ich.. Kann nicht.", kam von drinnen.

"Stehst du hinter der Tür?"

"Nein! ", kam zurück und es dauerte den Bruchteil von Sekunden, bis er die Tür mit einem einzigen Dagegenwerfen aufbrach. Knackend zerbarst das Holz an Schloss und Rahmen und er stürmte das Bad.

Ich folgte ihm. Wir fanden Christina stehend an der Fensterbank, sie stütze sich daran ab, war nach vorn gelehnt. Die schwarze Strumpfhose, die sie unter ihrem Umstandskleid trug hing ihr um die Knöchel, zu ihren Füßen eine Pfütze.

Mir war klar, was los war, während Abudi starr vor Schock in Marias Bad stand. Mir stellte sich ein Haufen Fragen aber die standen in diesem Moment hinten an.

"Abudi... Ich...Ich dachte ich muss mal und... Es drückt so... "

"Jakob!", rief ich in Richtung Wohnzimmer. "Komm mal bitte. Maria oder Barbara, einer von euch auch!"

Ich versuchte, ruhig zu bleiben.

"Abudi ich glaub ich sterbe...", presste Christina hervor.

"Was...", entfuhr es Abudi der endlich bei ihr war und ihr die Hand auf den Rücken legte.

Maria und Jakob kamen um die Ecke, Jakob warf einen Blick ins Bad. Eine weitere Wehe schien Christina zu erfassen, gerade, als Jakob hinein sah und sofort die Situation erkannte.

"Maria, ruf einen Krankenwagen. Und dann hol frische Handtücher." sagte er und krempelte sich die Ärmel hoch. Maria nickte nur und drehte sich sofort um. "Relia, hast du starke Nerven? Abudi sieht aus, als würde er gleich umfallen."

Ich nickte und folgte ihm ins Bad. Schloss die Tür hinter.

"Nicht ins Krankenhaus. Ich will nicht ins Krankenhaus....", brachte Christina hervor. "Mach, dass das aufhört, ich kann nicht mehr." wimmerte sie und plötzlich traten Tränen in ihre Augen. Ihre Beine zitterten, Abudi und Jakob fingen sie auf, als sie in die Knie ging.

"Lass mich auf die Knie." brachte sie hervor.

"Christina, wir helfen dir jetzt. Ich kann die Schmerzen nicht wegmachen aber wir schaffen das zusammen. Lass mich kurz schauen.", sagte er und Christina ließ sich gegen die Heizung sinken.

"Ich schieb dein Kleid jetzt etwas hoch." sagte Jakob und sie nickte.

"Was fasst du meine Frau....", fuhr Abudi ihn an.

"Sorry, aber du hast jetzt ganz kurz Sendepause!", sagte Jakob mit einer plötzlichen Autorität vor der sogar Abudi den Mund schloss. "Christina, ich schaue mal, wie weit der Muttermund geöffnet ist, aber ich glaube, bis ins Krankenhaus schaffst du es nicht mehr.", sagte er ruhig.

Mein Herz klopfte bis zum Hals und ich war froh, dass Jakob da war, der die Situation mit einer unglaublich professionellen Ruhe anging.

" Ich muss aufs Klo. " brachte Christina hervor, während Jakob mit seiner Untersuchung begann. Ich erinnerte mich an Ricos Geburt.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 27, 2020 ⏰

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