Kapitel 7 (1)

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PoV - Remus
Das Zittern wurde langsam besser. Trotz dicken Pullis und Decken, welche ich ganz hoch gezogen hatte, fror ich noch immer etwas. Das hatte ich dem kommenden Vollmond zu verdanken.
Es müsste inzwischen schon etwa zwei Uhr mittags sein, denn Sirius war schon länger verschwunden. Bevor er jedoch unfreiwillig zum Frühstück gegangen war, hatte er mir noch die Decke von James über meine Eigene gelegt damit ich weniger fror.

Ich lag auf der rechten Seite, sodass ich aus dem Fenster schauen konnte und nicht durchgehend auf die Tür starren musste. Der Himmel war bedeckt mit gigantischen, weißen Wolken welche keinerlei Sonnenstrahlen durchließen. Das Wetter passte eindeutig zu meiner Stimmung. Die Gedanken um diese verfluchte Verwandlung zu dem Monster, was in mir lauerte, stiegen wieder in mir auf.

Das leise Knarren der Tür veranlasste mich dazu, einen demotivierten Blick über meine Schulter zu werfen. Dort stand der braunhaariger Junge, den ich vor wenigen Stunden aus dem Zimmer gescheucht hatte.
Sirius warf mir einen mitleidigen Blick zu ehe er anfing zu reden. "Hey Moony. Wie geht's dir? Hab dir was zu essen mitgebracht." erst jetzt viel mir der Teller auf den er noch immer in der Hand hielt. "Es geht, war schon mal besser. Was hast du zum Essen mitgebracht?" Sein aufkommendes Lächeln, ließ mich ahnen was auf dem Teller lag. Meine Vermutung bestätigte sich als Er ihn auf dem kleinen Tisch, neben meinem Bett, abstellte und der Geruch von Schokokuchen sich im Raum verteilte. Mühsam setzte ich mich auf und lehnte mich gegen die Kissen.

Sirius gab sich größte Mühe, mich zu unterhalten und von dem Bevorstehenden abzulenken. Jedes Mal war ich froh, ihn und die Anderen um mich zu haben wenn es wieder soweit war. Schon ein paar Nächte hatten sie mich begleitet, natürlich in Form ihres Animagus da es sonst wahrscheinlich nicht so gut enden würde für Sie.

Meine Jacke hatte ich bis unter die Nase zugezogen um möglichst wenig von der Kälte abzubekommen die, außerhalb der Mauern, herrschte. "Sobald wir in der Hütte sind, verwandelst du ich. Ist das klar?" mahnend warf ich einen Blick zu dem Jungen, der wenige Schritte neben mir den Weg zur peitschenden Weide herunter lief. Ein stummes Nicken war alles was ich als Antwort bekam. Inzwischen hatten wir den Baum, unter dem der versteckte Eingang lag, schon fast erreicht. Die Äste wurden ruhiger bis sie sich schließlich garnicht mehr bewegten. Schnell stiegen wir in den kleinen Gang, der in der heulenden Hütte endete. Es knarzte und quitschte gefühlt in jeder Ecke des alten Holzhauses. Mir war unwohl dabei, ihn wieder mit hierher zu nehmen aber er hatte es sich in den Kopf gesetzt und wenn das passierte, konnte ihn niemand mehr davon abbringen.

Gerade als ich mich umdrehen wollte um Sirius nochmal zu ermahnen auch ja nichts dummes zu tun, drückte sich der große, schwarze Hund an mir vorbei durch die Tür.
Mein Blick glitt einmal über die wenigen Möbel, welche über den Raum verteilt waren. Ein altes Bett mit genauso knarzenden Brettern wie die ganze Hütte, ein wackliger Schrank und ein Tisch mit zwei Stühle von denen einer umgeworfen war.
Ein Sterne Hotel war etwas Anderes aber wenigstens war ich hier sicher wenn es sein musste. Noch nie waren Schüler nah oder geschweige denn hier rein gekommen außer uns natürlich.
Professor McGonnagal würde zwar wahrscheinlich durchdrehen wenn sie wüsste, dass ich nicht alleine hier unten bin aber bis jetzt hatte sie nichts darüber andeuten lassen, dass sie irgend etwas wusste. Peter war da aber ganz anderer Meinung. Wenn man seinen Worten glauben schenken mag, hatte unsere Hauslehrerin überall ihre Augen und Ohren denen nichts entging.
Frustriert ließ ich mich auf die Matratze des Bettes sinken und betrachtete meinen tierischen Begleiter der sich auf einem kleinen Fransenvorleger, welcher vor dem Bett lag l, breit gemacht hatte. Den Kopf auf die Vorderpfoten gelegt, mit dem Schwanz wedelnd lag er da und starrte auf ein Mauseloch an der gegenüberliegenden Wand. Der Anblick brachte mich zum schmunzeln.
Durch die Ritze zwischen den Bretterwänden sah ich zu wie das rot-gold der Dämmerung am Himmel verschwand und das dunkelblau der Nacht aufzog.

Schnell zog ich meine Jacke aus und legte sie zur Seite.
Gerade rechtzeitig denn jetzt nahm ich den Herzschlag des Hundes, die raschelnden Blätter der peitschenden Weide vor der Hütte, das Heulen des Windes und das Tippeln der Mäuse unter den Bohlen wahr. Sämtliche Gerüche um mich herum wurden intensiver und das Rauschen in meinem Kopf wurde stärker. Es war schwer, sich in diesem Zustand zu konzentrieren oder noch irgendwas zu machen. Die Knochen in meinem Körper hatten schon den ganzen Tag weh getan doch jetzt wurde es extrem was aber nicht verwunderlich war wenn man bedachte was gleich, dem Verstärken sämtlicher Sinne, folgen würde.

Das Licht des Vollmondes drang in die Hütte ein.

Mit einem Blinzeln, wurden meine Augen gelb und die Pupillen zogen sich zusammen, wie die einer Katze. Ab diesem Augenblick hörte mein Verstand auf zu arbeiten und alles wurde schwarz.

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Hey,
es ist jetzt fast ein Jahr her seitdem ich das 6. Kapitel veröffentlicht habe und hoffe das ich es jetzt schaffe wieder öfter/mehr zu schreiben.
Aber hier ist erstmal Kapitel 7, welches ich in zwei Teile aufgeteilt deswegen auch die '(1)'.
Keine Sorge, der zweite Teil ist schon fast fertig also dauert es nicht wieder ein Jahr bis etwas kommt xD

Meinungen, Ideen und/oder Kritik sind in den Kommentaren willkommen.
Hoffe es gefällt euch
Bis demnächst
Lina 🖤

Wolfstar - Spaziergang im Mondschein Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt