Es regnete an diesem Tag, am Tag seiner Beerdigung. Es war, als würde selbst der Himmel um seinen Tod trauern und ich war innerhalb weniger Sekunden bis auf die Knochen nass. Aber es war mir egal. Ich stand hier an seinem Grab. Allein. Keiner war mehr da. Die Zeremonie war vorbei. Viktor holte mich irgendwann vom Grab weg. Ich stand bestimmt 3 Stunden vor dem geschlossenen Grab und starrte es einfach nur an. Unfähig zu weinen oder die Tatsache, dass er tot sei zu akzeptieren. Als Viktor mich in meine Wohnung gebracht hatte, war ich auf der Treppe zusammengebrochen, aber weinen konnte ich immer noch nicht. Es klackerte und ein Brief fiel neben mir zu Boden. Die Post war wohl gerade gekommen. Ich sah den Brief an, unfähig den Blick von den Buchstaben abzuwenden, die dort standen. Es war Otabeks Schrift. Ich nahm den Brief mit zitternden Fingern in die Hand und macht ihn auf.
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Lieber Yuri,
ich erinnere mich an unser erstes Treffen, als wäre es gestern gewesen. Wie ich dich zum ersten Mal sah, als kleiner Junge, bei dem so unfassbar viel Leidenschaft in den Augen geleuchtet hat, der Junge der auch in seiner Zukunft mit dieser Leidenschaft so unglaublich schön gelaufen ist, es verschlägt mir heute noch die Sprache. Du zeigst immer so viele Emotionen. Man könnte sagen, dass du ein offenes Buch bist. Aber jedes Mal, wenn du gelaufen bist sahst du so wunderschön aus. Du sahst aus, wie ein Engel und die Leute, die Angst davor hatten, dass Georgi sie auf dem Eis verfluchen würde, hingen an deiner zierlichen Gestalt als wärst du ein Geschenk Gottes. Ich hatte dich so lange beobachtet, Jahr für Jahr wo du vergessen hattest, dass ich überhaupt existiere, hatte ich dich beobachtet und war immer wieder stolz darauf, zu was für einem wunderschönen jungen Mann du dich entwickelt hast. Als wir uns damals in Barcelona wiedertrafen und wir Freunde wurden, begann für mich die schönste Zeit meines Lebens, denn ich konnte bei dir sein. Es hat mich immer so gefreut, dass du mit allem zu mir gekommen bist, egal ob ein Schritt in der Kür dir nicht gelang und du dich darüber geärgert hast, oder ob du dich wieder mal über Yuuri und Viktor aufgeregt hast. Alles war ein Geschenk für mich, denn ich durfte bei dir sein. Ich hatte das Privileg bei dir sein zu dürfen und dein Vertrauen haben zu dürfen. Ich habe mich über jede Erinnerung mit dir gefreut. Weißt du noch, als wir in Kanada Skifahren waren und du mich ganz aufgeregt zu einer kleinen Stelle gezogen hast, weil da Kinder einen Schneemann gebaut hatten und du auch einen bauen wolltest? Wie du da mit leuchtenden Augen vor mir standest, hatte mein Herz zum Schlagen gebracht, oder als wir in Island unter den Polarlichtern auf dem zugefrorenen See gelaufen sind? Du warst so wunderschön. Du warst immer so wunderschön. Heute bist du 25 Jahre alt und somit habe ich mit dir 10 wundervolle Jahre verbracht. 10 Jahre voller glücklicher Erinnerungen, voller Abenteuer, aber auch voller Schmerz und Tränen. Ich würde diese 10 Jahre mit dir gegen nichts eintauschen wollen. Und jetzt bin ich nichtmehr da. Aber ich will nicht, dass du aufhörst zu leben Yuri! Ich will, dass du all die Orte bereist, die wir zusammen bereisen wollten. Ich will, dass du Feiern gehst und Freundschaften fürs Leben knüpfst. Ich will, dass du lebst, ohne etwas zu bereuen. Denn auch, wenn du denkst, dass ich nicht mehr da bin, auch wenn ich gestorben sein mag, bin ich immer an deiner Seite, egal was kommt. Ich will nicht, dass du dich verkriechst und dich abschottest, ich will, dass du das tust, was du liebst und andere Leute an dich heranlässt. Denn du hast so viele Menschen in deinem Leben, die dich über alles Lieben und immer für dich da sind, also stoß sie bitte nicht weg. Lebe Yuri! Wenn nicht für dich selbst, dann für mich. Denn auch wenn es mir von Gott verwehrt wurde, dich mein nennen zu dürfen, ich liebe dich und das seit dem ersten Mal, als wir uns trafen. Es mag vielleicht egoistisch von mir sein, dir das in diesem Brief zu sagen, aber ich wollte das du es weißt. Ich wollte dich schon so lange küssen, dich schon so lange im Arm halten, dass es mich schmerzt, es dir nicht gesagt zu haben, nicht eher den Mut gefunden zu haben, es dir zu sagen. Denn ich liebe dich Yuri Plisetsky. Mehr als alles andere und deshalb bereue ich die letzten 10 Jahre auch nicht und ich werde dich auch nicht verlassen, ich werde immer bei dir sein, für immer und ewig und deshalb werde ich dich Lieben.... Im nächsten Leben. Bis dahin Lebe, mon petit ange, mein kleiner Engel.
Also das ist ein Versprechen, ich werde dich Lieben, sowohl in diesem als auch im nächsten Leben, für immer. Also lebe wohl Yuri.
Dein Otabek
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Ich zitterte und Tränen tropften von meiner Wange auf das Papier. Ich wünschte, ich hätte ihm auch sagen können, dass ich ihn liebe. Also Otabek Altin, dann werde ich es auch versprechen. Ich liebe dich in diesem und im nächsten Leben. Ich werde dich Lieben, Otabek, im nächsten Leben.
Ich schreckte aus dem Schlaf. „Yura alles in Ordnung?", vernahm ich Otabeks Stimme neben mir. Wir hatten uns für ein Picknick an diesem Tag entschieden, da die Sonne ausnahmsweise mal schien und es für Ende Oktober sehr warm war. „Ja alles in Ordnung. Ich hatte nur etwas komisches geträumt." „Warum weinst du denn dann?", fragte Otabek mit sanfter Stimme und legte seine Hand an meine Wange um mir die Tränen weg zu wischen. An seinem Finger der gleiche Ring, den ich auch schon seit 5 Jahren trug. „Otabek?" „Ja mein Herz?" „Ich liebe dich auch in diesem Leben."
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Dear Yuri, I will love you in another life (Oneshot)
Hayran KurguLieber Yuri, dies ist ein Versprechen ich werde dich lieben.... im nächsten Leben. Dies ist ein Otayuri Oneshot Weder die Charaktere, noch die Bilder gehören mir. Mir gehört nur diese Geschichte. Dies ist eine boy×boy Fanfiction ! Don't like it, don...