Kapitel 1

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Ein kleines Mädchen, ein Nebelschleier und ein Wald voller Gefahren. 

Ich war auf dem Heimweg, denn ich war bei meiner besten Freundin um mit ihr über meine Probleme zu reden. Mit ihr gehe ich durch dick und dünn, sie lässt mich auch in den schwierigsten Phasen nicht zurück. Ich bin ein Mensch der jemanden zum reden braucht. Würde ich alle meine Probleme in mich hinein fressen, würde ich daran kaputt gehen. Leider begehe ich diesen Fehler viel zu oft. Manchmal behalte ich Dinge einfach lieber für mich, doch leider bekomme ich immer schon früh zu spüren, das ich das in meiner Persönlichkeit nicht machen kann. Ich werde es wahrscheinlich nie lernen und weiterhin die meisten meiner Probleme meine Seele zerfleischen lassen, bis sie voller Blut letztendlich stirbt. Ich dachte an manchen meiner Stellen im Leben, das es so viel einfacher wäre, wenn es mich nicht gäbe. Doch das kann man sich nicht aussuchen. Anscheinend reichten dem Schicksal meine Probleme nicht und es sollte noch viel schlimmer kommen. So oft habe ich mich gefragt "Warum ich?", doch dann denke ich an all die armen Menschen in Afrika oder anderen Ländern und frage mich, ob meine Geschichte wirklich so schlimm ist, oder ob ich mich bloß anstelle. Mit normalem Menschenverstand, sollte man wissen das ich mich nicht bloß anstelle, aber mir gehen seit den vergangenen letzten Jahren so viele unsinnige Dinge durch den Kopf. Gleich wie am Abend des Geschehens. Nach der Aussprache bei meiner Freundin, gingen mir tausende Gedanken durch den Kopf. Ein dunkler Dschungel aus dem ich nicht mehr rausfand. In Gedanken versunken und mit Musik auf den Ohren, welche meine Stimmung nicht gerade besser machte,  ging ich einen schmalen Pfad am Waldrand entlang. Außer mir, war da nur noch das Rauschen der Bäume und ein leiser Seufzer, den ich mir nicht ersparen konnte. Tränen rannen über mein Gesicht und ich kannte meinen verzweifelten Blick, ohne mich einmal anzuschauen. Plötzlich hörte ich laute Schritte hinter mir und machte die Musik aus. Ich schaute mich hektisch um und lief schneller und schneller. Bis auf einmal dieser schwarze Umriss eines großen Mannes hinter mir auftauchte und mich versuchte einzuholen. Ich fing an zu schreien und meine Augen füllten sich mehr und mehr mit Tränen. Es war nur noch ein kleines Stückchen bis zu meinem Haus, in dem meine Mutter geduldig mit dem Abendessen wartete. Ich hoffte, es zu schaffen, ihm zu entkommen, doch vorbei der Traum. Er packte mich gewaltsam von hinten, zog mich in den Wald und band mir ein Tuch vor den Mund, sodass ich zwingend aufhörte, Geräusche von mir zu geben. Er ließ mich kaltherzig auf den Boden sinken und schaute in mein schweißüberlaufendes Gesicht. Es war ein fremdes Gesicht für mich. Ich wurde panisch, wollte ihn fragen was er mit mir vorhatte, doch da das keinen Zweck hatte, folgte ich seinen Anweisungen und ging geführt von ihm ein paar Meter tief in den Wald, bis sein großer schwarzer Wagen auftauchte, in dessen Kofferraum ich verbannt wurde. Ich bekam kaum Luft und niemals hatte ich mir den Tod mehr gewünscht, als in diesem Augenblick. Er fuhr los und schnell wurde mir bewusst, das zwei Männer in diesem Wagen saßen. Sie unterhielten sich undeutlich, sodass ich nicht verstand worüber sie redeten. Wir fuhren eine Weile und ich versuchte mich etwas zu  beruhigen, jedoch malte ich mir die schlimmsten Dinge aus, in meinem Gedankendschungel.

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