6. Türchen

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Ihr Lieben,

ich hoffe, ihr hattet einen schönen Nikolaustag :)

Das Kapitel heute möchte ich jemandem widmen und zwar der lieben sarahmorales_
Seit meiner ersten Geschichte hier hat sie jedes meiner Kapitel kommentiert, hat immer mitgelesen und manchmal entstanden Gespräche daraus. Ich weiß, wieviel Zeit diese Kommentare nehmen und freue mich darum über jeden einzelnen von euch.
Aber ich glaube, so viel wie sie hat mir niemand geschrieben und dafür wollte ich danke sagen :)
Am Ende des Kapitels sah ich noch ein paar Worte dazu :)

Kapitel 6

Aurelia Ragucci

Der Kopfschmerz hämmerte hinter meinen Schläfen, als ich zurück in unsere Wohnung kam. Ich fühlte mich wieder nüchtern, trotzdem war ich mit einem Taxi gekommen. Die Wohnung war dunkel, es war erst kurz nach zweiundzwanzig Uhr, doch Raphael war wohl schon schlafen gegangen. Er lag meistens schon zu dieser Zeit im Bett, brauchte seinen Schlaf.

Ich fühlte mich schlecht und doch wollte ich Raphael meinen dämlichen Ausrutscher nicht beichten. Weil es nicht relevant war. Weil ich wusste, wie er reagieren würde. Und vor allem Letzteres machte mir Angst.

Ich trank noch ein großes Glas Wasser in der Küche, ehe ich mich bettfertig machte und leise ins Schlafzimmer schlich. Die gleichmäßigen Atemzüge von Raphael und Rico waren zu hören, Ricos Nachtlicht, kleine Sterne, die in einem Farbwechsel an die Decke geworfen wurden, erhellten den Raum ein wenig. Rico lag ausnahmsweise in seinem Beistellbettchen, Raphael auf meiner Bettseite neben ihm, er lag auf dem Bauch und hatte eine Hand zu Rico ausgestreckt. Wie süß die Beiden waren. Mein Herz machte einen Sprung. Wie sehr ich diese Beiden liebte. Ich lächelte und beinahe verschwand Abudi aus meinem Kopf, als ich leise ins Bett stieg.

„Da bist du ja wieder.", murmelte Raphael schlaftrunken, als ich mir die Decke über den Körper zog. Er drehte sich herum, hob seine Decke ein Stück und ich kam der Aufforderung nach und rutschte zu ihm. Wie immer schlief er nur in Boxershorts, seine Körperwärme lullte mich ein, als ich mich in seine Arme kuschelte.

„Ja.", murmelte ich. „Sorry, dass ich weg war."

„Sorry, dass ich dir Vorwürfe gemacht habe.", antwortete er leise und küsste mich. So intensiv, vertraut und ich versank in uns.

„Ich werde nach den Extravorstellungen nicht noch mehr arbeiten.", ließ ich ihn dann wissen. Spontan entschied ich das. Vielleicht, wegen meines schlechten Gewissens.

„Ist schon okay.", antwortete er.

„Weißt du... du kannst mit Rico bei deiner Mutter übernachten. Und wenn sie nachts mit ihm zurecht kommt, kann er am Wochenende allein dort schlafen. Wir.. wir können vielleicht in ein Hotel gehen, hier in Wien. So etwas wie ein Flitterwochenende.", gestand ich ihm zu.

„Hoppa, Baby. Woher der Sinneswandel?"

„Ich habe nochmal drüber nachgedacht.", log ich ein wenig. „Vielleicht brauchen wir wirklich etwas Zeit zu zweit."

„Wir können nochmal ins Sofitel.", Raphael lächelte und küsste mich erneut.

„Das wäre schön.", gab ich zurück. Bald ein Jahr war es her, dass Raphael mir dort, nach seiner Albumreleaseparty, gestanden hatte, dass er mich liebte. Zu der Zeit hatte man so langsam sehen können, dass ich schwanger gewesen war- kaum zu glauben, dass dieses Kind inzwischen seelenruhig neben uns schlief.

„Ich freu mich drauf, Relia. Die Zeit mit dir fehlt mir wirklich."

„Du fehlst mir auch.", murmelte ich und kuschelte mich noch etwas näher an ihn. Wie gut er einfach immer roch...

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